- Brunscher witz
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Viggo Brun (* 13. Oktober 1885 in Lier; † 15. August 1978 in Drøbak) war ein norwegischer Mathematiker.
Nach seinem Studium an der Universität Oslo (Abschluss 1909) arbeitete er ab 1910 an der Göttinger Universität. 1923 wurde er zum Professor an der Technisch-Naturwissenschaftliche Universität Norwegens in Trondheim berufen. Von 1946 war er Professor an der Universität Oslo bis zu seiner Emeritierung 1955.
Seine Hauptleistung war eine Verbesserung des Siebes von Eratosthenes in Legendres Fassung. Damit konnte er Fortschritte bei der Goldbachschen Vermutung und bei der Vermutung unendlich vieler Primzahlzwillinge erzielen.
Eine seiner Folgerungen war der Beweis, dass unendlich viele natürliche Zahlen n existieren, so dass n und n+1 Fastprimzahlen höchstens neunter Ordnung sind, also maximal neun Primfaktoren haben. Eine weitere war der Satz, dass alle genügend großen geraden natürlichen Zahlen als Summe zweier Fastprimzahlen höchstens neunter Ordnung geschrieben werden kann.
Als Brunscher Witz wird sein Satz bezeichnet, dass die Summe der Reziproken aller Primzahlzwillinge konvergiert, dass diese Summe berechenbar ist und dass ihr Wert, die Brunsche Konstante, bekannt ist und sogar sehr klein (1,902160583104...) ist, ohne dass daraus folgt, ob es unendlich viele solcher Primzahlzwillinge gibt, eine Vermutung, die bisher auch nicht auf anderem Weg bewiesen werden konnte. Der mathematische Witz liegt natürlich darin, dass man eine Summe berechnet hat, ohne dass man die addierten Zahlen oder auch nur ihre Anzahl kennt.
Auch ein Algorithmus zur Berechnung mehrdimensionaler Kettenbrüche stammt von Viggo Brun und hat Anwendungen in der Musiktheorie.
Brun befasste sich auch mit Mathematikgeschichte und schrieb die Bücher (in norwegisch) "Rechenkunst im alten Norwegen", 1962, und "Alles ist Zahl - Mathematikgeschichte vom Altertum bis zur Renaissance", 1964. Außerdem fand er ein nach seiner Einreichung bei der Pariser Akademie der Wissenschaften 1826 verschollenes Manuskript von Niels Henrik Abel in Florenz.
Referenzen
- H. Halberstam und H.E. Richert: Sieve methods. Academic Press (1974) ISBN 0-12-318250-6. Gives an account of Brun's sieve.
- C.J. Scriba: Viggo Brun. Historia Mathematica 7 (1980) 1-6.
Weblinks
- C.J. Scriba: Zur Erinnerung an Viggo Brun. Mitt. Math. Ges. Hamburg 11 (1985) 271-290.
- Lebenslauf (norwegisch)
Personendaten NAME Brun, Viggo KURZBESCHREIBUNG norwegischer Mathematiker GEBURTSDATUM 13. Oktober 1885 GEBURTSORT Lier (Norwegen) STERBEDATUM 15. August 1978 STERBEORT Drøbak
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