- Burg Wissem
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Die Burg Wissem, früher auch freiadliges und landtagfähiges Hofgut "Wiesheim" genannt, ist eine Burg in Troisdorf-Mitte. Die ursprünglich als Wasserburg erbaute Hofanlage geht auf die karolingische Zeit zurück.
Wissem ist eine langgestreckte, an der Westseite offene Rechteckanlage, deren Wasserumwehrung heute nur noch teilweise erhalten ist. Zwei in der Diagonale korrespondierende Ecktürme ergänzen die Anlage. Nach 1840 wurde das Herrenhaus gebaut, das 1954/55 renoviert und restauriert wurde. Es liegt auf der auf Südseite der Anlage und wurde als zweigeschossiger klassizistischer Putzbau errichtet.
Die Ostseite nimmt ein langer Bruchsteintrakt von ca. 1550 ein. Hier, in der Remise, finden regelmäßig Ausstellungen und Konzerte statt. Die im Krieg beschädigten Ziegeltrakte des 18 Jahrhundert an der Nord- und Westseite wurden 1962 durch Neubauten ersetzt; erhalten blieb das übergiebelte Hausstein-Portal von 1741 an einem neu errichteten Torbau.
Burg Wissem befindet sich im Umbau. Es entsteht ein Campus, der als Tor zur Wahner Heide dient und ein Industriemuseum beheimatet.[1]
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Erster namentlich überlieferter Besitzer war 1435 Rembold von Plettenberg. Durch Erbfall ging das Anwesen 1511 von den Plettenbergs an Johann aus dem Adelsgeschlecht derer von Zweiffel über. Sein Sohn Caspar ließ ab 1548 Haus Wissem erneuern und baute die so genannte Vorburg (Remise), die bis heute erhalten ist. Durch die Heirat von Johann Franz Gerhard von Cortenbach mit Anna Klara von Zweiffel kam das Anwesen 1646 in den Besitz derer von Cortenbach, 1784 durch Erbvertrag an Johann Ernst von Landsberg zu Olpe, dann an Franz Bernhard von Hocherbach. 1826 erbte Friedrich von Hövel die Burg und verkaufte sie nach zwei Jahren an Ernst August von Beust. Von ihm erwarb Freiherr Clemens von Loë das Anwesen im Jahr 1833. Seine Nachfahrin Maria von Loë, verheiratete Freifrau von Elverfeldt, verkaufte Burg Wissem 1939 an die Gemeinde Troisdorf.
Von 1945 bis 1981 diente das Haus als Rathaus. Seit 1982 beherbergt es das in Europa einzige Museum für Bilderbuchkunst und Jugendbuchillustration.
2009 erhielt die Burg den sogenannten A-Stempel der Regionale 2010, mit dem eine öffentliche Förderung verbunden sein wird.
Literatur
- Matthias Dederichs: Überblick zur Troisdorfer Geschichte bis 1932. Troisdorf, Heimat- und Geschichtsverein
- Kurt Niederau: Die v.Zweifel auf Wissem. Troisdorfer Jahreshefte XVII (1987) 17-23 und XiX (1989) 119-136
- Peter Paul Trippen: Heimatgeschichte von Troisdorf. Köln, Kölner Verlagsanstalt, 1940.
Weblinks
Commons: Burg Wissem – Sammlung von Bildern, Videos und AudiodateienEinzelnachweise
50.81757.1658333333333Koordinaten: 50° 49′ 3″ N, 7° 9′ 57″ OKategorien:- Burg im Rhein-Sieg-Kreis
- Bauwerk in Troisdorf
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