Bystřice u Benešova

Bystřice u Benešova
Bystřice
Wappen von Bystřice
Bystřice u Benešova (Tschechien)
Paris plan pointer b jms.svg
Basisdaten
Staat: Tschechien
Region: Středočeský kraj
Bezirk: Benešov
Fläche: 6339 ha
Geographische Lage: 49° 44′ N, 14° 40′ O49.73333333333314.6675365Koordinaten: 49° 44′ 0″ N, 14° 40′ 3″ O
Höhe: 365 m n.m.
Einwohner: 4.250 (1. Jan. 2011) [1]
Postleitzahl: 257 51
Kfz-Kennzeichen: S
Verkehr
Straße: Benešov - Tábor
Bahnanschluss: Benešov - Tábor
Struktur
Status: Stadt
Ortsteile: 26
Verwaltung
Bürgermeister: Daniel Štěpánek (Stand: 2007)
Adresse: Dr. E. Beneše 25
257 51 Bystřice u Benešova
Gemeindenummer: 529451
Website: www.bystrice-bn.cz

Bystřice (deutsch Bistritz b. Beneschau) ist eine Stadt in Tschechien. Sie liegt sechs Kilometer südlich von Benešov und gehört zum Okres Benešov.

Inhaltsverzeichnis

Geographie

Bystřice befindet sich im Mittelböhmischen Bergland in der Talmulde des am Konopištský potok, welcher am nördlichen Stadtrand in zwei großen Fischteichen, dem Splavský rybník und dem Semovský rybník gestaut wird. Durch die Stadt führt die Europastraße 55 / Staatsstraße 3 zwischen Benešov und Tábor sowie die Eisenbahnverbindung zwischen diesen Städten. Westlich von Bystřice befindet sich der Sportflugplatz Nesvačily.

Nachbarorte sind Semovice, Jírovice und Mariánovice im Norden, Mokrá Lhota im Nordosten, Líšno im Osten, Líštěnec im Südosten, Opřetice und Radošovice im Süden, Petrovice und Drachkov im Südwesten, Nesvačily im Westen sowie Tvoršovice im Nordwesten.

Geschichte

Die Ansiedlung am alten Gmünder Steig entstand im 13. Jahrhundert durch die Herren von Dubá. Die Gründung des Ortes erfolgte zwischen 1258 und 1278 durch Andreas von Dubá, der auch die Kirche stiftete. Der Name des Ortes leitet sich wahrscheinlich vom alttschechischen Wort bystrěc (Wildbach) her.

Zwischen 1361 und 1381 ließ Beneš von Dubá die Burg Leštno errichten, zu deren Herrschaft Bystřice dann gehörte. Während der Herrschaft des Beneš von Dubá erfolgte auch die Erhebung der Kirche zur Pfarrkirche. Sein Sohn Wenzel war Landesrichter und von 1414 bis 1415 einer der Begleiter von Jan Hus in Konstanz. Nach dem Erlöschen der Geschlechts der Dubá erwarb 1460 Peter von Sternberg die Herrschaft Leštno. Der Besitz Sternbergs, der ein entschiedener Gegner des Königs Georg von Podiebrad war, wurde konfisziert.

1471 erhob Georg von Podiebrad als Dank für die Unterstützung der Bewohner durch die Konstruktion wirksamer Schleudervorrichtungen in den Kämpfen mit Zdenko von Sternberg auf Konopischt um die Burg Ostromeč den Ort Bystřice zum Marktflecken. Nach dem Tode Georg von Podiebrads eroberte Peter von Sternberg noch ihm Jahre 1471 Leštno zurück.

Während des Dreißigjährigen Krieges blieb Bystřice zunächst von Kriegshandlungen verschont. Erst zum Ende des Krieges wurde die Gegend nach der Schlacht bei Jankau bei Truppendurchzügen der Schweden gebrandschatzt und geplündert. In Folge der Verwüstungen erlosch die Herrschaft Leštno und der Marktflecken fiel in die Bedeutungslosigkeit. Haupterwerbszweige bildeten die Land- und Forstwirtschaft und die Fischzucht. Im Laufe des 19. Jahrhunderts siedelten sich in Bystřice verarbeitenden Betriebe für landwirtschaftliche Erzeugnisse an.

Bystřice am 3. November 1997 zur Stadt erhoben. Am 31. Juli 2006 lebten in Bystřice mit allen Ortsteilen 4031 Menschen, davon 2023 in der Stadt.

