Woodstock-Festival

Woodstock-Festival

Das Woodstock Music and Art Festival war ein Musikfestival, das als musikalischer Höhepunkt der US-amerikanischen Hippiebewegung gilt. Es fand offiziell vom 15. bis 17. August 1969 statt, endete jedoch erst am Morgen des 18. August. Der Veranstaltungsort war eine Farm in Bethel im US-amerikanischen Bundesstaat New York.

Auf dem Festival traten 32 Bands und Solisten der Musikrichtungen Folk, Rock, Soul und Blues für insgesamt rund 200.000 US-Dollar Gage auf. Auf dem Festivalgelände herrschten chaotische Zustände, da die erwarteten Besucherzahlen um ein Vielfaches übertroffen wurden. Trotzdem blieb die Stimmung bei den hundertausenden Besuchern friedlich. Das Woodstock-Festival verkörpert bis heute den Mythos des „anderen Amerikas“, des künstlerischen und friedliebenden Amerikas, das sich damals im umstrittenen Vietnamkrieg befand.

Besucher des Woodstock-Festivals
Camping in Woodstock

Inhaltsverzeichnis

Veranstalter

Der namensgebende (Woodstock), der geplante (Wallkill) und der tatsächliche Veranstaltungsort (Bethel)
Max Yasgurs Farm

Das Festival entsprang einer kommerziellen Idee: Der junge Musikproduzent Michael Lang wollte mit den Einnahmen des Festivals sein Aufnahmestudio Media Sounds finanzieren. Dieses Studio befand sich in Woodstock; dort und in der näheren Umgebung lebten gegen Ende der 1960er viele Stars wie The Band und Tim Hardin. Langs Nachbar Artie Kornfield – früher Sänger und Songschreiber, inzwischen bei Laurie Records, einem Label, das damals zu Capitol gehörte – half ihm, zwei Unternehmer aus New York City für die Idee zu gewinnen und mit ihnen Woodstock Ventures zu gründen. Diese beiden Unternehmer waren John Roberts und Joel Rosenman (beide damals 24), die im Wall Street Journal inseriert hatten, dass sie eine Investitionsmöglichkeit suchten. Das Festival sollte zusätzlich zu den Kosten für das Aufnahmestudio noch Gewinn abwerfen.

Die Veranstaltung sollte ursprünglich nicht in Woodstock stattfinden, sondern in Wallkill, das 50 km südlich lag. Das Festival musste dann aber nach Protesten der Dorfbevölkerung auf ein 243 Hektar großes Gelände des Farmers Max Yasgur (1919–1973) in White Lake bei Bethel, ebenfalls im Bundesstaat New York gelegen, ausweichen. Bethel liegt ca. 150 km von New York entfernt, 70 km südwestlich von Woodstock und hatte damals weniger als 4000 Einwohner. Yasgur erhielt für die Dauer des Festivals 50.000 Dollar Miete. Er wurde aber am 7. Januar 1970 von seinen Nachbarn auf 35.000 Dollar Ersatz für Schäden verklagt, die Konzertbesucher an ihrem Eigentum verursacht hatten.

Dass das Festival als The Woodstock Art and Music Fair bezeichnet wurde, obwohl es nicht dort stattfand, wird von einigen Leuten auch als kleine Hommage an Bob Dylan verstanden, der damals in Bearsville bei Woodstock lebte und seine Teilnahme nicht zugesagt hatte.

Nun warb Woodstock Ventures in Zeitungen für das festival for peace and music und rechnete mit 60.000 Besuchern. Tatsächlich machten sich rund eine Million Menschen auf den Weg, die Hälfte von ihnen blieb in verstopften Zugangswegen stecken und wurde von der Polizei wieder nach Hause geschickt. Über 400.000 Besucher erreichten das Festival. Eine Eintrittskarte für alle drei Tage kostete 18 Dollar. Da mit dem Aufstellen der Kassenhäuschen bis zuletzt gewartet worden war und bald die Umzäunungen niedergetrampelt wurden, wurde das Festival von den Veranstaltern als kostenlos erklärt.

