Bremischer Deichverband am linken Weserufer

Bremischer Deichverband am linken Weserufer

Der Bremische Deichverband am linken Weserufer ist einer der beiden Hauptdeichverbände in der Stadt Bremen.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Der Bremische Deichverband am linken Weserufer wurde durch eine Verordnung der Stadt am 30. September 1947 gegründet. In ihm fusionierten die damals selbstständigen Deichverbände der Neustadt, Obervielands, Niedervielands und Huchtings sowie weitere 23 Stau- und Wasserverbände.

Organisation

Der Deichverband ist, getreu dem Gesetz über Wasser- und Bodenverbände vom 12. Februar 1991, eine Körperschaft des öffentlichen Rechts mit Selbstverwaltung. Das heißt, dass er dem öffentlichen Interesse und dem Nutzen seiner Mitglieder unterliegt. Mitglied ist automatisch, wer Eigentümer oder Erbpachtberechtigter eines Grundstücks im Verbandsgebiet ist.

Die drei Selbstverwaltungsorgane des Verbandes sind das Deichamt, der Haushaltsausschuss und der Vorstand. Die Rechtsaufsicht liegt jedoch beim Bremer Senator für Umwelt, Bau, Verkehr und Europa.

Deichamt

Die Wahlbezirke des Bremischen Deichverbandes am linken Weserufer

Das 20-köpfige Deichamt wird alle fünf Jahre per Briefwahl von den Verbandsmitgliedern bestimmt. Zu diesem Zweck wurden 20 Wahlbezirke eingerichtet.

Die Aufgaben und Rechte dieses obersten Beschlussorgans umfassen die Änderung der Verbandssatzung, die Festlegung des jährlichen Haushaltsplans und die Beschlussfassung allgemeiner Erlasse und Regelungen. Außerdem wählt das Deichamt den 5 köpfigen Vorstand (Sprecher ist der Deichhauptmann) und den Haushaltsausschuss.

Haushaltsausschuss

Der kleine Haushaltsausschuss ist ein Unterorgan des Deichamtes und befasst sich mit der Überwachung der Finanzen des Verbandes. Zudem wirkt er beratend an der Aufstellung der Haushaltspläne mit.

Vorstand

Der Vorstand des Bremischen Deichverbandes am linken Weserufer wird von den Mitgliedern des Deichamtes für fünf Jahre gewählt und setzt sich aus dem Vorsteher (Deichhauptmann genannt), dem stellvertretenden Vorsteher (II. Deichhauptmann) und drei Beisitzern zusammen.

Der Vorstand als oberstes Verbandsgremium richtet sich in seiner Führung nach den Maßgaben des Deichamtes und beschäftigt sich hauptsächlich mit der Aufstellung der Jahresrechnungen sowie mit Personalentscheidungen. Der Deichhauptmann als gesetzlich Vorsitzender des Verbandes vertritt diesen in öffentlichen Angelegenheiten.

Aufgaben

Der Deichverband kümmert sich um wasserwirtschaftliche Aufgaben im links der Weser gelegenen Stadtgebiet Bremens.

Im Detail sind das:

  • Sicherung und Aufrechterhaltung eines geregelten Abflusses der Wasserläufe,
  • Kontrolle der Deiche auf mögliche Schäden,
  • Behebung dieser,

Zur Erfüllung dieser Aufgaben stand dem Verband im Jahre 2005 durch Mitgliedsbeiträge ein Budget von 2.650.000 Euro zur Verfügung.

Verbandsgebiet

Auch die Ochtum fällt in das Verbandsgebiet des Bremischen Deichverbandes am linken Weserufer

Der Zuständigkeitsbereich des Bremischen Deichverbandes am linken Weserufer erstreckt sich über all jene Gebiete der Stadt, welche linksseitig des Weserhauptstromes liegen. Damit ist dieser Verband für Wasserläufe mit einer Gesamtlänge von etwa 127 Kilometer zuständig.

Verbandsanlagen

Weite Teile Bremens (circa 85% des Stadtgebietes) liegen unter dem mittleren Tidehochwasserstand und sind damit hochwasser- und sturmflutgefährdet. Linksseitig der Weser unterhält der Verein aus diesem Grunde an Ochtum, Weser und Varreler Bäke Strom- und Flussdeiche mit einer Gesamtlänge von 63,5 Kilometern. Über diese erstreckt sich ein 26 Kilometer langes Netz an Deichverteidigungswegen, die primär dazu da sind, Hilfskräften den leichten Zugang zu eventuellen Notfällen zu erleichtern. Sie werden jedoch auch gerne von Fußgängern und Radfahren genutzt.

Der Verband hat die Aufsicht über 11 Siele, 20 Schöpfwerke (deren jeweilige Leistungen zwischen 25 und 4.000 Litern pro Sekunde liegen), 50 Stauwerke in Fleeten und Gräben und einige kleine Wehre. Des Weiteren unterstehen dem Verein zwei Sperrwerke: Eines an der Varreler Bäke und eines an der Ochtum (Ochtumsperrwerk). Letzteres liegt unmittelbar neben der Landesgrenze auf niedersächsischem Grund und Boden, wird aber trotzdem von Bremen aus verwaltet.

Weitere Wasser- und Bodenverbände in Bremen

Das Gebiet rechts der Weser fällt in den Zuständigkeitsbereich des Bremischen Deichverbandes am rechten Weserufer.

Das Gebiet des Wasser- und Bodenverbandes Dahlwas befindet sich in der Hemelinger-, Arberger- und Mahndorfer Marsch - im Wesentlichen zwischen der Bundesautobahn 1 und der Weser. Die Hauptaufgabe des kleinen Verbandes liegt darin, die Voraussetzungen für eine optimale landwirtschaftliche Nutzung der Mitgliedsflächen zu schaffen.

Weitere kleine Wasser- und Bodenverbände bestehen in der Wümmeniederung und in Bremen-Nord.

Siehe auch

Literatur

  • Gabriele Hoffmann (Hrsg.): 900 Jahre nasse Füße – Landschaft aus Deichen und Gräben. H. M. Hauschild, Bremen 1990, ISBN 3-926598-34-4.

Weblinks


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