- British Union of Fascists
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Die British Union of Fascists (BUF) war eine britische faschistische politische Partei der 1930er Jahre.
Inhaltsverzeichnis
Gründung
Nachdem seine New Party 1931 ohne Wahlerfolg geblieben war, ging der ehemalige Labour-Abgeordnete Oswald Mosley auf Reisen, um die neuen politischen Bewegungen von Benito Mussolini und anderen Faschisten zu studieren. Er entschloss sich daraufhin, die bereits vorhandenen kleineren, ultranationalistischen und faschistischen Gruppierungen in seinem Heimatland zu vereinen und gründete zu diesem Zweck 1932 die British Union of Fascists. Mosley sah sich in einer dem italienischen „Duce“ Mussolini ähnlichen Rolle und bildete auch die BUF den faschistischen Bewegungen in Italien und anderen Ländern Europas nach.
Ideologie
Die BUF war antikommunistisch und protektionistisch ausgerichtet. Sie forderte die Abschaffung der parlamentarischen Demokratie und die Schaffung eines Ständestaats. Nach eigenen Angaben hatte die BUF bis zu 50.000 Mitglieder. In den ersten Jahren wurde sie von der Tageszeitung Daily Mail unterstützt; diese Unterstützung ging bis zur Schlagzeile Hurrah for the Blackshirts!. Unter ihren Anhängern waren der Romancier Henry Williamson und der Militärtheoretiker John Frederick Charles Fuller.
Geschichte
Mosley führte früh schwarze Uniformen für seine Partei ein, die so genannten Blackshirts. Nicht zuletzt durch die Aufmärsche der Blackshirts erntete die Partei jedoch von vielen Seiten nur Hohn und Spott. Die Hymne der BUF wurde wie das nationalsozialistische Horst-Wessel-Lied intoniert.
Trotz nennenswertem, manchmal gewalttätigem Widerstand von jüdischen, kommunistischen und verschiedenen demokratischen Organisationen, konnte die BUF sich Hochburgen im Londoner Osten aufbauen. Im Lauf der Jahre wurde die BUF immer brutaler und auch antisemitischer, was sie von ihren Unterstützern in der Middle Class immer weiter entfernte. Bei einer Großveranstaltung der Faschisten im Londoner Olympia am 7. Juni 1934 kam es zu einer Massenschlägerei, als die Blackshirts Störer aus dem Saal werfen wollten. Diese Vorkommnisse und die innerparteiliche „Säuberungsaktion“ Adolf Hitlers in Deutschland, der sogenannte Röhm-Putsch, führten 1934 dazu, dass die BUF die meisten ihrer Unterstützer verlor, so dass sie 1935 nicht einmal an der Unterhauswahl teilnehmen konnte. Mosley vertröstete seine Anhänger damit, an der nächsten Wahl um so erfolgreicher teilnehmen zu wollen.
Die Zahl der Mitglieder schrumpfte bis 1936 auf unter 8.000. Die hauptsächliche Tätigkeit der BUF waren in der Folgezeit Aufmärsche und Demonstrationen. Die britische Regierung sah diese als immerhin so gefährlich an, dass sie 1936 den Public Order Act erließ, ein Gesetz, das politische Uniformen verbot und die Demonstrationsfreiheit einschränkte. In einer rassistisch motivierten Schlägerei, der sogenannten Battle of Cable Street im Oktober 1936, wurden Mosley und seine Anhänger von einer Überzahl von Gegnern zum Rückzug gezwungen.
1936 wurde der Name der Partei auf Betreiben von William Joyce, einem als demagogischen Redner bekannten Mitglied der BUF, auf British Union of Fascists and National Socialists erweitert.
Mosley und 740 andere faschistische Funktionäre wurden im Zweiten Weltkrieg interniert, die BUF im Mai 1940 verboten.
Alle Comeback-Versuche Mosleys in der Nachkriegszeit blieben ohne jeden Erfolg.
Siehe auch
Kategorien:- Britische Geschichte (20. Jahrhundert)
- Faschistische Partei
- Rechtsextreme Partei
- Historische Partei (Großbritannien)
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