Affären à la carte

Affären à la carte
Filmdaten
Deutscher Titel Affären à la carte
Originaltitel Le code a changé
Produktionsland Frankreich
Originalsprache Französisch
Erscheinungsjahr 2009
Länge 100 Minuten
Altersfreigabe FSK o. A.
Stab
Regie Danièle Thompson
Drehbuch Danièle Thompson,
Christopher Thompson
Produktion Christine Gozlan,
Alain Terzian
Musik Nicola Piovani
Kamera Jean-Marc Fabre
Schnitt Jean-Piere Duret
Besetzung

Affären à la carte ist eine Gesellschaftskomödie von Danièle Thompson aus dem Jahr 2009, die erstmals während des European Film Market in Berlin zur Berlinale am 7. Februar 2009[1] auf der Leinwand zu sehen war. Deutscher Kinostart war der 16. Juli 2009.

Inhaltsverzeichnis

Handlung

Die Fête de la Musique, die jedes Jahr am 21. Juni den kalendarischen Sommeranfang feiert, bietet der Scheidungsanwältin ML und ihrem arbeitslosen Mann Piotr eine gute Gelegenheit, um Freunde und solche, die es einmal werden sollen, einzuladen. Beide starten ziemlich nervös in den Tag und haben allerhand zu tun mit den Vorbereitungen. Nach und nach treffen die ersten Gäste ein. Erst Lucas, ihr Anwalt und eventuell zukünftiger Geschäftspartner, der zunächst aber ohne seine gelangweilte Frau Sarah kommt, da es auf der Hinfahrt zu einem heftigen Streit gekommen war. Anschließend MLs Schwester Juliette mit ihrem älteren Freund Erwann und der Onkologe Alain mit seiner Frau, der Gynäkologin Mélanie, bei der ML am morgen noch zur Untersuchung war. Dabei darf dann auch nicht die Flamencolehrerin Manuela fehlen, die sie gleich nach dem Unterricht spontan für den Abend eingeladen hat. Doch dass ihr Mann auch noch den Architekten der neuen Küche, und Junggesellen, Jean-Louis eingeladen hat, passt ML nicht, wollte sie doch nach der Affäre keinen weiteren Kontakt zu ihm. Ihre Schwester wiederum ist nicht davon begeistert, als ihr Papa Henri sich zufällig angekündigt hat. So wird er gleich nach seiner Ankunft in ein anderes Zimmer im Haus gebracht, damit Juliette kein Wort mit ihm reden muss.

Für den Zuschauer stellt sich die Frage, wer sympathisiert mit wem? Ergibt sich eine neue Liebe oder doch nur etwas für diesen Abend? Erotik, Sehnsucht und Sex, aber auch Kummer und Schmerz werden angeschnitten. Sarah und Piotr entdecken sich beim Dinner wieder und auf der Toilette kommt es zu intimen Berührungen. Weiter erfährt der Zuschauer, dass sich Manuela und Alain durch eine Therapie bereits seit Jahren kennen, doch sie verheimlicht ihre Krankheit vor allen. Erst mit der Zeit und dem berühmten Glas Rotwein lösen sich nicht verschweigbare Konflikte, dennoch bewahren alle ihre Contenance. Das oberflächliche Gerede langweilt den in die Jahre gekommenen Erwann, und er trifft im ehemaligen Kinderzimmer der Schwestern auf den abgeschobenen Vater. Zusammen frischen sie alte Zeiten auf, entdecken Gemeinsamkeiten und liegen sich vor den Augen Juliettes nach einer akrobatischen Rock ’n’ Roll-Einlage in den Armen.

Mag man den Gästen glauben, war es doch ein wunderbarer Abend voller Harmonie, und ein grandioses Essen noch dazu. Allerdings fallen bereits auf dem Weg zum Auto die Masken und es wird Tacheles geredet. Genau ein Jahr später, alles scheint beim alten, plant ML erneut ein Dinner mit genau den gleichen Personen. ML ist wieder bei der Gynäkologin und erst auf den zweiten Blick wird klar, dass Mélanie in der Zwischenzeit einen tragischen Unfall erlitten hat: Sie ist seit dem Ende des Dinners querschnittsgelähmt. Aber auch für die anderen war der Abend prägend: Sarah verließ ihren Mann Lucas und hat ihre Affäre mit Piotr fortgesetzt. Piotr plant die Scheidung. Juliette schließt mehr oder weniger Frieden mit ihrem Papa und Manuela hat nicht nur ihren Traum von einer eigenen Bar verwirklichen können, sondern konnte erfolgreich ihren Krebs besiegen. Wäre nur nicht das Ergebnis der gynäkologischen Untersuchung, dass ML schwanger ist. In letzter Minute überdenkt Piotr mit „Hilfe“ von Sarah die Scheidung und gibt sich und ML eine zweite Chance. Zusammen feiern dann alle zusammen den Sommeranfang ausgelassen mit leichter Melancholie bei Manuela.

