- Boiga irregularis
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Braune Nachtbaumnatter Systematik Unterordnung: Schlangen (Serpentes) Überfamilie: Nattern- und Vipernartige (Xenophidia) Familie: Nattern (Colubridae) Unterfamilie: Land- und Baumnattern (Colubrinae) Gattung: Boiga Art: Braune Nachtbaumnatter Wissenschaftlicher Name Boiga irregularis (Merrem, 1802) Die Braune Nachtbaumnatter (Boiga irregularis) ist eine auf Neuguinea, den Salomonen, vielen Inseln des Südpazifiks sowie in Australien heimische Natter der Gattung Nachtbaumnattern (Boiga). Wie die anderen Arten der Gattung ist die Natter giftig, wird also gemeinhin den Trugnattern zugeordnet. Als Neozoon mit starker, negativer Wirkung auf das Ökosystem verschiedener Inseln, insbesondere auf Guam, wird sie als invasive Spezies eingeordnet.
Inhaltsverzeichnis
Merkmale
Die Körperlänge dieser Trugnatter beträgt bis zu drei Metern. Die Grundfärbung der Tiere ist gelblich-braun, eine Körperzeichnung fehlt.
Bedeutung als Neozoon
Nach der Einschleppung nach Guam, wahrscheinlich durch Truppentransporte während des Zweiten Weltkrieges, kam es durch das Fehlen von natürlichen Feinden zu einer starken Vermehrung der Schlangen. Heute leben auf der Insel etwa 10.000 bis 13.000 Individuen dieser Art pro Quadratkilometer. Dies hatte eine verheerende Wirkung auf die Fauna und Flora der Insel: Innerhalb weniger Jahre waren die meisten Vogelarten und andere Kleintiere der Insel, die als Beutetiere der Schlange in Frage kamen, ausgestorben. Bis heute (Stand 2008) sind zehn der zwölf auf Guam ansässigen Vogelarten ausgestorben, die beiden verbleibenden Arten wurden durch das schädliche Einwirken der Schlange jeweils bereits auf weniger als 200 Exemplare dezimiert. Als Folge der weitreichenden Ausrottung der Vögel ist nun auch die Flora Guams bedroht, da Vögel für einen großen Teil der Pflanzen eine entscheidende Rolle bei der Verbreitung ihrer Samen spielen.[1]
Schlangengift
Die Braune Nachtbaumnatter ist wie die anderen Arten der Nachtbaumnattern giftig. Sie verfügt über vergrößerte Zähne im hinteren Bereich des Oberkiefers, die mit einer Rinne für das Gift aus den Giftdrüsen versehen ist (ophistoglyphe Giftzähne). Die Schlange ist als aggressiv bekannt und beißt bei Bedrohung häufig ohne Warnung zu und zieht sich direkt danach meistens wieder zurück.
Das Gift ist ein Neurotoxin, welches zu leichten Lähmungen und zu einer Ptosis beim Menschen führen kann, Todesfälle sind nicht bekannt.
Einzelnachweise
- ↑ Hill, J. E. et al. (2008), in einem Beitrag auf dem Jahrestreffen der Ökologischen Gesellschaft von Amerika, Milwaukee. (siehe auch: Bericht in wissenschaft.de)
Weblinks
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