Bonduelle

Bonduelle
Bonduelle S.A.
Logo Bonduelle.svg
Rechtsform Société Anonyme
ISIN FR0000063935
Gründung 1853
Sitz Villeneuve d'Ascq
Leitung Christophe Bonduelle
Umsatz 1.253 Mio. EUR
Branche Convenience Produkte
Website http://www.bonduelle.com

Bonduelle ist ein französisches Unternehmen, das sich auf die Verarbeitung von Gemüse besonders in Konservenform spezialisiert hat.

Inhaltsverzeichnis

Unternehmensgründung

Die Geschichte des Unternehmens Bonduelle begann im Jahr 1853 in Marquette-lez-Lille im Norden Frankreichs mit der Gründung einer Korn- und Wacholderbeer-Brennerei durch die Unternehmer Louis Bonduelle-Dalle und Louis Lesaffre-Roussel. Neun Jahre später, im Jahr 1862, erwarben die beiden Unternehmer ein Kloster mit Brennerei und Ländereien in der Kleinstadt Renescure. Im Jahr 1901 wurden die Betriebe unter den beteiligten Familien aufgeteilt. 1926 entwickelten die Nachfahren von Louis Bonduelle-Dalle, Pierre und Benoit Bonduelle die Geschäfts-Idee, Gemüse so zu verarbeiten und haltbar zu machen, dass es jederzeit verfügbar und bequem zuzubereiten ist. Zu Beginn wurden Erbsen auf eigenen Feldern angebaut und anschließend manuell in die Konservendosen gefüllt. Durch die Nutzung des von Nicolas Appert entwickelten Sterilisationsverfahrens („Appertisieren“) gelang es, die Vitamine und die Frische des Gemüses weitgehend zu erhalten. In den ersten Jahren produzierte der Familienbetrieb circa 120.000 Dosen Gemüse. Um der großen Nachfrage nach Ende des Zweiten Weltkrieges gerecht zu werden, arbeitete Bonduelle mit zahlreichen Landwirten aus der Umgebung zusammen. Bis heute hat sich an dieser Situation nichts verändert, lediglich die Verarbeitung von Gemüse wurde in den Jahren kontinuierlich weiterentwickelt.

Die Verarbeitung des Gemüses

Die Produktionsverfahren sind auf die jeweiligen Gemüsesorten, wie Bohnen oder Mais, und auf die Verpackungsart, wie Konservendose, Frischebeutel oder Tetra Recart, abgestimmt. Bei Erbsen sieht der Weg der Gemüseverarbeitung beispielsweise wie folgt aus: Nach der Ernte wird das Gemüse in einem starken Luftstrom von leichten Pflanzenteilen befreit. Anschließend werden unregelmäßig geformte Erbsen und andere Stücke auf dem so genannten „Vibriertisch“ ausgesondert. In fließendem Wasser werden Fremdteile nochmals entfernt. Die leichteren Überreste bleiben an der Wasseroberfläche und die Erbsen lagern sich auf dem Grund ab. Das Gemüse wird nun nach Größe sortiert, d.h. kalibriert. In 80° C bis 85° C heißem Wasser werden die Erbsen dann blanchiert und in die Dosen oder Gläser gefüllt. Luft- und lichtdicht verschlossen, wird das Gemüse jetzt für eine kurze Zeit bei einer Temperatur von 115 °C bis 130 °C erhitzt, um es vor Bakterien und Keimen zu schützen. Damit wird das Gemüse ohne Zugabe von Konservierungsstoffen für mehrere Jahre haltbar gemacht. Der Geschmack, die Vitamine und Nährstoffe, sowie die Farbe des Gemüses bleiben weitestgehend erhalten.

Geschäftsentwicklung

Seit Firmengründung hat Bonduelle die Märkte im Bereich des verarbeiteten Gemüses in ganz Europa und darüber hinaus immer weiter ausgebaut. Bonduelle-Produkte sind heute auch in Lateinamerika oder Russland erhältlich. Die erste Bonduelle-Niederlassung außerhalb Frankreichs wurde 1969 in Homburg (Saar) gegründet. Darauf folgten 1972 die Gründung der Bonduelle Italia in Mailand und die Bonduelle Great Britain in Maidstone ein Jahr später. Schon 1973 wurde mehr als die Hälfte des Unternehmensumsatzes durch Exporttätigkeiten erzielt. Bonduelle trieb diese Entwicklung mit der Eröffnung einer Niederlassung im Süden Frankreichs im Jahr 1978 und der Erweiterung der Produktpalette noch voran. Zwei Jahre später übernahm Bonduelle die größte Gemüsekonservenfabrik Belgiens: Marie-Thumas. Neue Niederlassungen in Spanien und Portugal folgten 1986 bis 1988. Der Erwerb des Unternehmens Cassegrain in Südfrankreich machte Bonduelle zum Marktführer in Frankreich, Deutschland, Belgien und den Niederlanden. Ab 1989 expandierte das Unternehmen nach Osteuropa. Seitdem werden Bonduelle-Produkte auch in der Tschechischen Republik, in Polen und Russland vertrieben.

Im Jahre 1997 startete Bonduelle mit frischen Salaten: Hier legte der Teilerwerb des französischen Unternehmens Salade Minute den Grundstein für einen neuen expandierenden Geschäftszweig. Denn bereits ein Jahr später führte der Gemüseexperte in Deutschland und Frankreich die Marke Bonduelle Frische ein. Im Jahr 1999 wurden die verzehrfertigen Frischsalate auch in Italien vertrieben. Im selben Jahr gründete der Gemüsespezialist die Bonduelle Frische GmbH in Deutschland und übernahm 2003 die Vita GmbH in Reutlingen. Heute ist Bonduelle an 26 Industriestandorten in 21 Ländern vertreten.

Produkte

Das Unternehmen bietet Gemüse in Konserven, Gläsern und in der Tetra Recart Verpackung an. Seit einigen Jahren umfasst das Sortiment auch Frisch- und Feinkost-Salate. Es wird ausschließlich gentechnisch unverändertes Gemüse verarbeitet. Das Sortiment für Gemüsekonserven umfasst allein in Deutschland mehr als 50 Sorten und über 100 Produkte. Weltweit beschäftigt Bonduelle über 5.000 Mitarbeiter, die einen Umsatz von mehr als 1,4 Milliarden Euro pro Jahr erwirtschaften. Der Hauptsitz der Bonduelle Gruppe liegt in Frankreich in der Nähe der nordfranzösischen Stadt Lille (Villeneuve d'Ascq), in Deutschland hat das Unternehmen seinen Geschäftssitz in Reutlingen.

Goldmais

Unter dem geschützten Namen Goldmais bietet die Firma Bonduelle verschiedene Gemüsemischungen auf der Basis von Mais an. Es gibt die Kombinationen:

  • Florida Mix: mit Erbsen. Dieses Produkt erhielt im Jahr 2008 einen der erstmals vergebenen Verbraucherpreise "Produkt des Jahres" in Deutschland
  • Hacienda Mix: mit Kidneybohnen
  • Mexiko Mix, mit rotem Gemüsepaprika und Erbsen
  • Samba Mix, mit rotem Gemüsepaprika und Grünen Bohnen
  • Texas Mix, mit rotem Gemüsepaprika und Kidneybohnen

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