Bělá pod Bezdězem

Bělá pod Bezdězem
Bělá pod Bezdězem
Wappen von Bělá pod Bezdězem
Bělá pod Bezdězem (Tschechien)
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Basisdaten
Staat: Tschechien
Region: Středočeský kraj
Bezirk: Mladá Boleslav
Fläche: 6320 ha
Geographische Lage: 50° 30′ N, 14° 48′ O50.50111111111114.804166666667301Koordinaten: 50° 30′ 4″ N, 14° 48′ 15″ O
Höhe: 301 m n.m.
Einwohner: 4.987 (1. Jan. 2011) [1]
Postleitzahl: 294 21
Verkehr
Bahnanschluss: Bakov–Jedlová
Struktur
Status: Stadt
Ortsteile: 5
Verwaltung
Bürgermeister: Daniela Vernerová (Stand: 2006)
Adresse: Masarykovo Náměstí 90
294 21 Bělá pod Bezdězem
Gemeindenummer: 535443
Website: www.mubela.cz
Der Marktplatz von Bělá pod Bezdězem. Das Rathaus stammt von 1613.

Bělá pod Bezdězem (deutsch: Weißwasser) ist eine Stadt im Okres Mladá Boleslav (Tschechien). In der Stadt leben in fünf Teilorten 4876 Einwohner (2005).

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Die Stadt Bělá pod Bezdězem entstand durch die Übertragung der Stadtrechte der alten Stadt Bezděz, die am Fuß des Berges Bezděz lag, jedoch durch Wassermangel und Brand vernichtet wurde.

Im Jahre 1337 wurde die Stadt befestigt. Hynek Berka von Dubá und Lipá bestätigte die Stadtrechte und benannte sie gleichzeitig in Nový Bezděz (Neu Schloßbösig) um. Nach der Gründung des Klosters der Augustiner wurde die Stadt auch Kulturzentrum, in dem sich immer mehr Handwerker und Kaufleute, vor allem unter der Herrschaft Wenzels II., ansiedelten. Die Krone verkaufte die Stadt kurz darauf an die Herren von Michalovice. Während der Hussitenkriege wurde die Stadt zweimal erobert und durch Vertreter Kaiser Sigismunds und der Prager Opposition gehalten.

Nach dem Aussterben des Geschlechts kam die Stadt 1468 an Ctibor Tovačovský von Cimburk, danach an die Herren von Janovic. Es folgten die Berka von Dubá und 1622 kaufte Albrecht Wenzel Eusebius von Waldstein die konfiszierten Ländereien. Nach dessen Ermordung kam das Gut an den Markgrafen Caretto-Millesimo, von dem es 1678 Graf Ernst von Waldstein erwarb. Die Waldstein hielten die Stadt bis 1848. Während des Dreißigjährigen Krieges litt die Stadt unter ständigen Einfällen der Schweden und unter der Pest. Im 18. Jahrhundert blühte die Stadt wieder auf. Textilmanufakturen siedelten sich an, eine Papierfabrik wurde eröffnet und Handwerker ließen sich nieder. 1938 bis 1945 gehörte die Stadt zum Protektorat Böhmen und Mähren.

Gemeindegliederung

Zur Stadt Bělá pod Bezdězem gehören die Ortschaften Bezdědice (Klein Bösig), Březinka (Bschesinka), Hlínoviště (Leimgruben) und Vrchbělá (Neudorf) sowie die Ortslagen, Weiler und Einschichten Podolí (Podol), Přední Hlínoviště (Vorderleimgruben), Valdštejnsko (Waldsteinruhe), Vazačka (Wasatschka) und Zadní Hlínoviště (Hinterleimgruben).

Städtepartnerschaften

Persönlichkeiten

  • Ulrich Tista von Liebstein, langjähriger Burggraf des Kaisers Karl IV. (HRR).
  • Oldřich Velenský von Mnichov gründete im 16. Jahrhundert die Druckerei der böhmischen Brüder.
  • Ondřej Albín (Albinus Bělský) im Ort geboren, wurde er 1573 Erzdekan im okres Hradec Králové.
  • Samuel Radešínský (* 1571), kaiserlicher Rat und Hofdichter unter Rudolf II. (HRR)
  • Bohuchval Berka von Dubá und Lipá, Politiker und Gegner des Ferdinand II. (HRR)
  • Johann Georg Heinsch, bedeutender Maler des Hoch-Barock
  • Kryšpín Taške (* 1776), Komponist kirchlicher Musik
  • Václav Krolmus, Archäologe und Schriftsteller
  • Josef August Bubák (* 1812), Maler
  • Ferdinand Fiscali (* 1817) Schriftsteller
  • Dr. Emauel Purkyně (* 1831), Naturforscher und Pädagoge, Sohn des J. E. Purkyně und Bruder des Malers K.
  • František Zuman (* 1870), Schriftsteller
  • Václav Trégl (1902–1979), Theater- und Filmschauspieler
  • Miloslav Disman (27. April 1904–1981), Rundfunkredakteur und Schriftsteller
  • Vladimír Holan (1905–1979), Dichter
  • Vladimír Pachman (1918–1984), Großmeister für Schachkomposition
  • Luděk Pachman (1924–2003), Schachgroßmeister

Weblinks

 Commons: Bělá pod Bezdězem – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Český statistický úřad – Die Einwohnerzahlen der tschechischen Gemeinden vom 1. Januar 2011 (XLS, 1,3 MB)

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