- Adrian Peter Bird
-
Adrian Peter Bird ist ein britischer Genetiker und Professor an der University of Edinburgh in Edinburgh, Vereinigtes Königreich. Er gilt als einer der Pioniere des wissenschaftlichen Gebietes der Epigenetik.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Nach dem Abschluss des Biochemie-Studiums an der University of Sussex in East Sussex, Vereinigtes Königreich, erwarb Bird einen Ph.D. an der University of Edinburgh in Edinburgh, Vereinigtes Königreich. Als Postdoktorand arbeitete er an der Yale University in New Haven, Connecticut, und der Universität Zürich in Zürich, Schweiz. 1987 ging er als Forscher an das neu gegründete Institut für molekulare Pathologie von Boehringer Ingelheim und Genentech in Wien, Österreich.
1990 wurde Bird Professor für Genetik an der University of Edinburgh, wo er half das Wellcome Trust Center for Cell Biology (Wellcome-Trust-Zentrum für Zellbiologie) aufzubauen. Seit 1999 leitet Bird das Zentrum, von 2000 bis 2010[1] war er einer der zehn Governor (Trustees) des Wellcome Trusts, einer gemeinnützigen Treuhand, die ein Vermögen von etwa 13,4 Milliarden britischen Pfund (Stand 2006) verwaltet.
Wirken
Bird konnte wichtige Beiträge zur Aufklärung der Rolle der DNA-Methylierung bei der Genregulation leisten. Er bewies die Existenz nicht-methylierter CpG-Inseln und konnte ihre Bedeutung für die Kartografie von Genen zeigen. Er hat die Rolle der Desaminierung von CpG-Dinukleotiden in der Entwicklung des Genoms aufgeklärt. Bird isolierte eine außerdem eine Gruppe von Proteinen (die methyl-CpG-binding domain proteins, MDB), die über die Bindung an methylierte Gene in CpG-Inseln die Expression dieser Gene regulieren. Bird konnte zeigen, dass Störungen dieser Gene mit bestimmten neuronalen Erkrankungen, Entwicklungsstörungen und einer erhöhten Empfindlichkeit für Onkogene assoziiert sind.[2]
Bird gelang es, die Symptome des Rett-Syndroms bei Mäusen (als Modellorganismus) rückgängig zu machen. Bird gilt als einer der führenden Experten in der Erforschung des MECP2-Gens, dessen Mutation für die Mehrzahl der Fälle des Rett-Syndroms verantwortlich ist.[3]
Auszeichnungen (Auswahl)
- 1989 Mitgliedschaft in der Royal Society[4]
- 1994 Mitgliedschaft in der Royal Society of Edinburgh[5]
- 1999 Gabor Medal der Royal Society[6]
- 1999 Louis-Jeantet-Preis[7]
- 2005 Commander of the British Empire[8]
- 2008 Prix Charles-Léopold Mayer[2]
- 2011 Canada Gairdner International Award[9]
Weblinks
- Adrian Bird Lab bei der University of Edinburgh (ed.ac.uk) ; abgerufen am 22. April 2011
Einzelnachweise
- ↑ Institute of Cancer Research Chief Executive to become Deputy Chairman of Wellcome Trust bei wellcome.ac.uk; abgerufen am 23. April 2011
- ↑ a b Prix Charles-Léopold Mayer. Liste der Preisträger (PDF, 840 kB, Stand 2010) bei academie-sciences.fr; abgerufen am 22. April 2011
- ↑ Adrian P. Bird, Ph.D. beim rett syndrome research trust (rsrt.org); abgerufen am 23. April 2011
- ↑ Fellows der Royal Society (royalsociety.org); abgerufen am 22. April 2011
- ↑ RSE Fellows (PDF, 160 kB) bei der Royal Society of Edinburgh (royalsoced.org); abgerufen am 23. April 2011
- ↑ Gabor previous winners 2007–1989, Royal Society (royalsociety.org); abgerufen am 22. April 2011
- ↑ Professeur Adrian Bird. Lauréat du Prix Louis-Jeantet de médecine 1999 bei der Louis-Jeantet-Stiftung (jeantet.ch, französisch); abgerufen am 22. April 2011
- ↑ Central Chancery of the Orders of Knighthood, 11 June 2005 (PDF, 149 kB) bei der BBC (bbc.co.uk); abgerufen am 23. April 2011
- ↑ Adrian Peter Bird Ph.D. bei gairdner.org; abgerufen am 22. April 2011
Wikimedia Foundation.