- Burg Aschhausen
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Burg Aschhausen Die Anlage heute
Alternativname(n): Schloss Aschhausen Entstehungszeit: 13./14. Jahrhundert Erhaltungszustand: Schloss bewohnt von Familie von Zeppelin Ständische Stellung: 2. Stand: Grafschaft Ort: Aschhausen Geographische Lage 49° 22′ 9″ N, 9° 32′ 36,3″ O49.3691666666679.5434166666667Koordinaten: 49° 22′ 9″ N, 9° 32′ 36,3″ O Die Burg Aschhausen ist eine Anlage in Aschhausen im Hohenlohekreis.
Geschichte
Bereits 1165 wird ein Theoderich de Askehusen erwähnt. Ältester Teil des Schlosses ist der Burgfried, der im 13./14. Jahrhundert errichtet wurde. Schon 1537 wird im Süden des Bergfrieds ein Rundturm errichtet, der 1945 abgebrannt ist und wieder aufgerichtet wurde. 1579 kommt unterhalb des ursprünglichen Burgbezirks ein Neubau hinzu. Seit 1315 ist das Schloss Mainzer Lehen und an die Mainzer fällt es auch nach dem Aussterben der Herren von Aschhausen 1657 wieder zurück.
1732 erhält das Schloss im Wesentlichen seine heutige Gestalt mit den zwei Türmen und dem langgestreckten Hauptbau. Nachdem das Schloss im 19 Jahrhundert an das Herzogtum Würzburg überging, gab Kurfürst Friedrich es 1803 als Lehen an Johann Friedrich Karl Graf von Zeppelin. Zum Besitz zählte auch die Schlossmühle von Aschhausen, die 1960 verkauft wurde. Ab 1894 wurde hier Strom erzeugt und am 16. November 1894 hatte Aschhausen als erstes Dorf elektrisches Licht.
Ende des 15. Jahrhunderts war eine Zeit des Umbruchs gekommen. Durch den Machtverlust von Kaiser Karl IV. und der Wahl Karls V. wurde die Unsicherheit auf den Straßen im deutschen Reich noch ungemein verschlimmert. Raubritter zogen durch die Gegend, reisende Kaufleute oder Gesandte fürchteten sich vor nächtlichen Übergriffen und konnten sich nicht mehr sicher fühlen. Obwohl 1495 auf dem Reichstag von Worms ein ewiglicher Landfrieden beschlossen worden war, trug diese Maßnahme nicht zur Schlichtung der Unruhen bei. Schon sieben Jahre früher, 1488, schlossen sich fränkische und schwäbische Reichsstände unter der Führung Nürnbergs zum sogenannten Schwäbischen Bund zusammen. Ziel des Zusammenschlusses war es die Angriffe auf Händler und andere Reisende durch Zusammenarbeit zu vermindern. 1489 wurde der Bund schließlich zur Reichsexekutive, das heißt zur ausführenden Macht, ernannt.
In der Mitte des 16. Jahrhunderts entführte der Raubritter Hans Thomas von Absberg Kaufleute aus Reichsstädten in Franken und Schwaben auf ihren Handelsreisen und verlangte ein hohes Lösegeld für ihre Freilassung. Um die wachsende Gefahr, durch Truppen des Schwäbischen Bundes erwischt zu werden, zu verringern, suchte er sich Verbündete, die ihm bei seinen Raubzügen unterstützen und für ihn bei Gefahr seine Gefangenen auf ihren Burgen versteckten. Auch Hans Georg von Aschhausen unterstützte ihn bei seiner Fehde, da er sich dadurch erhoffte, seine schwindenden Reichtümer wieder ein wenig aufzustocken. 1523 sandte der Bund schließlich seine Truppen aus, um insgesamt 23 „Raubnester“ dem Erdboden gleichzumachen. Die Truppen des Bundes, die aus 10 000 Fußsoldaten, 1000 Reitern bestanden, führten 100 Kanonen und 30 Büchsen als Bewaffnung mit sich, für die sie 900 Zentner Schwarzpulver bei sich hatten. Am 14. Juni schließlich erreichten die Truppen die Burg Aschhausen und sprengten sie, um so die Rückkehr derer von Aschhausen zu verhindern.
Der Holzschnitt des Hans Wandereisen
Hauptartikel: Wandereisen-Holzschnitte von 1523
Der Holzschnitt des Hans Wandereisen zeigt die Burganlage brennend. Einer äußeren Umfassung folgt eine innere Mauer durchsetzt mit Wehrtürmen. Dahinter befinden sich mehrere Gebäude und zwei größere Türme. Kleinere Gebäude und obere Stockwerke sind aus Fachwerk gefertigt. Am Hauptgebäude ist ein Wappen über dem Türstock und einem vorgezogenen Eingangsbereich zu sehen. Rechts und links im Bild sind Teile der Truppen des Schwäbischen Bundes zu erkennen.
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