- Akustische Rückkopplung
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Als Akustische Rückkopplung oder Feedback bezeichnet man den Effekt, wenn zwischen einem von einer Schallquelle abhängigen elektrischen Signalerzeuger, wie Mikrofon, E-Gitarre oder E-Bass, und den an einen mit diesem Signal gespeisten Audioverstärker angeschlossenen Lautsprecherboxen eine Rückkopplung zustande kommt. Dies macht sich durch ein schrilles Pfeifen bemerkbar. Der Effekt ergibt sich, wenn die Membran des Mikrofones bzw. die Saiten von Gitarre oder Bass vom verstärkten Schallsignal der Lautsprecher zu weiteren Schwingungen angeregt werden, und kann bereits durch das Grundrauschen ausgelöst werden. Man spricht dann von Selbsterregung.
Bei Gesangsmikrofonen ist der Effekt in aller Regel unerwünscht. Man vermeidet ihn durch die Richtcharakteristik der Mikrofone und der Lautsprecher sowie deren Ausrichtung. Weiterhin sollen die Mikrofone möglichst nahe bei der Schallquelle positioniert sein, um die Verstärkung gering halten zu können. Unbenutzte Mikrofone werden abgeschaltet oder heruntergeregelt.
Einsatz in der Rockmusik
Bei Gitarren gibt es neben dem unerwünschten Feedback auch die Möglichkeit, den Effekt gezielt musikalisch einzusetzen (siehe auch Extended technique). Je nachdem, wie sich der Gitarrist zu seinem Verstärker positioniert, ist es möglich die Tonhöhe des Feedbacks zu kontrollieren. In den sechziger Jahren hat man begonnen, Feedback bewusst einzusetzen. John Lennon nannte als erste Plattenaufnahme mit einem Feedback den Beatles-Titel I Feel Fine von 1964 (das Feedback ist hier ganz am Anfang zu hören). Später machen dann die Gitarristen Pete Townshend von The Who (My Generation von 1965) und Jimi Hendrix (The Star-Spangled Banner, live in Woodstock, 1969) Feedback zu ihrem Markenzeichen. Auch Carlos Santana setzt die langen, stehenden Feedback-Töne gerne ein.
Das zweite Album der Band The Velvet Underground, White Light/White Heat, fällt besonders durch den exzessiven Gebrauch von Verzerrern und Feedbacks auf. 1975 produzierte Lou Reed das Doppelalbum Metal Machine Music, das nur aus Gitarrenfeedbacks besteht und von einigen als Versuch gewertet wurde, von seinem Plattenvertrag und/oder seinem damaligen Manager, von denen er sich sowohl finanziell und als auch künstlerisch geknebelt fühlte, loszukommen. Sonic Youths kennzeichnendes Merkmal sind insbesondere die Gitarrenfeedbacks.
Literatur
- R. Beckmann: Handbuch der PA-Technik, Grundlagen-Komponenten-Praxis. 2. Auflage, Elektor-Verlag, Aachen, 1990, ISBN 3-921608-66-X.
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