- Bobby Bland
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Bobby „Blue“ Bland (* 27. Januar 1930 in Rosemark, Tennessee; eigentlich Robert Calvin Bland) ist ein US-amerikanischer Blues- und Soulsänger.
Inhaltsverzeichnis
Karriere
Bland wuchs in Memphis auf, wo er schon als Teenager in verschiedenen Gospelchören sang. Später trat er der Rhythm and Blues-Band The Beale Streeters bei. Dort lernte er auch populäre Musiker wie Rosco Gordon, Johnny Ace, Earl Forrest und Junior Parker kennen. Es folgten erste Studio-Aufnahmen zusammen mit Ike Turner. Doch schon kurz nach seiner ersten Single-Produktion Army Blues musste er 1951 zum Wehrdienst. 1953 zog Bland nach Houston um, wo er Sieger eines Talentwettbewerbes wurde und die Single It’s My Life aufnahm.
Dadurch wurde die Plattenfirma Duke Records auf ihn aufmerksam, und 1957 tauchte Bland mit Farther Up the Road erstmals in den US-amerikanischen Pop-Charts auf. Bis 1970 war er fast durchgehend in den Top 10 der Rhythm and Blues-Charts vertreten und schaffte es mit zahlreichen Titeln auch in die obere Hälfte der Pop-Charts. Die meisten seiner Songs waren Werke des Komponisten-Teams Joe Scott, Don Robey und Deadric Malone. Bei seinen Live-Auftritten wurde Bland meist von der Gospel-Girlgroup The Bland Dolls begleitet.
Anfang der 1970er Jahre kehrte Bland Duke Records den Rücken, nachdem die Erfolge nachgelassen hatten. Stattdessen unterschrieb er 1973 bei ABC Records. Seine dortige Debüt-LP His California Album schaffte zwar keine nennenswerten Erfolge, bekam jedoch sehr gute Kritiken. Blands Produzent Steve Barri unterlegte die schwarze Blues-Musik nun mit Elementen weißer Rockmusik. Auch auf der 1974er Produktion Dreamer kann man diese Veränderung hören. Die LP Together for the First Time … Live eine Live-Mitschnitt zusammen mit B. B. King wurde Blands bis dahin größter Erfolg und erreichte Gold-Status. 1976 folgte Together Again … Live. Dieses zweite Live-Album mit King erreichte nicht so gute Verkaufszahlen wie das erste.
Ab 1979 erschienen Blands Platten bei MCA Records. Von seinen dortigen Alben erreichten immerhin fünf die Rhythm and Blues-Charts, in den Pop-Charts war er jedoch nicht mehr anzutreffen. Er betätigte sich nun vor allem im Show-Entertainment, wofür er einiges an Geld kassierte. Seine Songs erhielten jedoch miserable Kritiken. Trotzdem zeigten sich viele Fans, als er 1982 durch Großbritannien tourte. 1985 unterschrieb bei dem Label Malaco Records aus Jackson (Mississippi) und verabschiedete sich damit aus dem Show-Business. Nachdem er lange Zeit ohne seinen Beinamen „Blue“ aufgetreten war, nahm er diesen wieder auf und spielte nun auch wieder traditionsbewusste Bluesmusik. Mit der 1989 aufgenommenen Single Midnight Run schaffte er es noch einmal stolze 70 Wochen lang in die Rhythm and Blues-Charts. Nach 1990 tourte Bland mehrfach mit B. B. King und trat noch häufig in ausverkauften Arenen auf. Seine Alben Portrait of the Blues (1991) und Years of Tears (1993) erhielten ausgezeichnete Kritiken.
1992 erfolgte seine Aufnahme in die Rock and Roll Hall of Fame[1] und er erhielt einen Pioneer Award der R&B Foundation. Bei der Verleihung der Grammy Awards 1997 erhielt er einen Grammy für sein Lebenswerk.
