- Bobby Steels
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Robert Diggs (* 5. Juli 1969 in Brownsville Brooklyn, New York City) ist ein US-amerikanischer Rap-Musiker und Mitglied des Wu-Tang Clans. Hauptsächlich bekannt ist er unter dem Pseudonym RZA, er hat aber zahlreiche weitere Künstlernamen, u. a. Prince Rakeem, Bobby Steels, the Abbott, the Rzarector, Bobby Digital.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Robert Diggs wurde in Brownsville, einem Viertel in Brooklyn geboren. Im Alter von drei Jahren zog er mit seinem Onkel nach North Carolina. Als er vier Jahre alt war, starb sein Onkel und er kehrte nach New York City zurück, wo er viel Zeit mit seinen Cousins GZA und Ol' Dirty Bastard verbrachte. In Interviews verweist RZA immer wieder auf seine Hip-Hop-Aktivitäten mit den beiden Clan-Kollegen in der Jugend. Später gründeten die Drei die Gruppe All In Together Now. Method Man spricht von ihnen als der Original Wu-Tang Clan. Nach seiner ersten EP verließ RZA (damals noch Prince Rakeem) der Verleger Tommy Boy und holte seine Cousins ins Studio. Für 36.000 Dollar nahmen sie das Wu-Tang-Clan-Debut Enter The 36 Chambers auf. Ihre erste Promo-Single Protect Ya Neck wurde ein Erfolg. RZA wurde kurz danach des Versuchten Mordes angeklagt, wurde jedoch wegen Notwehr freigesprochen. Einer seiner Mentoren ist RNS, zwischen 1991 und 1993 Produzent von G. P. Wu und Shyheim, der ihm seine ersten Fähigkeiten am Drumcomputer vermittelte.
Bedeutung
RZA ist nicht nur Musiker, sondern zählt auch zu den bekanntesten Figuren in der Geschäftswelt des Hip-Hops. Er ist das Gehirn hinter der gesamten Wu-Tang-Idee, Gründer der beiden Verleger Wu-Tang Records sowie Razor Sharp Records, und er entscheidet, wann jemand aus dem Wu-Imperium sein Album veröffentlichen darf.
Musik
Seine Musik gehört seit Anfang der 1990er zur innovativsten in der Hip-Hop-Musik. Er verkaufte schon über 20 Millionen Platten. Seine Spezialität ist es, komplexe Arrangements einfach und direkt klingen zu lassen. Zudem rappt RZA selbst und ist auch als DJ bekannt.
Wu-Tang Clan
RZA ist der Hauptproduzent des Wu-Tang Clans. Fast alle Lieder sind von ihm, und er tritt auch als ausführender Produzent in Erscheinung. RZA erzeugt für jeden seiner Rapper eine eigene, unverwechselbare Klangkulisse.
So dominierten beim Debüt vom Ol' Dirty Bastard verrückte Klänge, während der GZA im Titel Liquid Swords eher einen düsteren Unterbau bekam. Die anderen Debüts von Method Man, Raekwon und Ghostface Killah hatten ebenfalls ihren eigenen Stil. Ghostface zum Beispiel harmoniert am besten mit sehr souligen Klängen. Seinen kreativen Höhepunkt erreichte RZA mit dem zweiten Wu-Tang Clan-Album Forever von 1997. Die dritte Platte The W aus dem Jahre 2000 klang wieder rauer und lebendiger als die eher steril angelegte Forever-Doppel-LP.
Die gesamte Wu-Sippe umfasst ca. 500 Leute, aber den Kern bildet die Verwandtschaft von RZA. RZAs Bruder Mitchell Diggs ist einer der Verwalter und ausführenden Produzenten, seine Schwester Sophia Diggs besitzt den Maniküreladen Wu-Nails in Staten Island, und 9th Prince von der Killarmy ist sein jüngerer Bruder.
Gravediggaz
Nach dem Debüt des Wutang Clans formierte RZA zusammen mit Too Poetic, Prince Paul und Frukwan die erste „All-Star-Gruppe“. Nach zwei CDs (1994 und 1998) verließen Prince Paul und RZA die Gravediggaz. Too Poetic und Frukwan arbeiteten als Duo an der dritten LP. Leider verlor Poetic den langen Kampf gegen den Krebs und starb im Frühjahr 2001.
Soloalben
Bei den Zusammenstellungen The Swarm, The Hits und der Big Cap-Mix stellte RZA nur die Lieder zusammen und bürgte im Titel mit seinem Namen. The Swarm und The Hits sind „Best-of“-Alben, und Big Cap-Mix ist ein Variation von verschiedenen Wu-Tang Clan-Künstlern.
Ooh We Love Rakeem, die zwei Bobby Digital-Alben und die Filmmusik von Ghost Dog wurden dagegen fast ausschließlich vom ihm produziert, und zudem trat er dort auch verstärkt als MC in Erscheinung.
