Burg Sachsenstein

Burg Sachsenstein

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Burg Sachsenstein
Entstehungszeit: 1073
Ort: Bad Sachsa
Geographische Lage 51° 35′ 15,7″ N, 10° 34′ 52,7″ O51.587710.5813Koordinaten: 51° 35′ 15,7″ N, 10° 34′ 52,7″ O
Burg Sachsenstein (Niedersachsen)
Burg Sachsenstein

Die Burg Sachsenstein bei Bad Sachsa errichtete der spätere salische Kaiser Heinrich IV, der durch den Investiturstreit und den Gang nach Canossa berühmt wurde, zur Sicherung seiner Herrschaft im Harzvorland. Sie gehört dort zu jenen acht Burgen, die durch Lampert von Hersfeld bereits für das Jahr 1073 bezeugt sind.

Auf einem Bergsporn liegen die Mauerreste der 5400 Quadratmeter großen Hauptburg. Ein Rundturm mit 13,5 Metern Durchmesser und zwei Meter dicken Mauern bildet die Mitte. Die Torkammer im Norden wurde von zwei sechseckigen Türmen flankiert. Diese Anordnung der Bauteile ist im 11. Jahrhundert ohne Parallelen. Die am Sachsenstein angewendete Mauertechnik mit einer Schale aus Schichtmauerwerk, der feste Kern zum Teil in Fischgrätentechnik mit Abschnittsfugen, findet sich in den Burgen der Salier ab Mitte des 11. Jahrhunderts. Dieses Fischgrätenmuster im Mauerwerk wurde originalgetreu restauriert. Man geht davon aus, dass die Burg Sachsenstein nicht vollendet wurde. Eine überwachsene Abschnittsbefestigung wurde in den Jahren 1891 bis 1893 freigelegt.

Geschichte

Auf solchen Wehrburgen saßen landfremde Ministerialen, die von den sächsischen und thüringischen Anwohnern Abgaben eintrieben. Das führte zum Aufstand der Sachsen gegen Heinrich IV., an dessen Spitze sich Otto von Northeim stellte. Im Frieden von Gerstungen musste sich der König im Jahre 1074 zur Schleifung der Burgen verpflichten. Nach der Plünderung der Harzburg durch die sächsische Landbevölkerung brach der Konflikt erneut aus und führte am 9. Juni 1075 zur Schlacht bei Homburg an der Unstrut, die Heinrich für sich entscheiden konnte. Im Oktober kapitulierten die Sachsen bei Spier endgültig und bedingungslos. Zur Erneuerung der Burgen kam es im Harz jedoch nicht, so dass es sich bei der Burg Sachsenstein um eine Ruine handelt. Ein vermutlicher Wirtschaftshof der Burg war der seit 1085 belegte Ort Walkenried.

Der Sachsenstein ist gemäß dem Niedersächsischen Denkmalschutzgesetz in dem Verzeichnis der Kulturdenkmale eingegangen und liegt seit 1949 innerhalb des Naturschutzgebiets Priorteich/Sachsenstein.[1]

Der Karstwanderweg führt an der ehemaligen Burg vorbei.

Einzelnachweise

  1. Naturschutzgebiet „Priorteich/Sachsenstein“. Niedersächsischer Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz, abgerufen am 10. November 2010.

Weblinks


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