Das Festival selbst wurde für die Veranstalter zunächst zu einem finanziellen Misserfolg. Wegen der unerwartet hohen Besucherzahl war es schon bald nicht mehr möglich, Tickets zu verkaufen. Zusätzlich mussten Verpflegung und medizinische Betreuung für die Besucher sowie die Musiker selbst wegen der verstopften Zugangswege mit Hubschraubern eingeflogen werden. Erst mit der Vermarktung des Festivals durch den gleichnamigen Film und das Dreifachalbum stellte sich der kommerzielle Erfolg ein. Allerdings hatte Woodstock Ventures nicht in diese Medien investiert.

Künstler

Auch wenn die meisten der ganz großen Namen, wie z. B. The Beatles, Bob Dylan, Johnny Cash, The Rolling Stones, Led Zeppelin, The Doors sowie viele damals sehr bekannte schwarze Künstler fehlten, gelang es Woodstock Ventures, teilweise durch Überbezahlung der Künstler und zusätzliche Provisionen für einige Manager, folgende Interpreten zu engagieren:

Joan Baez Country Joe McDonald Blood, Sweat & Tears
Butterfield Blues Band Canned Heat Mountain
Country Joe and the Fish Creedence Clearwater Revival Crosby, Stills, Nash and Young
Grateful Dead Arlo Guthrie Iron Butterfly *
Keef Hartley Band Richie Havens Jeff Beck Group *
Incredible String Band Janis Joplin Jefferson Airplane
Melanie Safka Joe Cocker Quill
Santana Blues Band John Sebastian Sha Na Na
Ravi Shankar Sly & the Family Stone Bert Sommer
Sweetwater Ten Years After The Who
Johnny Winter The Band Tim Hardin
Jimi Hendrix

* = nicht aufgetreten

Ablauf

Freitag

Richie Havens eröffnet das Festival

Um 17:07 Uhr eröffnete der bis dahin recht unbekannte Folk-Musiker Richie Havens das Festival. Er sprang für Sweetwater ein, die noch nicht eingetroffen waren. Havens erhielt viel Beifall und spielte viele Zugaben, bis ihm die Songs ausgingen. Anschließend improvisierte er eine Version des Spirituals Motherless Child („Kind ohne Mutter“), dem er eine Strophe mit dem ständig wiederholten Wort Freedom („Freiheit“) hinzufügte. Der Song wurde ein internationaler Hit.

Ihm folgte ein spontaner Auftritt von Country Joe McDonald. Er hatte erst während Havens' Auftritt erfahren, dass er einen Soloauftritt haben würde. McDonald war eigentlich nur als Zuschauer gekommen, war von der riesigen Menschenmasse ziemlich schockiert und wäre an einem der folgenden Tage mit seiner Band Country Joe and the Fish aufgetreten. Nachdem er den Organisatoren gesagt hatte, dass er keine Gitarre dabei habe, besorgte man ihm kurzerhand eine Yamaha FG 150 und schickte ihn damit auf die Bühne. McDonald stellte während der ersten vier Lieder fest, dass ihm die Menge nicht zuhörte und machte eine F-Stimmprobe. Dazu rief Joe dem Publikum zu: „Gimme an F“ (gebt mir ein „F“), woraufhin sämtliche Unterhaltungen verstummten und die Menge ihm ein lautes „F“ entgegenschrie. Als er mit den restlichen Buchstaben „U“, „C“ und „K“ fertig war, fragte er mehrfach: „What's that spelled?“, begann dann, seinen Hit I-Feel-Like-I’m-Fixin’-To-Die Rag zu spielen und beendete somit seinen Auftritt erfolgreich.

