Adrian Bingner

Adrian Bingner

Adrian Bingner (* 26. September 1830 in Karlsruhe; † 8. Mai 1902 in Leipzig) war Senatspräsident des II. Zivilsenats des Reichsgerichts.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Er studierte in Heidelberg und Berlin Rechtswissenschaft und promovierte an der Universität Heidelberg. In seiner Studienzeit bereiste er die Gerichte in Paris. Damals galt in Baden das badische Landrecht, ein Klon des Code civil. Er trat in den badischen Justizdienst ein und wurde 1861 Amtsrichter in Heidelberg. 1864 wurde er Staatsanwalt am Kreis- und Hofgericht Karlsruhe. 1865 wurde er Ministerialrat im Justizministerium. Dort war er für die Umsetzung reichsweiten Rechts nach der Reichsgründung verantwortlich, wie der Ausarbeitung des badischen Einführungsgesetzes zum neuen Reichsstrafgesetzbuch, oder dem Gesetz über „die Einführung der Reichsjustizgesetze über Gerichtsverfassung, Civilprozeß, Konkurs und Strafprozeß im Großherzogtum Baden betreffend“. Es war sein umstrittener Vorschlag, nur ein badisches Oberlandesgericht , das Oberlandesgericht Karlsruhe, zu errichten. Er gehörte dem neugegründeten Reichsgericht 1879 bis zu seinem Tod 1902 an. Als Senatspräsident des II. Zivilsenats war er entscheidend für die Entwicklung des rheinisch-französischen Rechts, zu dem auch das Badische Landrecht gehört.

Mitgliedschaften

Werke

  • „Literatur über das Großherzogthum Baden in allen seinen staatlichen Beziehungen“, Karlsruhe 1854.
  • „Das badische Strafgesetzbuch in seiner jetzt geltenden Fassung nebst der Einführungsedikte, und den sonstigen dasselbe ergänzenden Gesetzen und Verordnungen, sowie der Bestimmungen über Presse, Vereine, Versammlungen“, Karlsruhe 1864.
  • „Badisches Strafrecht“, Heidelberg 1872.
  • „Das badische Einführungsgesetz zu den Reichsjustizgesetzen“, Heidelberg 1879.
  • „Civilrecht, Badisches Civilgesetzbuch (Landrecht) nebst Ergänzungen“, Mannheim/Straßburg 1879.

Literatur

  • Detlev Fischer: „Adrian Bingner (1830–1902): Karlsruher Ministerialrat und Badens erster Senatspräsident am Reichsgericht in Leipzig“, in: Detlev Fischer: Karlsruher Juristenportraits: aus der Vorzeit der Residenz des Rechts, Karlsruhe: Verlag der Gesellschaft für Kulturhistorische. Dokumentation, 2004. (Schriftenreihe des Rechtshistorischen Museums Karlsruhe, Band 9), ISBN 3-922596-60-6, Seiten 32–38

Weblinks


Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем написать курсовую

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • II. Zivilsenat des Reichsgerichts — Das Reichsgericht in Leipzig war in bis zu neun Zivilsenate eingeteilt. Der II. Zivilsenat bestand von 1879 bis 1945. Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1.1 1879 bis 1900 1.1.1 Rheinisches Recht 1.1.2 …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”