Synchronisation

Für die deutsche Buch- und Dialogregie war Mina Kindl verantwortlich.

Rolle Deutscher Sprecher
ML Katharina Müller-Elmau
Piotr Olaf Reichmann
Mélanie Ulla Wagener
Alain Frank Röth
Sarah Claudia Lössl
Lucas Michael Roll
Juliette Stephanie Kellner
Erwann Roland Hemmo
Manuela Elena Alvarez
Jean-Louis Philipp Moog
Henri Thomas Rauscher

Kritiken

  • Le Monde (von Thomas Sotinel), 18. Februar 2009:
    Comme tous les acteurs jouent le jeu avec allant, on se laisse aller au plaisir du spectacle des turpitudes, des malheurs et des frustrations de gens qui ont tout pour être heureux.[2]
deutsch: Da alle Schauspieler mit großem Elan aufspielen, folgt man gerne den Verwerflichkeiten, dem Unglück und der Frustration von Leuten, die eigentlich alles haben, um glücklich zu sein.
  • Bayerischer Rundfunk (von Thilo Wydra), 8. Juli 2009:
    In Ansätzen gelingt es dem Thompson-Duo aus Mutter und Sohn auch, die Freuden und Leiden dieser individualistischen Zeitgenossen nachzuzeichnen, doch wirkt die Dramaturgie insgesamt nicht wie aus einem Guss, ist das erkennbare Changieren zwischen leichter Komödie und tiefsinniger Tragödie nicht ausgewogen. Die Verhältnismäßigkeiten stimmen nicht. Die Figuren – wie stets bei Thompson durchaus mit namhaften französischen Darstellern wie etwa Emmanuelle Seigner, Patrick Bruel oder Dany Boon besetzt - bleiben teils leer und schal. Schicksale werden nur angerissen.[3]
  • Der Tagesspiegel (von Christina Tilmann), 16. Juli 2009:
    So erwarten wir französische Gesellschaftskomödien, und genau so löst Regisseurin Danièle Thompson, die auch das Buch gemeinsam mit ihrem Sohn Christopher schrieb, sie ein: Elegantes Geplänkel bei Käse und Wein, ein schnelles Techtelmechtel im Bad, und am Ende sind alle kreuzunglücklich und geben sich gut unterhalten. Familien und Ehen zerbrechen und kitten sich neu, und man sieht das alles mit mäßigem Vergnügen und mittelschwerer Betroffenheit und vergisst es schnell wieder: ein Leichtgewicht.[4]
  • Der Spiegel (von Daniel Sander), 16. Juli 2009:
    Danièle Thompsons Film "Le code a changé" mit dem deutschen Titel "Affären à la Carte" zu strafen, kommt Rufschädigung gleich. Die direkte Übersetzung "Der Code hat sich geändert" wäre wohl auch nicht die eleganteste aller Möglichkeiten gewesen, aber musste man deswegen unbedingt die klischeehafteste Alternative wählen? Das hat kein Film verdient.[5]

Einzelnachweise

  1. http://www.efm-berlinale.de/en/films/films-screenings/film-details.php?film_id=20096988
  2. http://www.lemonde.fr/cinema/article/2009/02/17/le-code-a-change-pour-son-diner-en-ville-daniele-thompson-reussit-mieux-le-plan-de-table-que-le-menu_1156570_3476.html
  3. http://www.br-online.de/bayerisches-fernsehen/kino-kino/filmkritik-affaeren-a-la-carte-gesellschaftskomoedie-ID1246371128088.xml
  4. http://www.tagesspiegel.de/zeitung/Ticket;art2811,2847984
  5. http://www.spiegel.de/kultur/kino/0,1518,636342,00.html

Weblinks


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