- Brigade (DDR)
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In den Planwirtschaften der realsozialistischen Staaten war Brigade die Bezeichnung für Arbeitskräfte in einer Wirtschaftseinheit, die eine Aufgabe im Produktionsprozess ausführten. In der DDR gab es Brigaden in Betrieben, in LPGs oder in PGHs. In der Pionierorganisation Ernst Thälmann war die Pionierbrigade eine Organisationseinheit unterhalb der Pioniergruppe[1].
Der Wettbewerb zwischen ihnen wurde durch das jeweilige Kombinat geführt. Der Leiter einer Brigade hieß Brigadier. Jede Brigade führte ein Brigadetagebuch. Die FDJ richtete spezielle Jugendbrigaden ein. Für abgerechnete Leistungen wurden Prämien gezahlt, die regelmäßig für Brigadeausflüge genutzt wurden.
Schulklassen bzw. Pioniergruppen pflegten oft patenschaftliche Beziehungen zu Patenbrigaden.
Beim Begriff „Brigade“ handelt es sich um eine Bedeutungsentlehnung aus dem Russischen. Das deutsche Wort, das bislang nur die Bedeutung „militärischer Großverband der Landstreitkräfte“ hatte (siehe Brigade), erweiterte seine Semantik nach dem Vorbild des russischen Worts brigada (бригада) um die in diesem Artikel beschriebene Komponente. Gleiches passierte in anderen europäischen Sprachen, die in Staaten unter sowjetischem Einfluss gesprochen wurden (vgl. z. B. polnisch brygada).
Literatur
- Jörg Roesler: Die Produktionsbrigaden in der Industrie der DDR. Zentrum der Arbeitswelt?, in: Hartmut Kaelble; Jürgen Kocka; Hartmut Zwahr (Hg.): Sozialgeschichte der DDR, Stuttgart, 1994, S. 144-170.
Quellen
Kategorien:- Landwirtschaft (DDR)
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- Wirtschaftssprache (DDR)
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