Bootsmann

Bootsmann

Der Bootsmann ist Mitglied einer Schiffsbesatzung. In der früheren Seeschifffahrt war der Bootsmann verantwortlich für die Unterhaltung der technischen Ausrüstung des Schiffs, insbesondere von Segeln, Tauwerk und Anker. Er war dem Kapitän oder dem Steuermann unterstellt und befehligte die Decksmannschaften bei allen seemannschaftlichen Aufgaben. Auf größeren Schiffen bestanden die Dienstgrade Oberbootsmann und Unterbootsmann.[1] [2]

Inhaltsverzeichnis

Bootsmann und Schiffsbetriebsmeister in der Handelsschifffahrt

In der Handelsmarine bezeichnet man den Vorarbeiter der Decksmannschaft als Bootsmann.

In Deutschland wurde in den 1980er Jahren der Meisterberuf Schiffsbetriebsmeister geschaffen. Dieser Weg wurde nötig, da die Ausbildung zum Matrosen auf deutschen Schiffen eingestellt und stattdessen der Schiffsmechaniker als Lehrberuf geschaffen wurde. Er kann sowohl im Bereich Maschine als auch an Deck eingesetzt werden. Idealerweise ist der Schiffsbetriebsmeister heutzutage auf Mannschaftsebene für den gesamten Schiffsbetrieb zuständig. Auf dem Großteil der deutschen Handelsschiffe mit multinationaler Besatzung fährt jedoch meist ein Bootsmann und kein Schiffsbetriebsmeister.

Dienstgrad Bootsmann in der Deutschen Marine

Dienstgrad Bootsmann, VR 11

Bootsmann (Abk. Btsm, in Listen B) bezeichnet heute in Deutschland einen Soldaten im niedrigsten Feldwebeldienstgrad bei der Bundeswehr innerhalb der Deutschen Marine. In den anderen Teilstreitkräften heißt dieser Dienstgrad Feldwebel, in der Volksmarine der früheren DDR hieß er Meister. Angehörige der Laufbahngruppe der Offiziere durchlaufen diesen Dienstgrad als Fähnrich zur See.

Die mündliche Anrede lautet Herr Bootsmann, in der weiblichen Form Frau Bootsmann. In der Deutschen Marine, wie auch in den Marinen der angelsächsischen Länder, ist es zudem jedoch traditionell gebräuchlich, dass Soldaten in diesem Dienstgrad von dienstgradhöheren Soldaten ohne die Dienstgradbezeichnung angesprochen werden, also z. B Herr Müller anstelle von Herr (Dienstgrad).

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. Schult, J.: Segler-Lexikon., Stichwort Bootsmann, S. 61
  2. vgl. auch Krünitz - Oekonomische Encyklopädie von J. G. Krünitz (1773 bis 1858), Stichwort Bootsmann

Literatur

  • Schult, Joachim: Segler-Lexikon. Bielefeld: Delius Klasing, (9. Aufl.) 1994, ISBN 3-87412-103-8

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