Ortsgliederung

Die Stadt Bystřice besteht aus den Ortsteilen Božkovice (Boschkowitz), Bystřice (Bistritz), Drachkov (Drachkau), Hlivín (Hliwin), Hůrka (Hurka), Jarkovice (Jarkowitz), Jeleneč (Jelenetsch), Jinošice (Jinoschitz), Jírovice (Jirowitz), Jiřín (Jirschin), Kobylí a Plchov (Kobili und Plechow), Líšno (Lischno), Líštěnec (Lischtenetz), Mlýny (Mühlen), Mokrá Lhota (Naßlhota), Nesvačily (Neswatschil), Opřetice (Opschetitz), Ouběnice (Aubenietz), Petrovice (Petrowitz), Radošovice (Radoschowitz), Semovice (Semowitz), Strženec (Strischenitz), Tožice (Toschitz), Tvoršovice (Tworschowitz), Vojslavice (Wojslawitz) und Zahořany (Sahorschan).

Sehenswürdigkeiten

  • Schloss Líšno, die ursprüngliche Burg Leštno entstand zwischen 1361 und 1381 unter Beneš von Dubá

Söhne und Töchter der Stadt

  • Zdeněk Štěpánek (1896–1968), Schauspieler, Regisseur und Dramatiker, geboren in Tvoršovice

Weblinks

 Commons: Bystřice u Benešova – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Český statistický úřad – Die Einwohnerzahlen der tschechischen Gemeinden vom 1. Januar 2011 (XLS, 1,3 MB)

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем написать курсовую

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Bystrice — Bystřice ist der Name folgender Flüsse und Bäche in Tschechien: Zufluss der Cidlina bei Chlumec nad Cidlinou, siehe Bystřice (Cidlina) Zufluss der Eger bei Velichov, siehe Bystřice (Eger) Zufluss der March bei Olomouc, siehe Bystřice (March)… …   Deutsch Wikipedia

  • Bystřice — (wohl von alttschechisch bystřec ‚Wildbach‘) ist der Name folgender Flüsse in Tschechien: Bystřice (Cidlina), ein Zufluss der Cidlina bei Chlumec nad Cidlinou Bystřice (Eger), ein Zufluss der Eger bei Velichov Bystřice (March), ein Zufluss der… …   Deutsch Wikipedia

  • CZ-201 — Bezirk Benešov Okres Benešov (Bezirk Beneschau) befindet sich im südlichen Teil des Mittelböhmischen Kreises. Den größten Anteil bilden die Mittelböhmische Höhe (Středočeská pahorkatina) und die Landschaft an der Moldau und der unteren Sázava.… …   Deutsch Wikipedia

  • Bistritz — bezeichnet die Stadt Bistrița (Bistritz) in Rumänien die Stadt Bystřice nad Pernštejnem (Bistritz ob Pernstein) in Tschechien die Stadt Bystřice pod Hostýnem (Bistritz am Hostein) in Tschechien die Gemeinde Bystřice u Benešova (Bistritz b.… …   Deutsch Wikipedia

  • List of German exonyms for places in the Czech Republic — Below are links to subpages with more detailed listings of the German language names of towns and villages in different regions of the Czech Republic. Many of these German names are now exonyms, but used to be endonyms commonly used by the local… …   Wikipedia

  • Liste deutscher Bezeichnungen tschechischer Orte — In dieser Liste werden deutschen (heute großteils nicht mehr geläufigen) topografischen Namen die tschechischen, amtlichen Pendants gegenübergestellt. Durch die Vertreibungen nach 1945 wurden viele kleinere Orte und Gehöfte, insbesondere in… …   Deutsch Wikipedia

  • Städte in Tschechien — Die Liste der Städte in Tschechien bietet einen Überblick über die Entwicklung der Einwohnerzahl der größeren Städte des Staates Tschechien und enthält eine vollständige Auflistung aller 593 Städte des Landes in alphabetischer Reihenfolge (Stand… …   Deutsch Wikipedia

  • Bistritz — can refer to:* The town of Bistriţa, the capital city of Bistriţa Năsăud County, Transylvania, Romania. * The town Bystřice nad Pernštejnem (Bistritz ob Pernstein) in the Czech Republic. * The town Bystřice pod Hostýnem (Bistritz am Hostein) in… …   Wikipedia

  • Zahorany — Zahořany bezeichnet in Tschechien: Gemeinde Zahořany u Domažlic im Okres Domažlice, Gemeinde Zahořany u Mníšku pod Brdy im Okres Praha západ, Zahořany, Ortsteil von Okrouhlo im Okres Praha západ, Zahořany, Ortsteil von Bystřice u Benešova im… …   Deutsch Wikipedia

  • Kobylí (Begriffsklärung) — Kobylí ist der Name mehrerer Orte in Tschechien Kobylí, Gemeinde im Okres Břeclav Kobylí a Plchov, Ortsteil von Bystřice u Benešova, Okres Benešov Kobylí, Ortschaft in der Gemeinde Bystřice u Benešova, Okres Benešov Kobylí, Ortschaft in der… …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”