Adolf Gottlieb von Eyben

Adolf Gottlieb von Eyben
Adolf Gottlieb von Eyben als junger Mann; zeitgenössisches Porträt

Adolf Gottlieb von Eyben, auch: Adolph, Gottlob (* 27. August 1741 in Hamburg; † 20. Februar 1811 in Lüneburg) war ein deutscher Diplomat in dänischen Diensten und Kanzler der königlich dänisch-holsteinischen Regierung in Glückstadt.

Eyben stammte aus einer Familie von Juristen und Diplomaten; er war der Sohn des Juristen und Domdechanten in Lübeck Christian August von Eyben, Enkel von Christian Wilhelm von Eyben und Urenkel von Hulderich von Eyben. Er wurde teilweise von Friedrich Gottlieb Klopstock erzogen und studierte Rechtswissenschaft an den Universitäten Jena und Göttingen.

Er trat in den Dienst der holsteinischen Regierung, ging dann aber 1765 nach Sachsen-Meiningen in den Dienst der Herzogin Charlotte Amalie. Erst 29 Jahre alt, wurde er hier 1770 Geheimer Rat und Kanzler. Er gehörte zu den Gründern der Meininger Loge "Charlotte zu den drei Nelken" und war 1774 ihr erster Meister vom Stuhl.[1] Nach dem Tod seiner ersten Frau 1778 kehrte er im folgenden Jahr zurück in dänische Dienste und stieg 1780 zum Kanzler der Regierung in Glückstadt auf, die seit dem Vertrag von Zarskoje Selo 1773 für ganz Holstein zuständig war.

1796 vertrat er die dänischen Interessen in Holstein beim Hildesheimer Kongress. 1802 wurde er dänischer Gesandter in Hamburg und beim Niedersächsischen Reichskreis. Als Folge des Reichsdeputationshauptschlusses schloss er 1803 den Vertrag wegen Aufhebung des hamburgischen Domkapitels mit dem Senat. Er verließ Hamburg im Mai 1807 und lebte seitdem auf dem Schloss Lütgenhof, das er 1787 von seinem Onkel Friedrich von Eyben geerbt hatte. 1791 wurde er in die mecklenburgische Ritterschaft aufgenommen.

Er war zunächst verheiratet mit Henriette Tugendreich von Rachel (1747-1778) und ab 1780 mit Benedicte von Qualen (1747-1808), der Tochter des Uetersener Klosterpropsten Josias von Qualen. Aus der ersten Ehe hatte er einen Sohn und drei Töchter. Zwei der Töchter heirateten Nachbarn im Klützer Winkel: Charlotte Henriette Christiane (1768-1836) wurde 1793 die zweite Frau von Georg Ludwig von Bülow (1751-1822), und Caroline Amalie Henriette Christiane (1773-1852) heiratete Gottlieb von Haeseler (1756-1813) auf Schwansee. Der Sohn Friedrich wurde ebenfalls dänischer Gesandter und 1817 in den dänischen Grafenstand erhoben.

Adolf Gottlieb von Eybens dienstlicher Nachlass einschließlich seiner Depeschen vom Hildesheimer Kongress wird heute im Reichsarchiv in Kopenhagen verwahrt.[2]

Literatur

Einzelnachweise

  1. Freimaurerei in Meiningen, abgerufen am 25. Januar 2010
  2. Nachweis



Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем решить контрольную работу

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Christian August von Eyben — Christian August von Eyben, zeitgenössisches Porträt Christian August von Eyben (* 30. August 1700 in Schleswig; † 21. Januar 1785 in Lübeck) war ein deutscher Jurist und Domdechant des Hochstifts Lübeck. Inha …   Deutsch Wikipedia

  • Friedrich von Eyben (1699–1787) — Friedrich von Eyben, zeitgenössisches Porträt Friedrich von Eyben (* 26. August 1699 in Schleswig; † 7. Juli 1787 in Dassow) war ein deutscher Jurist, Diplomat und Kanzler der königlich dänisch holsteinischen Regierung in Glückstadt …   Deutsch Wikipedia

  • Friedrich von Eyben (1770–1825) — Friedrich von Eyben, ab 1817 Graf von Eyben (* 24. April 1770 in Meiningen; † 6. November 1825) war ein mecklenburgischer Gutsbesitzer und Diplomat in dänischen Diensten. Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Werk 2 Auszeichnungen 3 Nachlass …   Deutsch Wikipedia

  • Eyben — ist der Familienname folgender Personen: Adolf Gottlieb von Eyben (1741–1811), deutscher Diplomat in dänischen Diensten, Kanzler in Glückstadt Christian August von Eyben (1700–1785), deutscher Jurist und Domdechant in Lübeck Christian Wilhelm von …   Deutsch Wikipedia

  • Eyben (Adelsgeschlecht) — Wappen derer von Eyben Eyben ist der Name eines ostfriesischen Adelsgeschlechts. Angehörige der Familie, deren Zweige zum Teil bis heute bestehen, standen vor allem in königlich dänischen Diensten und gelangten dort zu Besitz und Ansehen.… …   Deutsch Wikipedia

  • Charlotte Amalie von Hessen-Philippsthal — Prinzessin Charlotte Amalie von Hessen Philippsthal, spätere Herzogin von Sachsen Meiningen Charlotte Amalie von Hessen Philippsthal (* 11. August 1730 in Philippsthal (Werra); † 7. September 1801 in Meiningen) war Herzogin und von 1763 bis 1782… …   Deutsch Wikipedia

  • Liste von Persönlichkeiten der Stadt Gießen — Wappen der Stadt Gießen Diese Liste enthält in Gießen geborene Persönlichkeiten, sowie Persönlichkeiten, die in Gießen ihren Wirkungskreis hatten sowie solche, die an der Universität Gießen gelehrt oder studiert haben. Alle Abschnitte sind… …   Deutsch Wikipedia

  • Helfrich Peter Sturz — Helfrich Peter Sturz, auch Helferich oder Helfrecht, Sturtz oder Stortz (* 16. Februar 1736 in Darmstadt; † 12. November 1779 in Bremen) war ein deutscher Schriftsteller der Aufklärung …   Deutsch Wikipedia

  • Schloss Lütgenhof — Schloss Lütgenhof, die ostwärts gerichteten Hoffassaden Das Herrenhaus Schloss Lütgenhof bei Dassow im Landkreis Nordwestmecklenburg geht auf ein Herrenhaus des 19. Jahrhunderts zurück. Der Bau im Stile des Neoklassizismus beherbergt heute ein… …   Deutsch Wikipedia

  • Château de Lütgenhof — Façade du château de Lütgenhof Nom local Schloß Lütgenhof Période ou style Néoclassique Début construction XIXe siècle Propriétaire initial …   Wikipédia en Français

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”