Institut für Technikfolgenabschätzung und Systemanalyse

Institut für Technikfolgenabschätzung und Systemanalyse

Das Institut für Technikfolgen-Abschätzung und Systemanalyse (ITAS) wurde am 1. Juli 1995 nach einer längeren institutionellen Vorgeschichte eingerichtet. Seit Oktober 1999 wird es von Armin Grunwald geleitet. Mit dem Zusammenschluss von Universität Karlsruhe (TH) und Forschungszentrum Karlsruhe am 1. Oktober 2009 zum Karlsruher Institut für Technologie (KIT) wurde ITAS institutionell eine Forschungseinrichtung des KIT, die gleichzeitig auch der Helmholtz-Gemeinschaft Deutscher Forschungszentren (HGF) angehört.

Das ITAS ist mit etwa 80 wissenschaftlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern die größte und traditionsreichste wissenschaftliche Einrichtung in Deutschland, die sich in Theorie und Praxis mit Technikfolgenabschätzung (TA) und Systemanalyse befasst. Von den etwa 80 wissenschaftlichen Mitarbeitern hat etwa die Hälfte einen natur- oder ingenieurswissenschaftlichen, die andere Hälfte einen sozial- oder geisteswissenschaftlichen Hintergrund. Die Arbeiten sind vier Forschungsbereichen zugeordnet: Innovationsprozesse und Technikfolgen; Wissensgesellschaft und Wissenspolitik; Nachhaltige Entwicklung und Umwelt; Energie - Ressourcen, Technologien, Systeme.

In der Regel werden übergreifende systemische Zusammenhänge von gesellschaftlichen Wandlungsprozessen und Entwicklungen in Wissenschaft, Technik und Umwelt untersucht. Damit soll ein Beitrag zu einer wissenschaftlich informierten und normativ reflektierten Gestaltung von Zukunftstechnologien geleistet werden.[1].

ITAS berät über das Büro für Technikfolgen-Abschätzung (TAB) den Deutschen Bundestag und als führendes Mitglied der European Technology Assessment Group (ETAG) das Europäische Parlament. Das TAB ist seinerseits seit 1990 Mitglied im European Parliamentary Technology Assessment (EPTA) Netzwerk[2]. ITAS ist weiterhin Gründungsmitglied des deutschsprachigen Netzwerks Technikfolgenabschätzung (NTA)[3]. ITAS leitet weiters die European Technology Assessment Group (ETAG). Das Institut gibt seit 1992 die Zeitschrift Technikfolgenabschätzung – Theorie und Praxis (TATuP)[4] heraus.

Geschichte

Die Geschichte des Instituts bzw. seiner Vorläufereinrichtungen geht bis in die 50er Jahre zurück. [5] [6] [7] 1958 gründet Helmut Krauch in Heidelberg die Studiengruppe für Systemforschung (SfS). 1975 wird der Bereich "Planung und Innovation" der SfS in das von Wolf Häfele geleitete Institut für Angewandte Systemtechnik und Reaktorphysik (IASR) des Forschungszentrums Karlsruhe überführt. 1977 wird dann die selbständig agierende Abteilung für Angewandte Systemanalyse (AFAS) gegründet, die von Herbert Paschen geleitet wird. Nach einem Beschluss des Aufsichtsrats des Forschungszentrums Karlsruhe wird AFAS noch unter Leitung von Herbert Paschen am 1. Juli 1995 aufgewertet und zum Institut für Technikfolgenabschätzung und Systemanalyse (ITAS). 1999 übernimmt Armin Grunwald die Leitung des Instituts. Zehn Jahre später, im Oktober 2009, schließen sich die Universität Karlsruhe (TH) und das Forschungszentrum Karlsruhe zum Karlsruher Institut für Technologie zusammen. Damit wird ITAS eine wissenschaftliche Einrichtung des KIT.

Einzelnachweise

  1. ITAS - Institutsprofil und Forschungsprogramm
  2. EPTA
  3. Netzwerk Technikfolgen-Abschätzung (NTA)
  4. Zeitschrift TATuP
  5. Wingert, B.: Anmerkungen zur Institutsgeschichte. In: Grunwald, A. und Riehm, U. (Hrsg.): ITAS-Jahrbuch 2003 / 2004. Karlsruhe: Forschungszentrum Karlsruhe 2005, S., 345-356. ISBN 3-923704-48-8 [1]
  6. Brinckmann, A.: Wissenschaftliche Politikberatung in den 60er Jahren. Die Studiengruppe für Systemforschung, 1958 bis 1975. Berlin: edition sigma 2006. ISBN 3-89404-939-1
  7. Coenen, R.: The legacy of the Studiengruppe für Systemforschung. Minerva 44(2006)2, S. 143-148

Weblinks


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