Auch der nächste Auftritt von John Sebastian war improvisiert. Er wurde von Wavy Gravy hinter der Bühne entdeckt, obwohl er überhaupt nicht für das Festival gebucht worden war. Sebastian trug wilde Bindebatik-Kleidung und stand laut seiner eigenen Aussage so unter Drogeneinfluss, dass er nicht in der Lage war, die Aufforderung abzulehnen. Als er die Bühne (nur mit einer akustischen Gitarre ausgestattet) betrat, bat er das Publikum: „liebt einfach jeden Menschen neben euch und nehmt auf dem Rückweg etwas Müll mit.“ Sein kurzer Auftritt mit einer Art Rap, der infolge seines psychedelischen Zustands beinahe eine Parodie einer Hippie-Unterhaltung darstellte, wurde von der Menge begeistert aufgenommen. Als er plötzlich Text-Aussetzer hatte hörte er auf Gitarre zu spielen und rief der riesigen Menschenmenge „Help me!“ zu. Die Menge half ihm gern aus der Patsche, sodass er sein Stück korrekt beenden konnte.[1]

Inzwischen waren Sweetwater per Hubschrauber zusammen mit Swami Satchidananda eingeflogen worden. Sie hielten Woodstock für ein weiteres simples Festival und waren ebenfalls von der Menschenmenge schockiert. Ihre Instrumente waren bereits vor Havens Auftritt aufgebaut worden, jedoch hatte nie ein Soundcheck stattgefunden. Sie spielten ihr 45-minütiges Set und waren mit ihrem Auftritt sehr unzufrieden.

Anschließend begann es zu regnen und Bert Sommer hatte seinen Auftritt zusammen mit seinem Studiogitarristen Ira Stone. Sie spielten zehn Lieder, darunter das Simon-&-Garfunkel-Cover America und Jennifer. Letzteres hatte Sommer über Jennifer Warnes geschrieben, die er von Hair aus Los Angeles kannte.

Fans am Freitagnachmittag

Mit dem Einbruch der Dämmerung folgte der Auftritt von Tim Hardin, der zu dieser Zeit in Woodstock lebte und dessen Karriere sich bereits dem Ende zuzuneigen schien. Er und seine Band spielten Songs wie Misty Roses und If I Were a Carpenter. Bei letzterem brach an mehreren Stellen seine Stimme, was wahrscheinlich am starken Drogeneinfluss lag.

Anschließend kam George Harrisons Mentor, der indische Sitarspieler Ravi Shankar, auf die Bühne, der vor Woodstock bereits beim Monterey Pop Festival aufgetreten war. Woodstock war sein letztes Konzert auf Festivals dieser Art da er den offenen Drogenkonsum der Hippies und ihre Einstellung gegenüber Indien, die sich z. B. in Kamasutra-Partys mit Haschisch ausdrückte, immer stärker missbilligte. Gegen 22:30 Uhr sah er sich genötigt, den Auftritt wegen des Einsetzens starken Regens abzubrechen.

Nach ihm hätte eigentlich die Incredible String Band auftreten sollen, diese weigerte sich aber, im Regen aufzutreten. An ihrer Stelle trat die damals 22-jährige Folk-Sängerin Melanie Safka auf, die nach eigener Aussage den Eindruck hatte, dass sie anscheinend die einzige war, die nicht unter Drogeneinfluss stand. Sie kannte zwar alle Künstler aus den Medien, hatte aber keinen davon jemals aus der Nähe gesehen. Nicht nur deshalb trat sie mit starkem Lampenfieber auf. Sie spielte ihre beiden Lieder Beautiful People und Birthday of the Sun, während das Publikum in der Dunkelheit Kerzen, die zuvor ausgeteilt worden waren, im Takt der Musik bewegte. Diesen Moment hielt sie später im Lied Lay Down (Candles in the Rain) („Kerzen im Regen“) fest, das im folgenden Jahr bis auf Platz vier der US-amerikanischen Charts kam.

Danach trat der ebenfalls aus dem Folk-Bereich stammende Künstler Arlo Guthrie, der Sohn von Woody Guthrie, auf. Er spielte Bob Dylans Walking Down the Line, Amazing Grace und seinen Song Coming into Los Angeles, bei dem er kurz von einer Ansage durch Jerry García unterbrochen wurde. Der Auftritt des offensichtlich auch unter Drogeneinfluss stehenden Arlo Guthrie enthielt unter anderem auch einen Monolog über etwas, das mit einem Pharao zu tun hatte, wie sich ein Zuschauer erinnert. Außerdem prägte er mit seinem „New York State Thruway is Closed, Man“ einen der wichtigen Sätze des Festivals.

