Burschenschaft Thessalia

Burschenschaft Thessalia

Die Burschenschaft Thessalia zu Prag in Bayreuth ist eine Burschenschaft im Dachverband Deutsche Burschenschaft (DB). Sie ist pflichtschlagend, farbentragend und vereint Studenten der Universität Bayreuth und ehemalige Studenten der Universitäten Prag, München, Regensburg und Bayreuth. Die Mitglieder der Burschenschaft werden "Thessalen" genannt.

Inhaltsverzeichnis

Couleur

Thessalia hat die Farben "schwarz-weiß-rot" mit silberner Perkussion. Dazu wird eine schwarze Kranzmütze mit bordeauxrotem Samtring, welcher mit silbernem Eichenlaub und Pailletten bestickt ist, getragen. Die Füchse der Thessalen tragen kein eigenes Fuchsenband, sondern ebenfalls das "schwarz-weiß-rote" Burschenband, die Konkneipanten nur die Mütze. Der Wahlspruch lautet "Unus pro omnibus - omnes pro uno!" (lat.: "Einer für alle - alle für einen!").

Geschichte

Die Gründungsburschen der Burschenschaft Thessalia zu Prag im Jahr 1865

Von Mitgliedern der studentischen Tischgesellschaft Tesseralia wurde am 7. Dezember 1864 an der Philosophischen Fakultät der Karlsuniversität Prag auf Anregung eines Angehörigen der akademischen Verbindung Austria, des heutigen Corps Austria, die "Academisch pharmaceutische Burschenschaft Thessalia zu Prag" gegründet. Im Jahr 1869 nahm Thessalia das "konservative Prinzip" an und wurde pflichtschlagend, damals noch unter Benützung der sog. Prager Plempe. 1880 wurde auf ihre Waffen die erste burschenschaftliche Korbschläger-Mensur in Prag ausgetragen. Aus Anlass der Gründung des Deutschen Reiches 1871 änderten die Thessalen die Farben ihres Bandes im gleichen Jahr von "schwarz-rot-silber" in "schwarz-weiß-rot". 1938 wurde die Burschenschaft Thessalia im Rahmen der Gleichschaltung durch den Nationalsozialistischen Deutschen Studentenbund aufgelöst. Von 1938 bis 1945 bestand sie in der Kameradschaft "Deutschherrenritter" fort. Im Wintersemester 1949/50 konnte der Bund mit an der Ludwig-Maximilians-Universität in München wiedereröffnen. Die 1949 gegründete Burschenschaft Askania, Münchens erste Nachkriegsverbindung, ging 1961 in der Thessalia auf. Im Sommersemester 1970 siedelte die Thessalie nach Regensburg über, bevor sie schließlich im Wintersemester 1990/91 in Bayreuth eine neue Heimat fand.

Burschenschaftliche Ausrichtung

Die Burschenschaft Thessalia zu Prag ist mit den beiden akademischen Burschenschaften Moldavia Wien und Germania Graz im sogenannten Schwarz-Blauen Kartell verbunden. Das Kartell wurde am 21. Juni 1921 durch Vertrag gegründet, und hat die Bezeichnung "schwarz-blau" nach den Farben der Mützendeckel der Mitgliedsbünde. Unter dem Kartellmotto, "Ein Bund an drei Hochschulorten" verstehen sie ein "enges, bundesbrüderliches Verhältnis".[1] Darüber hinaus pflegt sie ein Freundschaftsverhältnis mit der akademischen Burschenschaft Markomannia Wien zu Passau.

Sie ist Gründungsmitglied der "Burschenschaftlichen Gemeinschaft in DB und DBÖ".

Im Sommersemester 2008 übernahm sie den Vorsitz der Burschenschaftlichen Gemeinschaft für das Geschäftsjahr 2008/2009.

Mitglied werden kann jeder männliche Student der Universität Bayreuth, der „deutscher Abstammung ist, egal welchen Paß er trägt“ und den Wehrdienst nicht verweigert hat. [2]

Ehemalige Mitglieder

  • Adolf Czernitzky (aktiv 1868/69, † 1908) Balneologe, bekannt durch seine Moorforschungen in Franzensbad
  • Gustav Nowak (aktiv 1868/69, † 1921) böhmischer Reichsrats- und Landtagsabgeordneter
  • Justin Greger (EB 1935/36, † 1940) Professor an der DTH Prag
  • Herbert Cysarz (EAH 1957/58, † 1985) Schriftsteller, Professor an den Universitäten Prag und München
  • Reinhard Pozorny (EAH 1959/60, † 1993) Schriftsteller und Kulturreferent der Sudetendeutschen Landsmannschaft
  • Jürgen Schwab - rechtsextremer Publizist, 2002 auf Antrag von Kurt-Ulrich Mayer ausgeschlossen.

Einzelnachweise

  1. Thessalia: Schwarz-Blaues Kartell
  2. Voraussetzungen auf der Website der Thessalia

Literatur

  • Ferdinand Tébensky, Dr. iur. Thomas Cantz, Die Geschichte der Burschenschaft Thessalia zu Prag in Bayreuth 1864 - 1994, Salzburg 1994
  • Karl Hans Strobl, Die Vaclavbude, Berlin 1902

Weblinks


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