Diskographie
Singles (Auswahl)
- mit den Beale Streeters
1951 Booted / I Love You Til The Day I Die
1952 Crying All Night Long / Dry Up Baby- Bobby Bland (alle Duke Records)
1956 I Learned My Lesson / I Don't Believe
1957 Don't Want No Woman / I Smell Trouble
1957 Farther Up The Road / Sometime Tomorrow
1957 Teach Me (How To Love You) / Bobby's Blues
1958 You Got Me Where You Want Me / Loan A Helping Hand
1958 Little Boy Blue / Last Night- Bobby "Blue" Bland & Ike Turner And His Orchestra
1962 Love You Baby / Drifting
- Bobby Bland und B. B. King
1976 Let The Good Times Roll / Strange Things Happening
Everyday I Have The Blues / The Thrill Is GoneAlben
- 1958 Blues Consolidated
- 1960 Like Er Red Hot
- 1961 Two Steps from the Blues
- 1963 Bobby Bland-Jimmy Soul-Johnny Watson
- 1963 Call on Me
- 1966 The Soul of the Man
- 1969 A Piece of Gold
- 1969 Here's the Man!
- 1969 Spotlighting the Man
- 1970 If Loving You Is Wrong
- 1973 His California Album
- 1974 Dreamer
- 1975 Get on Down with Bobby Bland
- 1977 Reflections in Blue
- 1978 Come Fly with Me
- 1979 I Feel Good, I Feel Fine
- 1980 Sweet Vibrations
- 1981 Try Me, I'm Real
- 1982 Here We Go Again
- 1983 Foolin' with the Blues
- 1983 Tell Mr. Bland
- 1985 Blues in the Night
- 1985 Members Only
- 1986 After All
- 1987 Blues You Can Use
- 1987 First Class Blues
- 1989 Midnight Run
- 1990 You've Got Me Loving You
- 1991 Portrait of the Blues
- 1993 Years of Tears
- 1994 Long Beach 1983 [live]
- 1995 Really the Blues
- 1995 Sad Street
- 1998 Just One More Step
- 1998 Live on Beale Street
- 1998 Not Ashamed to Sing the Blues
- 1998 Memphis Monday Morning
- 2003 Blues at Midnight [live]
- Angels in Houston
- Brothers of Soul Early Years Collection
Zu hören auf
- 1974 Together for the First Time...Live B.B. King & Bobby Bland
- 1976 Together Again...Live Bobby Bland & B.B. King
- 2004 A Proper Introduction to Rosco Gordon: No More Doggin'
- Ebenso ist seine Musik auf zahlreichen Compilation Cds vertreten.
DVD
- Live in Memphis (2004)
Wirkung
Mick Hucknall (Sänger und Kopf der Gruppe Simply Red) hat im Frühjahr 2008 die Solo-CD „Hucknall: Tribute to Bobby“ mit Songs von Bobby Bland veröffentlicht.[2]
Literatur
- Charles Farley: Soul Of The Man. Bobby „Blue“ Bland (Jackson: The University Press of Mississippi, 2011) ISBN 978-1-60473-919-0
- Siegfried Schmidt-Joos und Wolf Kampmann: Rock-Lexikon. rororo-Verlag, Reinbek 2008 ISBN 978-3-499-62133-8 (Seite 182f)
- Stambler, Irwin: The Encyclopedia Of Pop, Rock And Soul. 3. überarbeitete Auflage, New York City, New York: St. Martin’s Press, 1989, S., 59f – ISBN 0-312-02573-4
Weblinks
- www.soulfulkindamusic.net – Diskografie (engl.)
- Der „Sinatra des Blues“ – ein Nachtrag zum 80. Geburtstag von Bobby Bland, nmz online/2011
Einzelnachweise
- ↑ Rock and Roll Hall of Fame Bobby Bland in der Rock and Roll Hall of Fame
- ↑ „Den können Sie ewig lagern!“ Der Simply-Red-Sänger Mick Hucknall über […] sein Idol Bobby „Blue“ Bland. In: Neue Zürcher Zeitung, 14. Juli 2008, Online.
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