Höhepunkt und „Headliner“ dieses Abends war Joan Baez. Die schwangere Sängerin nutzte die Gelegenheit, um dem Publikum von ihrem inhaftierten Ehemann David Harris zu erzählen und den Song Joe Hill zu präsentieren. Anschließend legte sie ihre Gitarre beiseite und sang Swing Low, Sweet Chariot. Als sie ihren Auftritt mit We Shall Overcome beendete, begann ein Wärmegewitter, bei dem innerhalb von ungefähr drei Stunden über 120 mm Niederschlag fiel.

Samstag

Tanzendes Publikum am Samstag

Das Konzert begann am darauffolgenden Tag um 12:15 Uhr mit einem 40-minütigen Auftritt der relativ unbekannten Band Quill. Der Auftritt erschien nicht auf dem Woodstock-Film, da die Aufnahme der Tonspur nicht mit dem Film synchronisiert war.

Anschließend folgte die Keef Hartley Band, die sich gerade in ihrem Wandel zum Jazz-Rock befand. Abgesehen von ihrem immer in Indianerkleidung auftretenden Schlagzeuger Keef Hartley war es für die gesamte britische Band der erste Auftritt in den USA. Da die Band weder im Film noch auf der Schallplatte zu hören war, gelang es Keef Hartley erst 2004, durch einen Fan eine Aufnahme des Konzertes zu erhalten.

Santana, die als nächstes folgten, hatten gerade ihr erstes Album aufgenommen. Obwohl die Menge im Chor „No Rain“ („kein Regen“) rief und, um dies zu untermauern, auf diverse Objekte klopfte, gehörte der Auftritt mit dem Song Soul Sacrifice zu den Höhepunkten des Festivals. Die Bühnenmannschaft hatte Lattenreste verteilt, die die Fans nun im Takt zu diesem Song gegeneinander schlugen. Das bald nach dem Festival erschienene Debütalbum der Band schaffte es hauptsächlich wegen des 45-minütigen Festival-Auftrittes in die Top 5 der Albumcharts in den USA.


Anschließend fand der vom Vortag verlegte Auftritt der Incredible String Band statt. Sie hatte nach eigenen Angaben den Auftritt am Freitag abgesagt, da sie für sämtliche Instrumente elektrische Verstärker benutzte, was im Regen zu gefährlich war. Das Publikum war nach Canned Heat auf „harte Musik“ eingestellt und bekam mit der String Band stattdessen Psychedelic Folk in glühendheißer Sonne. Die Begeisterung hielt sich in Grenzen, und die Band wurde die einzige des Festivals, von der keine Zugabe verlangt wurde. Dies führte dazu, dass der Auftritt weder in der ersten Version des Films noch der des Albums zu finden ist. Der Bandmanager Joe Boyd betrachtet die Verlegung des Auftritts deshalb auch noch immer als verpasste Gelegenheit.

Die Bühne

Dem anschließenden Headliner-Auftritt der Blues-Formation Canned Heat war ein Streit zwischen dem Gitarristen Henry „Sunflower“ Vestine und dem Bassisten Larry „The Mole“ Taylor zwei Tage zuvor auf der Bühne des Fillmore West vorausgegangen, in dessen Folge Vestine die Band verlassen hatte. Diese sah sich genötigt, umgehend Harvey Mandel zu engagieren, um die Tournee fortsetzen zu können. Da sie nicht einmal in der Lage gewesen waren, zusammen zu proben, weigerte sich der damalige Schlagzeuger und spätere Bandleader Adolfo „Fito“ De La Parra anfangs, auf dem Festival aufzutreten. Er verließ kurzfristig sogar die Band. Allerdings gelang es dem Manager Skip Taylor mit Hilfe eines Generalschlüssels, Zugang zu seinem Zimmer zu erhalten und ihn zusammen mit dem Rest der Band in den Helikopter zu befördern und zum Spielen zu bewegen. Die Band traf gleichzeitig mit den Roadies ein, denen es gelungen war, sich im LKW mit der Ausrüstung durch das Chaos zu bewegen, wobei sie für den Weg zwischen den Catskills und New York über 13 Stunden benötigten (normalerweise zwei bis drei Stunden). Die Band spielte während des Sonnenuntergangs und wurde vom Publikum gefeiert wie kaum eine andere während des Festivals. Ihr Song Goin’ up the Country ( Hörbeispiel Midi?/i) erreichte in dieser Woche die Spitze der amerikanischen Charts und wurde später zur inoffiziellen Hymne des Festivals. Im Film sieht man weiterhin, wie während A Change is Gonna Come ein Mann aus dem Publikum auf die Bühne kommt und beginnt, sich mit dem Sänger der Band zu unterhalten, der ihm erlaubt dort zu bleiben und ihm sogar eine Zigarette abgibt.


