Bruno Gleitze

Bruno Gleitze

Bruno Gleitze (* 4. August 1903 in Berlin; † 17. November 1980 in Berlin) war ein deutscher Wirtschaftswissenschaftler, Hochschullehrer und Politiker der SPD. Der Gleitze-Plan ist ein nach ihm benanntes Konzept für die Beteiligung der Arbeitnehmer am Produktionsvermögen.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Er war seit 1919 Mitglied in der SPD. In Berlin studierte er Wirtschafts- und Staatswissenschaften.

Nach der Machtübernahme der NSDAP wurde er kurzzeitig inhaftiert, arbeitete danach in der Wirtschaft.

Nach dem Zweiten Weltkrieg war er von 1946 bis 1948 Hochschullehrer an der Humboldt-Universität und leitete das Statistische Zentralamt. Er wechselte 1949 nach West-Berlin an das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung in Berlin-Dahlem. Von 1954 bis 1968 leitete er das Wirtschaftswissenschaftliche Institut des Deutschen Gewerkschaftsbundes. Daneben war er Mitglied des Forschungsbeirates für Fragen der Wiedervereinigung Deutschlands. Zusätzlich war er von 1966 bis 1967 Minister für Wirtschaft, Mittelstand und Verkehr von Nordrhein-Westfalen. 1957 entwarf Gleitze sein Modell, bei dem Arbeitnehmer durch gesetzliche Regelungen an der Kapitalbildung der Unternehmen beteiligt werden sollten. Alle Großunternehmen sollten laut Gleitze mindestens zehn Prozent ihrer Bruttogewinne an einen überbetrieblichen sogenannten Sozialkapitalfonds abtreten.

Ehrungen

Literatur

  • Gleitze, B.: Stabilität im Wandel. Wirtschaft und Politik unter dem evolutionsbedingten Diktat. Festschrift für Bruno Gleitze zum 75. Geburtstage. Herausgegeben von Bodo B. Gemper. Berlin, Duncker & Humblot, 1978.
  • Bruno Gleitze: Sozialkapital und Sozialfonds als Mittel der Vermögenspolitik, WWI-Studie Nr. 1, Köln-Deutz 1968.

Siehe auch

Kabinett Kühn I

Weblinks


Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем решить контрольную работу

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Gleitze — ist der Familienname folgender Personen: Alfred Gleitze (1934–2004), Berliner Kommunalpolitiker (SPD) Bruno Gleitze (1903–1980), deutscher Wirtschaftswissenschaftler, Hochschullehrer und Politiker (SPD) Franz Gleitze (1869–1958), deutscher… …   Deutsch Wikipedia

  • Gleitze-Plan — Der Gleitze Plan war ein Konzept des deutschen Wirtschaftswissenschaftlers und Politikers Bruno Gleitze für einen überbetrieblichen Fonds, durch den alle Arbeitnehmer am Produktionsvermögen beteiligt werden. 1957 entwarf Gleitze sein Modell, bei… …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der Biografien/Gl — Biografien: A B C D E F G H I J K L M N O P Q …   Deutsch Wikipedia

  • Flight and expulsion of Germans (1944–1950) — Flight and expulsion of Germans during and after World War II (demographic estimates) Background …   Wikipedia

  • Bundesarbeitsminister Wolfgang Clement — Wolfgang Clement (2004) Wolfgang Clement (* 7. Juli 1940 in Bochum) ist ein deutscher Journalist, Manager und ehemaliger SPD Politiker. Clement war von 1998 bis 2002 Ministerpräsident des Landes Nordrhein Westfalen und von 2002 bis 2005… …   Deutsch Wikipedia

  • Bundeswirtschaftsminister Wolfgang Clement — Wolfgang Clement (2004) Wolfgang Clement (* 7. Juli 1940 in Bochum) ist ein deutscher Journalist, Manager und ehemaliger SPD Politiker. Clement war von 1998 bis 2002 Ministerpräsident des Landes Nordrhein Westfalen und von 2002 bis 2005… …   Deutsch Wikipedia

  • Forschungsbeirat für Fragen der Wiedervereinigung — Der Forschungsbeirat für Fragen der Wiedervereinigung Deutschlands war ein von 1952 bis 1975 existierendes Gremium zur Ausarbeitung von Maßnahmen, die im Falle einer Eingliederung der DDR in die Bundesrepublik zur Anwendung kommen sollten.… …   Deutsch Wikipedia

  • Lieselotte Funcke — Liselotte Funcke (1977) Liselotte Funcke (* 20. Juli 1918 in Hagen in Westfalen) ist eine deutsche Politikerin (FDP). Sie war von 1969 bis 1979 Vizepräsidentin des Deutschen Bundestages und von 1979 bis 1980 Minister …   Deutsch Wikipedia

  • Schwanhold — Ernst Schwanhold (* 5. Dezember 1948 in Osnabrück) ist ein deutscher Politiker der SPD und war von Februar bis Juni 2000 Minister für Wirtschaft und Mittelstand, Technologie und Verkehr und vom Juni 2000 bis November 2002 Minister für Wirtschaft… …   Deutsch Wikipedia

  • Wirtschaftsminister Wolfgang Clement — Wolfgang Clement (2004) Wolfgang Clement (* 7. Juli 1940 in Bochum) ist ein deutscher Journalist, Manager und ehemaliger SPD Politiker. Clement war von 1998 bis 2002 Ministerpräsident des Landes Nordrhein Westfalen und von 2002 bis 2005… …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”