- Burg Rothenfels
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Burg Rothenfels Ansicht aus Richtung Ost/Südost. Auf diesem Foto nicht erkennbar: Unmittelbar hinter der Burg, vor den in der oberen Bildhälfte sichtbaren Feldern und Wäldern, liegt tief eingeschnitten das Maintal mit der Altstadt von Rothenfels
Entstehungszeit: um 1148 Burgentyp: Höhenburg Erhaltungszustand: Erhalten oder wesentliche Teile erhalten Ort: Rothenfels Geographische Lage 49° 53′ 31,9″ N, 9° 35′ 21,8″ O49.89229.5894225Koordinaten: 49° 53′ 31,9″ N, 9° 35′ 21,8″ O Höhe: 225 m ü. NN Die Burg Rothenfels ist eine Jugendburg bei der unterfränkischen Stadt Rothenfels im bayerischen Landkreis Main-Spessart in Deutschland.
Inhaltsverzeichnis
Geographische Lage
Die Höhenburg wurde vor gut 850 Jahren mit ihrem gewaltigen Bergfried hoch über dem Main erbaut. Heute ist sie nicht nur ein beliebtes Ausflugsziel zwischen Würzburg und Aschaffenburg, sondern vor allem ein christliches Bildungs- und Tagungshaus in freier Trägerschaft.
Geschichte
Die ältesten Teile der Burg stammen aus dem Jahre 1148. Sowohl die Räume der Innenburg als auch die der vorgelagerten Außenburg wurden in den vergangenen Jahrzehnten grundlegend erneuert und modernisiert. Die Geschichte der Burg Rothenfels als christliches Bildungshaus begann 1919 mit dem Kauf der Burg durch den Quickborn. Über die Grenzen hinaus bekannt wurde die Burg durch das Wirken des berühmten Theologen Romano Guardini (1885-1968), der von 1927 bis 1939 Burgleiter war. Die Kapelle der Burg wurde unter Guardinis Führung zum Herz der liturgischen Bewegung, die wesentliche Ideen des Zweiten Vatikanischen Konzils vorwegnahm. Inspiriert vom Dessauer Bauhaus und der Studienzeit unter dem Baumeister Hans Poelzig in Berlin, gestaltete der Architekt Rudolf Schwarz zu dieser Zeit die Innenräume wie auch viele der Einrichtungsgegenstände.
Die Ausstattung der Kapelle mit (heute noch existierenden) Sakralgeräten oblag unter Schwarz'scher Leitung einer „Werkgemeinschaft“ aus Lehrern und Schülern der Kunstgewerbeschule Aachen, nämlich Fritz Schwerdt für den großen Ewiglichtleuchter, Anton Schickel und Fritz Schwerdt für das kleine Kruzifix bzw. Hein Minkenberg für den zugehörigen Elfenbeinkorpus. Die Entwürfe für Altar, Altarleuchter und Tabernakel - überwiegend mit benageltem Silberblech - stammen von Rudolf Schwarz selbst, während die Ausführung Anton Schickel besorgte.
Heutige Nutzung
Hervorgegangen aus der Katholische Jugendbewegung Quickborn und in der Tradition Romano Guardinis bietet die Burg Rothenfels ihren Gästen ein kulturell anspruchsvolles Bildungsprogramm: Man kann auf der Burg theologische, philosophische und literarische Tagungen sowie erfahrungsorientierte Seminare zur Lebensgestaltung oder Körperarbeit besuchen. Außerdem finden Tanzwochenenden, Instrumentenbaukurse sowie musisch-kreative Wochen für Familien und ältere Menschen statt.
In der Jugendherberge und dem Tagungshaus finden Kinder- und Jugendgruppen, Chöre und Studientagungen verschiedener Art beste Freizeit- und Arbeitsbedingungen. 300 Betten, drei Speiseräume, zehn Arbeits- und Gruppenräume zwischen 20 und 70 Plätzen und der Rittersaal mit 300 Plätzen (besonders geeignet für Theater- und Musikgruppen) ermöglichen einen individuellen Zuschnitt für alle erdenklichen Bedürfnisse von einem Schullandheimaufenthalt bis zu einer Studientagung.
Träger der Burg ist heute die „Vereinigung der Freunde von Burg Rothenfels“, die Mitglied im Bayerischen Volkshochschulverband ist.
Literatur
- Alexander Antonow: Burgen im Main-Viereck. Breuberg, Freudenberg, Miltenberg, Prozelten, Rothenfels, Wertheim, Wildenberg. Antonow, Frankfurt am Main 1987, ISBN 3-924086-30-3, S. 81–92 (Handbuchreihe Historische Bauten 1).
Weblinks
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