- John Frederick Charles Fuller
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John Frederick Charles Fuller CB, CBE, DSO (* 1. September 1878 in Chichester, West Sussex; † 10. Februar 1966) war ein britischer Generalmajor, Militärhistoriker und Stratege. Er entwickelte die ersten Theorien zum modernen, mobilen Panzerkrieg und entwickelte Kategorien für die verschiedene Arten der Kriegführung. Außerdem war er der Entwickler des Suchscheinwerfers (künstliches Mondlicht).
Inhaltsverzeichnis
Leben
John Fuller besuchte das Malvern College und von 1897 bis 1898 die Royal Military Academy in Sandhurst. Von 1899 bis 1902 diente er in Südafrika. Er besuchte dann die Generalstabsakademie in Camberley und wurde Adjutant in einem Reserve-Bataillon. Während des Ersten Weltkriegs war er Stabsoffizier für die Heimatverteidigung und im 7. Korps in Frankreich, ab 1916 diente er im Hauptquartier des Maschinengewehrkorps, aus dem später das Tankkorps hervorging. Er plante den Panzerangriff bei Cambrai (siehe: Schlacht von Cambrai) und die Panzeroperationen der Herbstoffensive 1918. Sein Plan 1919, der eine vollständig mechanisierte Armee vorsah, wurde jedoch nie umgesetzt. Nach 1918 hatte er diverse Führungspositionen inne, namentlich als Kommandant einer experimentellen Brigade bei Aldershot.
Nach 1920 arbeitete er mit seinem Untergebenen B. H. Liddell Hart an der Entwicklung neuer Ideen für die Mobilisierung der Armee.
Nach seinem Ruhestand 1933 und durch seine Unzufriedenheit mit der, wie er annahm, Unfähigkeit einer Demokratie militärische Reformen umzusetzen, engagierte er sich in der britischen Faschistenbewegung unter Sir Oswald Mosley. Als Mitglied der British Union of Fascists war er am Vorstand der Partei beteiligt und war einer der engsten Vertrauten von Mosley. Seine Ideen der mobilen Kriegführung waren auch im Vorfeld des Zweiten Weltkriegs maßgebend, ironischerweise wurden sie jedoch eher von Heinz Guderian im nationalsozialistischen Deutschland aufgenommen als in Fullers Heimatland.
Fullers Beiträge zur Militärgeschichte sind energisch, ausdrucksstark und eigenwillig verfasst. Er traf einige kontroverse Vorhersagen über die Zukunft des Krieges.
Fuller war außerdem ein langjähriger Bekannter von Aleister Crowley und war mit dessen, und anderen, Formen der Magie und des Mystizismus vertraut.
Zitate
„Nicht die politischen Lehren Hitlers haben uns in den Krieg gestürzt; Anlass war sein Erfolg, eine neue, kräftig wachsende Wirtschaft aufzubauen. Die Wurzeln des Krieges waren Neid, Gier und Angst.“
– Fuller in „The Second World War“
Werke (Auswahl)
- Reformation of War, 1923
- Foundation of the Science of War, 1926
- Der Krebsschaden Europas. in Sammelwerk Die Weltfront. Stimmen zur Judenfrage. Folge 1. <mehr nicht erschienen> Hg. Hans Krebs & Eugen (Frhr. von) Engelhardt. Nibelungen, Berlin & Leipzig 1935 (2. erw. Aufl. eines Werkes von 1926; Fuller nur in 1935er Aufl.)
- Memoirs of an Unconventional Soldier, 1936
- Der erste der Völkerbundskriege, seine Zeichen und Lehren für Kommende. Rowohlt Verlag, Berlin 1937
- Die Entscheidungsschlachten der westlichen Welt. Grabert-Verlag, Tübingen ISBN 3-8784-7192-0
- Der zweite Weltkrieg 1939–1945. Humboldt-Verlag
- Die entartete Kunst Krieg zu führen. Verlag Wissenschaft und Politik
- Alexander der Große als Feldherr Koehler, Stuttgart, 1961
Literatur
- A.J. Trythall: „Boney“ Fuller. The Intellectual General. London, 1977 ISBN 0-3042-9843-3
Weblinks
- Literatur von und über John Frederick Charles Fuller im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- firstworldwar.com über Fuller (englisch)
- oswaldmosley.com über Fuller (englisch)
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