Boris Christow

Boris Christow

Boris Christow (bulgarisch Борис Христов; * 18. Mai 1914 in Plowdiw, Bulgarien; † 28. Juni 1993 in Rom, Italien) war ein bulgarischer Opern- und Liedsänger in der Stimmlage Bass, der den größten Teil seiner Karriere in Italien verbrachte und als Interpret von Werken Modest Mussorgskis und Giuseppe Verdis bekannt wurde.

Leben

Boris Christow wurde der Familie von Kiril Sowitschanow in Plowdiw geboren, wo sein Vater zu diesem Zeitpunkt als Lehrer tätig war. Seine Familie stammt jedoch aus Bitola in Makedonien (siehe Makedonische Bulgaren). Als Knabe sang Boris Christow im Chor der Alexander-Newski-Kathedrale zu Sofia. Obwohl er ein Jura-Studium absolviert und Gesang nur nebenbei praktiziert hatte, wurde ihm 1942 ein Stipendium angeboten. Er nahm es an und zog im gleichen Jahr nach Italien, um dort Gesang zu studieren. Christows offizielles Debüt fand 1946 in Reggio Calabria als Colline in La Bohème statt. In den 1950er und 1960er Jahren erreichte er den Höhepunkt seiner Karriere, die er in den 1970er Jahren nur schrittweise abbaute. In dieser Zeit sang er unter anderem den Gurnemanz (Parsifal) auf italienisch und nahm zweimal den Boris Godunow auf, wobei er die drei Partien des Boris, des Pimen und des Warlaam differenziert interpretierte. Auch bot er regelmäßig alle Lieder von Modest Mussorgski dar, was damals im Westen noch ungewöhnlich war.

Boris Christow war der erste der international gefragten bulgarischen Bässe; auf ihn folgten u. a. Nikolaj Gjaurow (dessen Laufbahn und Repertoire Ähnlichkeiten mit den seinen aufweisen), Dimitar Petkow, Nikola Gjusselew, Sabin Markow und Anton Djakow.

Ehrungen

1969 wurde Christow mit dem Léonie-Sonning-Musikpreis ausgezeichnet. In der Hauptstadt Sofia wurde ein Musikzentrum nach ihm benannt, das vom bulgarischen Staat mit dem Europäischen Kulturerbe-Siegel ausgezeichnet worden ist.

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