- Burg Hohenstaufen
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Burg Hohenstaufen Älteste Abbildung der Burg Hohenstaufen aus dem Jahre 1470 (Oberhofenkirche Göppingen)
Entstehungszeit: um 1050 bis 1079 Burgentyp: Höhenburg Erhaltungszustand: Ruine Ort: Hohenstaufen Geographische Lage 48° 44′ 35″ N, 9° 42′ 59″ O48.7430555555569.7163888888889684Koordinaten: 48° 44′ 35″ N, 9° 42′ 59″ O Höhe: 684 m ü. NN Die Burg Hohenstaufen war eine mittelalterliche Burganlage und ist heute eine Ruine oberhalb des Ortes Hohenstaufen, einem Stadtteil von Göppingen in Baden-Württemberg.
Inhaltsverzeichnis
Lage
Die Höhenburg liegt auf dem Gipfel des Hohenstaufen (684 m ü. NN).
Der Name „Stauf“ (ein Trinkgefäß) bezieht sich auf die Kegelform des Berges, der bereits in der späten Hallstattzeit eine Höhensiedlung trug.
Geschichte
Erbaut wurde die Burg Hohenstaufen nach schriftlichen Quellen um 1070 vom Stauferherzog Friedrich I. von Schwaben. Bemerkenswert ist dabei, dass sie noch vor Friedrichs Erhebung zum Herzog (1079) errichtet wurde, d.h., sie war zunächst keine Reichsburg, sondern Allod des Staufers. Der Hohenstaufen war bis zum 13. Jahrhundert Stammburg des Königs- und Kaisergeschlechts der Staufer. 1181 weilte Kaiser Friedrich Barbarossa auf der Burg, 1208 starb hier Königin Irene, die Witwe des kurz zuvor ermordeten Philipp von Schwaben. Staufische Dienstleute, die zugleich auch Burgmannen auf dem Hohenstaufen waren, erbauten in der Umgebung, die man schon damals ein „Stauferland“ nennen konnte, eigene Burgen, etwa Burg Hohenrechberg.
Nach dem Untergang der Staufer im Jahre 1268 wurde die Burg von König Rudolf von Habsburg zur Reichsburg erklärt. Der strategisch und ideell wichtige Platz bildete in der Folge einen ständigen Zankapfel zwischen den Grafen von Württemberg und dem Reich.
Seit 1372 war der Hohenstaufen in der Hand der Grafen von Württemberg. Nach der Vertreibung Herzog Ulrichs im Jahre 1519 reklamierte Georg Staufer von Bloßenstaufen, der sich als Nachfahre des alten Kaiserhauses ausgab, erfolgreich den Hohenstaufen für sich. So war die Burg nur von einer kleinen Mannschaft verteidigt, als sie im Bauernkrieg vermutlich Ende März oder Anfang April des Jahres 1525 von aufständischen Bauern eingenommen und zerstört wurde. Steine der Burg wurden zum Bau des Göppinger Schlosses verwendet.
In Mittelalter und früher Neuzeit hatte der Marktflecken Hohenstaufen aufgrund seiner Eigenschaft als Burgweiler besondere Privilegien innerhalb des württembergischen Amts Göppingen.
Vor allem nach der Reichsgründung von 1871 galt der Burgberg als deutsches Nationaldenkmal. Patriotisch gesinnte Hohenstaufenvereine planten die Errichtung eines repräsentativen Denkmals auf dem Hohenstaufen. Dazu kam es aber nicht.
Eine Göppinger Interessengemeinschaft trat 2010 mit einem umstrittenen Plan eines originalgetreuen Wiederaufbaus der Burg an die Öffentlichkeit.[1][2]
Anlage
In zwei Grabungskampagnen 1936 bis 1938 (Walther Veeck) und 1967 bis 1971 wurden die Burgfundamente freigelegt und gesichert. Zentrale Teile der Burganlage wurden im Stauferjahr 1975 für die Errichtung eines Kiosks ohne archäologische Untersuchung zerstört. 2010 wurden Baumaßnahmen zur Sicherung der Anlage abgeschlossen. Dabei wurden die bestehenden Ruinen teilweise erweitert.
Am Fuß des Berges erinnert ein Dokumentationszentrum an die Geschichte von Burg und Herrschergeschlecht. Als Staufergedenkstätte kann auch die benachbarte Pfarrkirche St. Jakob gelten, bekannt als „Barbarossakirche“.Literatur
- H.-M. Maurer: Hohenstaufen. Geschichte der Stammburg eines Kaiserhauses. 1977, ISBN 3-8062-0163-3
- W. Lang et al.: Archäologische Zeugnisse vom Hohenstaufen. Die Grabungen 1935 bis 1938. In: Veröff. Stadtarchiv Göppingen. 34, Göppingen 1996
Weblinks
Commons: Burg Hohenstaufen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien- Literatur von und über Burg Hohenstaufen im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Burg Hohenstaufen auf der Seite historisches-wuerttemberg.de
- Burg Hohenstaufen auf der Seite burgenwelt.de
Einzelnachweise
- ↑ „Spannende Hohenstaufen-Vision in Göppingen lässt auch in Gmünd und Lorch aufhorchen“ in Rems-Zeitung vom 23. August 2010
- ↑ FAZ vom 4. Oktober 2010, Seite 29: Machen wir's den Japanern nach (!?!)
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