- Business and Professional Women
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Der Verband der Business and Professional Women (BPW) ist ein berufs- und branchenübergreifendes Netzwerk für Frauen in über 100 Ländern, das sich als weltweite Stimme für Chancengleichheit berufstätiger Frauen und als Forum für gegenseitige Unterstützung und internationales Networking versteht.
Inhaltsverzeichnis
Ziele und Forderungen des BPW
- Mehr Frauen in leitenden Positionen in der Wirtschaft und in der Politik
- Mehr qualifizierte Arbeitsplätze für Frauen
- Bessere Vereinbarkeit von Beruf und Familie - für Frauen wie für Männer
- Mehr versicherungspflichtige Absicherung für alle Frauen
- Mehr weiblicher Einfluss in politischen Entscheidungen
- Weltweite Kooperation, Freundschaft und Verständigung zwischen Frauen in Beruf und Geschäft
- Weiterer Ausbau und Pflege lokaler, nationaler und internationaler Netze
Entwicklung des BPW
1930 wurde der BPW International auf Initiative der US-amerikanischen Anwältin Dr. Lena Madesin Phillips in Genf in der Schweiz gegründet. Die Gründungsversammlung besuchten 163 Teilnehmerinnen aus 16 Ländern, darunter Deutschland und Österreich. Phillips wurde als erste Präsidentin gewählt. Ihr folgten bis heute 20 weitere. Nach 1930 fanden 25 internationale Kongresse statt, zuletzt 2005 im schweizerischen Luzern anlässlich des 75. Geburtstag des internationalen Verbands. Heute gehören dem BPW International rund 30.000 Frauen in 100 Ländern auf allen fünf Kontinenten an.
Zu BWP Europe gehören praktisch sämtliche Länder in Europa mit 23'000 Frauen. Das European Coordinating Committee wurde vor 26 Jahren gegründet. Die erste Koordinatorin war Renata Blodow. Die heutige Koordinatorin ist Gabriella Canonica, welche am Internationalen Kongress in Luzern 2005 für die Amtszeit von 3 Jahren gewählt wurde. Sie ist gleichzeitig Executive Board Member of BPW International.
BPW in Deutschland
Nur ein Jahr nach Gründung des internationalen Verbands wurde in Berlin der deutsche Landesverband aus der Taufe gehoben: Unter Leitung der Rechtsanwältin Dr. Marie Munk entstand 1931 der Verband Berufstätiger Frauen in Deutschland. Die Organisation sah sich jedoch dem wachsenden Druck der Nationalsozialisten ausgesetzt. 1933 entschied sich der Verband gegen den Anschluss an die Frauenorganisationen Hitlers und wählte den Weg der Auflösung.
Am 20. Mai 1951 beginnt die Nachkriegsgeschichte des BPW in Deutschland: In Bonn wird der deutsche Verband unter der Präsidentschaft von Professor Maria May neu gegründet. 1998 schließt sich der Verband der internationalen Namensgebung an und wird in BPW Germany e.V. umbenannt. Zug um Zug weitet der BPW seine regionalen Aktivitäten in Deutschland aus. Heute ist der Verband in bundesweit 40 Städten und Regionen mit einem eigenen Club vertreten, in denen die 1.650 Mitglieder regelmäßig zu Vortrags- und Netzwerkabenden zusammenkommen. Jeder Club betreibt eine eigene Homepage.
Aktivitäten des BPW
Neben persönlichem Austausch, Vorträgen, Tagungen und einem eigenen Mentoringprogramm leistet das Netzwerk politisch-gesellschaftliche Lobbyarbeit auf regionaler, nationaler und internationaler Ebene. Der BPW hat bei den Vereinten Nationen Beraterstatus der Kategorie 1 inne und ist unter anderem als Nichtregierungsorganisation beim Europarat vertreten. Eine wichtige Rolle spielen Dialoge mit der Wirtschaft und Vertretern anderer gesellschaftlicher Gruppen, mit denen der BPW Germany Fragen der Unternehmensverantwortung und Chancengleichheit im Beruf bearbeitet.
Im Frühjahr und im Herbst lädt der BPW Germany Mitglieder und Interessierte zu bundesweiten Tagungen ein. Zusätzliche Veranstaltungen finden unter anderem im Rahmen von EU-Projektkooperationen statt, wie zum Beispiel im Jahr 2005 zu „Frauen in der Unternehmerschaft“. Das Netzwerk ermöglicht zudem jungen Frauen bis 35 einen Austausch über den Young BPW mit eigenen Workshops und bundesweiten wie lokalen Treffen.
Mitgliedschaften des BPW
Der BPW ist auf europäischer Ebene Mitglied in der European Women's Lobby, auf deutscher Ebene im Deutschen Frauenrat sowie regional in den verschiedenen Landesfrauenräten. Außerdem kooperiert der BPW mit vier anderen großen Frauenverbänden bei internationalen Hilfsprojekten (Project 5-O) und engagiert sich in Deutschland als Partner im Forum Zukunftsökonomie, einer Initiative deutscher Medien für Unternehmensverantwortung.
Literatur
- Angelika Timm: Auf dem besten Wege. Zur Geschichte des Verbandes der Business and Professional Women - Germany 1951 bis 2001. Ulrike Helmer Verlag, 2000.
Weblinks
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