Ahmad Chomeini

Ahmad Chomeini
Ahmad Chomeini mit seinem Sohn Yassir, aufgenommen in Frankreich
Ahmad Chomeini ist im Mausoleum seines Vaters direkt neben diesem beigesetzt (links)

Ahmad Chomeini (persisch ‏احمد خمینی‎‎; * 1943[1] oder 1945 in Qom; † 17. März 1995 in Teheran), der jüngere Sohn von Ayatollah Ruhollah Chomeini, war schiitischer Geistlicher im Rang eines Hodschatoleslam.[1]

Leben

Ahmad Chomeini stand seinem Vater sehr nahe. Er arbeitete während und nach der Islamischen Revolution von 1979 in Chomeinis Büro in Paris und im Iran als Stabschef bis zu dessen Tod im Jahr 1989.

Nachdem er den Machtkampf in der Frage der Nachfolge seines Vaters als Führer des Landes gegen Hāschemī Rafsandschānī verloren hatte, wurde er Verwalter des Chomeini Mausoleum und Mitglied des Iranischen Sicherheitsrats.

Ahmad Chomeini starb am 17. März 1995 im Alter von 49 Jahren in einem Teheraner Krankenhaus, nachdem er am 12. März eine Herzattacke erlitten hatte.[2]

Gerüchte um die Todesursache

Noch während der zweitägigen Staatstrauer[3] kamen Gerüchte auf, dass sein Tod keine natürliche Ursache hatte, und nach einer unverblümten Rede, in der er das Regime kritisierte, kein Zufall gewesen war.[4] Einen Monat nach Ahmad Chomeinis Tod wurde Rafsandschānī beschuldigt, den Tod Ahmad Chomeinis in Auftrag gegeben zu haben. Es wurde verbreitet, dass Ahmad Chomeini an einer Cyanid-Vergiftung gestorben sei.[5] Dem ehemaligen Ansare-Hisbollah-Mitglied Amir Farshad Ebrahimi zufolge, gestand der Geheimdienstmitarbeiter Said Emami, dass Chomeini von einer Gruppe von hochrangigen Funktionären beseitigt worden war, nachdem Ahmad Chomeini sich auch mit Ali Chamene'i überworfen hatte. Zu dieser Gruppe gehörten angeblich die früheren Geheimdienstminister Gholam-Hossein Mohseni-Ejei (2005-2009) und Ali Fallahian (1989-1997), Ayatollah Mohammad-Taghi Mesbah Yazdi, sowie Asadollah Badamchian.

Ahmad Chomeini ist neben seinem Vater in einem großen Schrein südlich von Teheran begraben, den sein Sohn Hassan Chomeini verwaltet. Ahmad Chomeini hinterlässt zwei weitere Söhne, Yassir und Ali Chomenei.

Einzelnachweise

  1. a b Ahmad Khomeini in Munzinger Biographische Datenbank
  2. Ahmad Khomeini, Son Of Iran's Ayatollah Khomeini Chicago Tribune, 20. März 1995
  3. Ahmed Khomeini Is Dead; Son of Ayatollah Khomeini The New York Times, 18.März 1995
  4. Khamenei vs. Khomeini The New Republic, 20. August 2009
  5. Love the revolution, shame about reality The Independent, 5. Juni 1995

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