Bundesbriefmuseum

Bundesbriefmuseum
Die Hauptfassade des ehemaligen Bundesbriefarchivs mit dem «Fundamentum» von Heinrich Danioth.

Das Bundesbriefmuseum (bis 1991 Bundesbriefarchiv) ist eines von drei historischen Museen in Schwyz. Es beherbergt seit seiner Einweihung 1936 den Bundesbrief von 1291, der vorher im Schwyzer Archivturm aufbewahrt wurde. Neben dem Hauptexponat sind weitere mittelalterliche Urkunden, darunter alle früheidgenössischen Bundesbriefe bis 1513, sowie Banner ausgestellt.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Die Idee zu einem schweizerischen Nationaldenkmal ist auf die 600-Jahr-Feier der Eidgenossenschaft 1891 zurückzuführen. Seine Realisierung verzögerte sich allerdings bis in die 1930er Jahre, als der Bundesrat ein Gesuch der Schwyzer Kantonsregierung annahm. Der Kanton Schwyz plante bereits, sein Staatsarchiv in einem Nebentrakt einzurichten. Im Jahre 1933 wurden dann in einem Architekturwettbewerb 43 Entwürfe eingereicht, den Joseph Beeler aus Zürich gewann[1]. Besonders hervorgehoben wurde durch das Preisgericht die geglückte Öffnung des Baus durch Vorhalle und Arkaden sowie die Einfachheit und Angemessenheit der angewandten architektonischen Mittel[2]. Der Bau des Archivgebäudes in den Jahren 1934 bis 1936 fiel in eine Zeit der inneren Unruhe (Frontenbewegung, Weltwirtschaftskrise) und der äusseren Bedrohung. Das Bundesbriefmuseum spiegelt in Architektur und Einrichtung die damalige Widerstandsideologie und die Dokumente, in erster Linie der Bundesbrief von 1291, dienten als Vorlagen für das Verhalten in der aktuellen politischen Lage (vgl. Geistige Landesverteidigung).

Die Kunstwerke am Bau verstärkten diesen Eindruck: Heinrich Danioths «Fundamentum» (Darstellung des Bundes von Brunnen) an der Hauptfassade war wegen seiner Modernität lange umstritten. Walter Clénins Wandbild im Ausstellungssaal «Der Bundesschwur auf dem Rütli» entstand gegen Ende des Zweiten Weltkriegs. Hans Brandenbergers Monumentalplastik «Wehrbereitschaft» (geschaffen für die Landi 1939) wurde 1941 im Park aufgestellt. Maurice Barraud schuf einen «Bruder Klaus», der überdeutlich als religiöser Hüter des Vaterlandes zu verstehen ist.

1979/80 wurde der Ausstellungssaal erstmals renoviert und die 21 Banner und Fahnen restauriert. 1998/99 wurde die ganze Ausstellung neu konzipiert. Der Bundesbrief von 1291, seine Wirkungsgeschichte sowie das gewandelte Bild der Befreiungstradition wurden neu ins Zentrum gerückt. Computerstationen sollen seither das inzwischen verstaubte Image des Museums ein wenig auffrischen helfen.

Einzelnachweise

  1. SCHWYZ. Bericht des Preisgerichtes über das Ergebnis des Wettbewerbes für ein Bundesbriefarchiv in Schwyz. In: Das Werk. Heft 11/1933, S. XVIII.
  2. Wettbewerb für das Bundesbrief-Archiv in Schwyz. In: Schweizerische Bauzeitung. Heft 12/1934, S. 22 ff.

Literatur

  • Josef Wiget: Das Bundesbriefarchiv in Schwyz. (= Schweizerische Kunstführer; Serie 39, Nr. 387). Gesellschaft für Schweizerische Kunstgeschichte, Bern 1986, ISBN 3-85782-387-2 (formal falsche ISBN).
  • Josef Wiget: Bundesbriefmuseum im Historischen Lexikon der Schweiz

Weblinks

 Commons: Bundesbriefmuseum – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
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