Es dauerte sieben Jahre, bis er die Zeit für sein Solo-Konzept gefunden hatte. Unter dem Pseudonym Bobby Digital arbeitete er seine eigene Jugend, seine eigene Entwicklung im digitalen Rap-Zeitalter auf. Er benutzte zum ersten Mal verstärkt seine 21 Keyboards, die Digi-Electronics. Ganz im Gegensatz dazu fußt die legendäre 2000er Filmmusik zum Film Ghost Dog ganz auf alten Soulversuchen. Außerdem gibt es noch die Filmmusik zum Film Bulworth, von dem vor allem die Lieder Tragedy und The Chase Beachtung fanden.
Zusammenarbeit
RZA tritt auch in den Vereinigten Staaten mit anderen Künstlern außerhalb des Wu-Tang Clans auf. So produzierte er die Klänge für Big Pun (Three Trenches), The Notorious B.I.G. (Long Kiss Goodnight) und Ed O. G., wirkte als Rapper bei Tragedy Khadafi (Enemy Of State) und DJ Muggs (Third World) oder als produzierender MC bei Cypress Hill (Killa Hill Niggaz2), Ras Kass (The End) und AZ (Whatever Happenend) mit. Doch RZA kennt auch keine Genregrenzen. So arbeitet er mit den Poprockern Texas, mit Björk, Dog Eat Dog (Step Right In) und mit der jamaikanischen Raggamuffin-Legende Bounty Killer zusammen.
RZA ist einer der wenigen amerikanischen Erfolgsrapper neben Guru und LL Cool J, die sich auch für die Hip-Hop-Kultur in anderen Ländern interessieren. Mit den Franzosen um die Marseiller Gruppe IAM verbindet ihn und der Wu-Tang Clan so etwas wie Seelenverwandtschaft und mit Ärsenik nahm er Shaolin (6ème Chaudron) auf. Der holländische Emcee Cilvaringz gehört genau wie Freddy Kruga aus England zu Wu-International. Auf seinem Projekt The World According To RZA rappen europäische MCs wie Curse, Kool Savas, Afrob, Bektas, Sékou, Fuat, Pedder, Blade und die Saïan Supa Crew, sowie die Soul-Sänger/innen Xavier Naidoo, Dido und Lauryn Hill.
RZAs Weltanschauung ist islamisch-buddhistisch geprägt und ein zentrales Element seiner Kunst. Zusätzlich ist er von diversen fernöstlichen Kampfkünsten und deren Philosophien inspiriert. So war er zum Beispiel schon einmal als Shaolin-Mönch in China. Beeinflusst sind RZAs Klänge auch durch verschiedene Kung-Fu-Filme, er baut entsprechende Sprüche und Schwertkampfeffekte in seine Musik ein.
Eine Tour rund um die Welt und die Arbeit mit Quentin Tarantino an dessem Kampfkunstfilm Kill Bill festigte seine Stellung im Hip-Hop. Ende Februar 2005 veröffentlichte RZA sein Buch The Wu-Tang Manual („Die Wu-Tang Anleitung“), in dem er u. a. über die philosophischen Hintergründe des Wu-Tang Clans berichtet.
2007 arbeitete er mit der Underground-Hip-Hop-Band Styles of Beyond zusammen, indem er bei einigen Tracks auf deren neuem Album Rocket Surgery mitproduzierte.
Diskografie
- RZA As Bobby Digital In Stereo (1998)
- RZA As Bobby Digital Digital Bullet (2001)
- The World According to RZA (2003)
- The Birth of a Prince (2004)
- RZA - Ghostdog (The way of the Samurai)
- RZA - Afro Samurai (7. November 2006)
- RZA As Bobby Digital Digi Snacks (2008)
Filme
- 1999 Ghost Dog: Der Weg des Samurai (Soundtrack)
- 2003 Coffee and Cigarettes
- 2003 Scary Movie 3 (kurz am Ende)
- 2003 Kill Bill Vol. 1 (Soundtrack)
- 2004 Kill Bill Vol. 2 (Soundtrack)
- 2005 Soul Plane (Soundtrack)
- 2005 Blade Trinity (Soundtrack)
- 2006 Entgleist
- 2007 American Gangster
- 2007 Freedom Writers (Soundtrack)
- 2007 Afro Samurai (Soundtrack)
Literatur
- The Wu-Tang Manual (2005) ISBN 0-85965-367-6
Weblinks
- RZA bei laut.de
- RZA bei Discogs (englisch)
- RZA bei MusicBrainz (englisch)
- RZA im All Music Guide (englisch)
Personendaten NAME Diggs, Robert ALTERNATIVNAMEN RZA (Pseudonym); Prince Rakeem (Pseudonym); Steels, Bobby (Pseudonym); the Abbot (Pseudonym); the Rzarector (Pseudonym); Digital Bobby (Pseudonym) KURZBESCHREIBUNG US-amerikanischer Rap-Musiker und Mitglied des Wu-Tang Clans GEBURTSDATUM 5. Juli 1969 GEBURTSORT Brooklyn, New York City
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