- Bookie
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Ein Buchmacher (engl. Bookmaker oder kurz Bookie) offeriert Wetten mit festen oder variablen Quoten auf Ausgänge von zukünftigen Ereignissen insbesondere von sportlichen Veranstaltungen. Er garantiert mit seinem Namen für die Auszahlung der Gewinne zu den in seinem Buch stehenden Gewinnquoten und Wetteinsätzen.
Diese Tätigkeit kann legal oder illegal ("schwarzer Buchmacher") sein. In Deutschland benötigt ein Buchmacher eine behördliche Erlaubnis zur legalen Wettannahme ("lizenzierter Buchmacher" ausschließlich für Pferderennen). Gegenwärtig residieren viele Buchmacher oder Buchmacherfirmen in Steueroasen oder in Ländern mit liberaler Glücksspieltradition wie im Vereinigten Königreich Großbritannien und Nordirland., Gibraltar oder Malta. Die rechtliche Beurteilung von Buchmachern, die im Internet über Ländergrenzen hinweg Sportwetten vermitteln, befindet sich in einer Grauzone. Die internationale Durchsetzung von Rechtsansprüchen steht praktisch in keinem Verhältnis zum beklagten Schaden.
Buchmacher bieten u. a. Wetten auf Pferderennen, Fußball-, Eishockey- oder Basketballspiele an. In England werden von Buchmachern traditionell auf fast alle öffentlichen Ereignisse im voraus Quoten angeboten. Diese Quoten können die Buchmacher jederzeit verändern. Abgeschlossene Wetten behalten aber die vereinbarte Quote, die bei Abschluss der Wette galt.
Der Buchmacher bietet bei Ereignissen von Mannschaftssportarten z. B. feste Quoten auf Sieg, auf Unentschieden oder auf Niederlage an. Eine Quote gibt das Verhältnis vom Einsatz zu dem möglichen Gewinn an: z. B. "zahle 2,50 für 1 Euro Einsatz". Die Multiplikation der Quote mit dem Wetteinsatz ergibt den möglichen Gewinn.
Der Buchmacher geht gegebenenfalls große Risiken ein, da er mit Wahrscheinlichkeiten und oft großen Wetteinsätzen handelt. Um das Risiko zu begrenzen, bieten Buchmacher Wetten auf alle möglichen Ausgänge an, sodass sie ihren Profit im Idealfall durch Arbitrage erzielen. Um hohe Verlustrisiken bei unausgeglichenen Wetteinsätzen zu vermeiden, kann der Buchmacher beispielsweise die Höhe der Einsätze limitieren oder sich an internationalen Wettbörsen rückversichern. In der Regel betreibt der Buchmacher aber ein äußerst einträgliches Geschäft.
Der Buchmacher ist gegenüber dem Wettenden im Vorteil, da er für seinen Gewinn nicht das richtige Ergebnis vorhersagen muss. Seine Aufgabe besteht darin, den prozentualen Anteil der Wetten für die verschiedenen Wettausgänge richtig einzuschätzen und darauf aufbauend die Quoten zu errechnen. Große Buchmacherfirmen arbeiten dabei mit umfangreichem statistischen Material und Methoden.
Durch einen Blick in seine "Bücher" sieht der Buchmacher ständig, wie sich die abgeschlossenen Wetten prozentual verteilen. Er kann die Quoten jederzeit anpassen. Ähnlich wie bei Wahlhochrechnungen, kommt er dann mit sehr kleinen Stichproben zu sehr präzisen Aussagen bezüglich der Wettvorhersagen der Wettteilnehmer.
Bei "fairen Quoten" müsste der Buchmacher das gesamte Geld der Verlierer an die Gewinner auszahlen. Selbstverständlich liegen die realen Quoten jedoch darunter, daraus resultiert der Gewinn der Buchmacher. Die Ausschüttungsquote liegt beim deutschen ODDSET zwischen 50% und 60%. Bei vielen anderen (insbesondere privaten) Buchmachern sind Ausschüttungsquoten von über 90% keine Seltenheit. Die Ausschüttungsquote kann man unter der Annahme, dass sie bei jedem Ausgang gleich ist, anhand der angebotenen Gewinnquoten errechnen. Dazu werden die Kehrwerte der Gewinnquoten addiert. Die Ausschüttungsquote ist der Kehrwert dieser Summe, also zum Beispiel 1 bei einer Ausschüttung von 100 %.
Vom Buchmacher zu unterscheiden ist der Totalisateur, der Wetten per Totalisator vermittelt, nicht jedoch als Wettgegner auftritt.
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