Johann Gottfried I. von Aschhausen

Johann Gottfried I. von Aschhausen
Darstellung des Fürstbischofs auf seinem Epitaph im Würzburger Dom
Wappen der Familie von Aschhausen

Johann Gottfried I. von Aschhausen (* 12. August 1575 in Oberlauda im heutigen Baden; † 29. Dezember 1622 auf dem Regensburger Fürstentag) war Fürstbischof und regierte die Hochstifte Würzburg und Bamberg in Personalunion.

Inhaltsverzeichnis

Johann Gottfried im Familienkontext

Johann Gottfried I. von Aschhausen stammte aus der fränkischen Familie von Aschhausen. Der namensgebende Ort Aschhausen mit der Burg Aschhausen ist heute Teil der Gemeinde Schöntal im Hohenlohekreis in Baden-Württemberg.

Biografische Daten

1593 erlangte er durch die Resignation eines älteren Bruders Domherrenpfründe in Bamberg, 1596 auch in Würzburg. Er erhielt 1604 das Dekanat des Ritterstiftes Comburg.

Als Bischof bemühte er sich um die Eindämmung des Protestantismus. Er rief die Jesuiten in das Stift und übertrug ihnen wichtige Aufgaben im Unterrichtswesen. Die Katholische Liga [1] wurde 1607 durch seine Initiative erneuert, sie wurde von Maximilian I. von Bayern angeführt. Dieses Bündnis erwies sich auch im Dreißigjährigen Krieg als vorteilhaft. Bamberg und Würzburg stellten in der Zeit von 1620 bis 1622 erhebliche Kontingente an Fußtruppen und Reitern. Diese wurden von Oberst Bauer von Eiseneck angeführt. Auch als Peter Ernst II. von Mansfeld in die Bistümer einzufallen drohte, änderte Johann Gottfried I. seine Politik nicht.

Er war Stifter eines Ehehaltenhauses (Altersheim für Dienstboten). Für diese Stiftung ließ er das Haus Oberer Stephansberg 1 in Bamberg (Haus zum goldenen Wappen) erbauen [2]. Er wurde im Bamberger Dom beigesetzt.

Hexenverfolgungen

Unter seiner Regierung nahmen die Hexenverfolgungen große Ausmaße an (siehe Hexenprozesse in Würzburg). 1612/1613 und 1617/1618 starben im Hochstift Bamberg 300 Personen in den Flammen der Scheiterhaufen. Allein 1617 wurden 102 Menschen im Hochstift als Hexen hingerichtet. Die Hexenverfolgungen wurden unter seinem Bamberger Nachfolger Johann Georg II. Fuchs von Dornheim, genannt der Hexenbrenner, noch gesteigert.

Einzelnachweise

  1. siehe auch vergleichsweise Katholische Liga (1538)
  2. siehe auch Liste der Baudenkmäler in Bamberg

Literatur

Weblinks


Vorgänger Amt Nachfolger
Johann Philipp von Gebsattel Fürstbischof von Bamberg
1609–1622
Johann Georg II. Fuchs von Dornheim
Vorgänger Amt Nachfolger
Julius Echter von Mespelbrunn Fürstbischof von Würzburg
1617–1622
Philipp Adolf von Ehrenberg

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