Brynolf Wennerberg

Brynolf Wennerberg

Brynolf Wennerberg (* 12. August 1866 in Djurgården, Schweden; † 13. März 1950 in Bad Aibling) war ein schwedischer Plakatkünstler und Maler.

Leben

Wennerberg stammt aus einer schwedischen Familie, in der die Kunst eine bedeutsame Rolle spielte. So war sein Onkel, Minister und Leiter des schwedischen Nationalmuseums und zeichnet verantwortlich für den Text der schwedischen Nationalhymne, während sein Vater, Brynolf Wennerberg der Ältere (1823–1894), ein bekannter Genremaler aus der Düsseldorfer Malerschule war.

Sein Vater wollte jedoch die frühen Ambitionen Wennerbergs, ebenfalls die schönen Künste anzustreben, vereiteln, indem er ihm verbot zu malen. Der Wunsch zu malen war jedoch so stark, dass Wennerberg aus Naturmaterialen Farben herstellte, und u.a. Osterkarten gestaltete, die er erfolgreich zum Verkauf anbot.

1885 erst begann Wennerbergs künstlerische Ausbildung. Sein Vater gestattete ihm den Besuch der Kunstgewerbeschule in Stockholm, die er jedoch bald wieder verließ und unter Severin Kroyer Meisterschüler wurde. Einen nachhaltigen Einfluss konnte auch Anders Zorn mit seinen Darstellungen von badenden Schönheiten verzeichnen.

Ab 1888 begannen Wennerbergs Reisejahre. Es schien ihn nirgendwo länger zu halten. 1888 lebte Wennerberg zuerst in Deutschland, nämlich in Leipzig, bevor er für einige Jahre in Paris lebte. Nach seinen Aufenthalt in Paris ging Wennerberg für ein halbes Jahr nach London, welches er jedoch um 1900 wieder verließ, um nach Deutschland zurückzukehren. Zunächst, und dies ist nicht eindeutig belegt, war seine Anlaufstation Fürstenfeldbruck, bevor er zu einem ebenfalls nicht eindeutig belegten Zeitpunkt nach München zog, wo er unter anderem an den Meggendorfer Blättern mitwirkte.

Schließlich zeichnete Wennerberg ab 1909 auch für den Simplicissimus unter dem Verleger Albert Langen. Während dieser Zeit heiratete Wennerberg seine erste Frau Helene Hermann, mit welcher er vier Töchter hatte. Obwohl er bereits 1912 die deutsche Staatsbürgerschaft annahm, zog er erneut nach Paris. Kurz vor Ausbruch des ersten Weltkrieges befand sich Wennerberg in der Schweiz, die er fluchtartig wieder in Richtung Deutschland verließ.

Erst im Jahre 1915 fand Wennerberg im beschaulichen Bad Aibling an der Mangfall eine neue Heimat, die er auch bis zu seinem Tode nicht mehr verließ. Er mietete das ehemalige Leibl-Atelier an.

In Bad Aibling war Wennerberg ein gern gesehener und respektierter Bürger, nicht zuletzt wegen seiner fast schon sprichwörtlichen Pünktlichkeit und seines Fleißes. Bis sieben Tage vor seinem Tode im Alter von 84 Jahren konnten die Aiblinger nach Wennerberg ihre Uhren stellen, da er jeden Tag pünktlich in sein Atelier ging.

Kunst

Wennerberg hat einen Stil, den zu beschreiben schwer fällt. Er selbst verstand sich als Impressionist, von welchen er auch zahlreiche Merkmale aufwies. Allerdings sorgten seine Töchter, die ihm häufig Modell stehen mussten, für eine typischen Wennerberg-Stil, der nicht zuletzt daran beteiligt war, Wennerberg zu einem wohlhabenden Mann zu machen. Denn seine Kunst erweckte das Interesse der Reklame, die damals noch in den Kinderschuhen steckte. Sein in diesem Zusammenhang wohl bekanntestes Werk ist das allseits bekannte Persil-Mädchen, aber auch 4711, Stollwerck, Bahlsen und Henkel zählten zu seinen Auftraggebern. Den allgemeinen Werken Wennerbergs sagt man nach, durch ihre Reinheit, Klarheit, Verständlichkeit und Vornehmheit zu bestechen. Wennerberg verstand es erotisch zu malen, ohne den Makel der Unsittlichkeit zu haben.

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