- Friedrich I. (Schwaben)
-
Friedrich I. (* um 1050; † 1105 vor 21. Juli) aus dem Geschlecht der Staufer war seit 1079 Herzog von Schwaben. Sein Vater war Friedrich von Büren, seine Mutter Hildegard von Egisheim-Dagsburg, Tochter des Grafen Gerhard I. In seine Regierungszeit fiel der Aufstieg der Staufer zur Herzogsfamilie in Schwaben.
Inhaltsverzeichnis
Biografie
Vermutlich hatte Friedrich vor der Herzogserhebung die Grafenwürde inne. Bereits als Graf begann Friedrich I. mit dem Ausbau der staufischen Macht. Er ließ auf der Kuppe des Berges Hohenstaufen eine Burg errichten, die zum Stammsitz und zur Namensgeberin für die Familie wurde. Eine bei Lorch (Württemberg) anzunehmende Burg wurde um 1100 in ein Benediktinerkloster (Kloster Lorch) umgewandelt, das ab diesem Zeitpunkt als Hauskloster der Staufer diente.
Allerdings scheint das Hausgut der Familie zu diesem Zeitpunkt noch gering gewesen zu sein. Vermutlich beschränkte es sich auf das Stauferland um den Hohenstaufen sowie auf die von Hildegard erlangten Besitzungen im Elsass: in und um Schlettstadt mit der Hohkönigsburg) sowie bei Hagenau.
Das entscheidende Ereignis in Friedrichs Lebenszeit war aber die Übertragung der Herzogswürde in Schwaben in Regensburg Ostern 1079. Während eines Adelsaufstands des gegen Heinrich IV. abtrünnigen Rudolf von Rheinfelden gehörten die Staufer zur königstreuen Minderheit. Anfang 1079 war Rudolfs Sohn Berthold von Rheinfelden von der Adelsopposition zum Herzog von Schwaben gewählt worden. Im Gegenzug vergab Heinrich den Titel zu Ostern an Friedrich I. und verlobte am 24. März ebenfalls in Regensburg seine noch nicht siebenjährige Tochter Agnes (* zwischen Sommer 1072 und Anfang 1073, † 24. September 1143) mit ihm (die Ehe wurde 1086 oder 1087 geschlossen). In den folgenden Jahren konnte sich keiner von beiden Herzögen durchsetzen. Nachdem sich Heinrich 1097 mit Berthold von Zähringen, dem Nachfolger Rudolfs von Rheinfelden, ausgesöhnt hatten, bestand die Spaltung Schwabens fort. Friedrich konnte sein Amt nur im Norden Schwabens tatsächlich ausüben.
Die Ausweitung der staufischen Hausmacht betrieb er vor allem in Richtung Norden. In der Pfalz wurde er in seinen letzten Herrschaftsjahren durch die Obervogtei des Klosters Weißenburg und des Hochstifts Speyer zu einem wichtigen regionalen Machtfaktor. Damit näherte sich das staufische Territorium den salischen Gütern in Rheinfranken an. Im Süden brachte Friedrich nur um Ulm nennenswerten Besitz unter seine Kontrolle, jenseits der Donau lediglich vereinzelten Streubesitz.
Während des Italienzuges Heinrichs IV. und der damit verbundenen Abwesenheit des Herrschers aus dem Regnum Teutonicum war Friedrich dort der oberste Heerführer der kaiserlichen Seite.
Nachkommen
Neben den Söhnen Herzog Friedrich II. und Konrad III. ist eine Tochter Gertrud nachweisbar, die Hermann von Stahleck heiratete. Bühler und Fischer (s. Literatur) weisen eine Tochter Bertrada (Bertha) (* um 1088/89, † nach 1120/vor 1142) (∞ I Adalbert von Ravenstein, Graf von Elchingen und Irrenberg, II Graf Heinrich von Aichelberg, Tochter aus I ist Luitgard vermählt mit Konrad von Wettin, Markgraf von Meißen) nach. Angaben über weitere Kinder, die Hansmartin Decker-Hauff aufgrund von ihm gefälschter Lorcher Quellen machte, haben sich als Phantasieprodukte erwiesen (Näheres und Belege unter Konrad III.).
Literatur
- Zotz, Thomas: in: Handbuch der Baden-Württembergischen Geschichte Bd. 1,1, Stuttgart 2001, S. 429 ff.
- Zettler,Alfons: Geschichte des Herzogtums Schwaben, Stuttgart 2003, S. 177 ff.
- Bühler, Heinz: Zur Geschichte der frühen Staufer - Herkunft und sozialer Rang unbekannter Staufer, in Hohenstaufen Veröffentlichungen des Geschichts- und Altertumsvereins Göppingen, 10. Folge, Göppingen 1977, S. 30 ff.
- Fischer, Isidor: Heimatgeschichte von Weißenstein und Umgebung, Schwäbisch Gmünd 1928, S. 71 ff.
Weblinks
- Stälin, Paul Friedrich von: Friedrich I. (von Hohenstaufen). In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 8, Duncker & Humblot, Leipzig 1878, S. 31.
Vorgänger Amt Nachfolger Rudolf Herzog von Schwaben
1079–1105Friedrich II.
Wikimedia Foundation.