Blickduell

Blickduell

Blickduell, oder auch Lachen verboten genannt, ist ein Spiel, bei dem es darum geht, Teilnehmer durch Blickkontakte, Faxen oder Geräusche zum Lachen zu bringen. Dieses Spiel wird vorwiegend in Gesellschaften (Party, Kindergeburtstag etc.) gespielt.

Inhaltsverzeichnis

Spielverlauf

Alle Teilnehmer sitzen mit ernsten Gesichtern im Kreis. Ein freiwilliger oder durch das Los bestimmter Mitspieler versucht nun, die andern durch Mimik oder witzige Gesten und Worte und Geräusche zum Lachen zu bringen. Wer von den Mitspielenden als erstes lachen muss, hat verloren und ist nun seinerseits an der Reihe.

Varianten

Es gibt von dieser Art Spiel mehrere Varianten. Nach vorheriger Einigung der Gruppe kann man sich dazu entschließen:

  • Nur Anschauen: Hier darf man nur einen normalen Gesichtsausdruck beibehalten. Wer zuerst lacht, verliert. Hierbei ist ein Tipp, dass man einen möglichst finsteren Gesichtsausdruck wählt.
  • Mit Reden: Hier dürfen witzige Sachen gesagt werden, um den Gegner zum Lachen zu bringen. Auch hierbei muss man sich in die Augen schauen.
  • Mit Grimassen: Hier darf man Grimassen schneiden, um das Gegenüber zum Lachen zu bringen.
  • Kombiniert: Hier darf geredet und Grimassen geschnitten werden.

Diese Varianten des Spiels kann man auch im Duellkampf machen, das heißt immer einer gegen einen.

Spielregeln

  • Bei allen Varianten kann man ein vorher festgelegtes Zeitlimit setzen, damit sich der Einzelspieler nicht allzu sehr abmühen muss und die Lust verliert.
  • Auch muss man sich einigen, ob man kurz wegschauen darf oder nicht.

Siehe auch

Weitere Bedeutung

Als Blickduell wird auch der Blickkontakt zweier Kontrahenten, die sich meist feindlich gegenüberstehen, bezeichnet.[1] Als Klischee kommen solche Duelle meist in Westernfilmen vor. Dabei gilt es, dem Blick des Gegners standzuhalten und nicht als Erster wegzusehen. Solche Blickduelle kommen häufig auch bei der für die Medien bestimmten Vorstellung von Boxgegnern vor und nicht selten artet dieses Duell bereits vor dem eigentlichen Kampf in Handgreiflichkeiten aus.

Auch glaubte und glaubt man in vielen Kulturkreisen, dass allein durch Blickkontakt mit Mitmenschen, die den Bösen Blick besitzen, Tod oder Unheil, ein Fluch, eine Verwünschung respektive Verhexung ausgelöst würden. Als eine mögliche Abwehrmaßnahme wird die Vermeidung eines Blickduells genannt.

Zur Deeskalation von bevorstehenden Konflikten bei Auseinandersetzungen wird im Sinne einer friedlichen Beilegung empfohlen, einem Blickduell auszuweichen und eher hier eine vermeintliche Niederlage einzugestehen, anstatt damit den Gegenüber zu provozieren und diesen zu unerwünschten Handlungen zu verleiten.[2] Oft war das Fixieren, das heißt das bewusste Anstarren eines Mitmenschen, Auslöser von tatsächlichen Duellen, so der Kontrahent denn satisfaktionsfähig war.[3] Eine Rückführung dieses Verhaltens auf archetypische Reaktionen ist zwar spekulativ, aber bedenkenswert, zumal bei Wölfen, Hunden und Katzen das Wegblicken des rangniedrigeren Tieres bei einem Blickduell zur Konfliktvermeidung beobachtet wurde.

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. Cornelia Topf:Körpersprache für Frauen: Sicher und selbstbewusst auftreten, Verlag Redline Wirtschaft, 2008, ISBN 363601594X, Seite 47
  2. Jörg Frehmann:Der überzeugende persönliche Auftritt: Leitfaden für professionelles und authentisches Verhalten, Gabler Verlag, 2010, ISBN 383492251X, Seite 50
  3. Susan Kaufmann, Erich Zehnder, Elisabeth Vanderheiden:Fortbildung für Kursleitende Deutsch als Zweitsprache, Hueber Verlag, 2009, ISBN 3191317511, Seite 118

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