- Gleitze-Plan
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Der Gleitze-Plan war ein Konzept des deutschen Wirtschaftswissenschaftlers und Politikers Bruno Gleitze für einen überbetrieblichen Fonds, durch den alle Arbeitnehmer am Produktionsvermögen beteiligt werden.
1957 entwarf Gleitze sein Modell, bei dem Arbeitnehmer durch gesetzliche Regelungen an der Kapitalbildung der Unternehmen beteiligt werden sollten. Alle Großunternehmen sollten laut Gleitze mindestens zehn Prozent ihrer Bruttogewinne an einen überbetrieblichen sogenannten Sozialkapitalfonds abtreten. Aus diesem Fonds sollten allen Arbeitnehmern ohne Rücksicht auf Branche und Betrieb entsprechend seinem jährlich wachsenden Vermögen Anteilsscheine gratis zugeteilt werden. Lediglich Spitzenverdiener wurden im Konzept davon ausgenommen.
Durch Gleitzes Überlegungen sollte den Arbeitnehmern ein Teil des neu entstehenden Industriekapitals zufließen, ohne dass den betroffenen Unternehmen die benötigten Investitionsmittel entzogen würden. Laut Modell sollten die Unternehmen ihre Gewinnanteile nicht in bar, sondern in Form junger Aktien oder Schuldverschreibungen überweisen.
Siehe auch
- Vermögensverteilung in Deutschland
Quellen und Einzelnachweise
- Paradies der Reichen. In: Der Spiegel. Nr. 31, 1969, S. 38ff (online).
- Bruno Gleitze: Sozialkapital und Sozialfonds als Mittel der Vermögenspolitik, WWI-Studie Nr. 1, Köln-Deutz 1968.
- Rolf Seitenzahl: Zur Ernüchterung der Ansichten über die vermögenspolitische Gestaltungsfreiheit, Online-Version
- Theo Thiemeyer: Ausbeutung und Vermögenspolitik – Grenzen und Möglichkeiten der Vermögenspolitik im kapitalistischen System, Online-Version
- Duvernell, Helmut (Hrsg.): Ertragsbeteiligung der Arbeitnehmer, Verlag Duncker & Humblot GmbH, 1965, ISBN 3-428-00375-6
Kategorien:- Einkommen
- Mitarbeiterbeteiligung
- Arbeitspolitik
- Politikgeschichte (Deutschland)
- Sozialstaat (Deutschland)
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