Der nachfolgende Auftritt von Leslie Wests Band Mountain war der vierte gemeinsame Live-Auftritt der vier Bandmitglieder überhaupt. Die Band war erst 1969 gegründet worden.

Ebenfalls unzufrieden war Jerry García mit dem mehrstündigen Auftritt von Grateful Dead, der mit St. Stephen begann und bald von der Band wegen angeblicher Monitorprobleme auf der Bühne unterbrochen wurde. Durch den Regen während des Auftritts soll die Band auch einige Stromstöße durch ihre elektrischen Instrumente erlitten haben, was später sogar in einem Comicstrip verarbeitet wurde. Rückblickend betrachtet waren auch viele Fans der Meinung, dass die Band zuvor bereits bessere Auftritte gehabt hatte. Da der Auftritt bewusst weder in den Film noch in das Album mit aufgenommen wurde, wussten viele Menschen lange Zeit überhaupt nichts davon.

Auch der nachfolgende Auftritt der Mit-Headliner Creedence Clearwater Revival erschien weder im Film noch im ursprünglichen Album, da John Fogerty und die Plattenfirma Fantasy dies ablehnten. Fogerty betrachtete den Auftritt, der gegen drei Uhr nachts stattgefunden hatte, als zu schlecht, um veröffentlicht zu werden. Es war nur ein kleiner Teil des Publikums wach, und die Band hatte angeblich mit technischen Schwierigkeiten zu kämpfen.

Janis Joplin trat danach auf, aber auch ihr Auftritt wird von Fans als einer ihrer schlechtesten bewertet. Viele meinten, das Engagement der Band fehlte, wodurch Janis Joplin nicht in der Lage war, ihre gewohnte Explosivität auszuleben. Ihre Stimme brach häufig. Allerdings machte sie eine Bemerkung über die Hippiebewegung, die später oft zitiert wurde: „Früher waren wir nur wenige, jetzt gibt es Massen und Massen und Massen von uns.“ Der Auftritt wurde ebenfalls nicht veröffentlicht.

In den frühen Morgenstunden folgte dann der Auftritt von Sly & the Family Stone, der als einer der besten des Festivals und Höhepunkt von Sly Stones Karriere bezeichnet wird, obwohl er im Regen stattfand.

Es folgte die Band The Who, die für ihren Auftritt 11.200 Dollar erhielt. Deren Manager weigerte sich zuerst, die Band ohne Vorkasse auftreten zu lassen, wie es auch die Manager von Janis Joplin und den Grateful Dead taten. Erst als Organisator Mike Lang drohte, diesen Umstand per Durchsage an die Menge zu verbreiten, konnte er von diesem Vorhaben abgebracht werden. Ihr durch den späteren Film sehr bekannt gewordener Auftritt enthielt einige Songs von ihrem im Juni erschienenen Doppelalbum Tommy. Während des Auftritts der Band passierten teilweise gewalttätige Szenen: Als sich beispielsweise der Kameramann Roger Daltrey näherte, trat ihm Pete Townshend ins Gesäß und stieß ihn von der Bühne. Außerdem schlug er Abbie Hoffman mit der Gitarre auf den Kopf, als dieser eine Durchsage über die Gefangennahme von John Sinclair am Mikrofon machen wollte. Townshend sagte später, dass er bezüglich Sinclairs Gefangennahme eigentlich mit Hoffman einer Meinung war. Townshend beendete den Auftritt mit dem rituellen Zertrümmern seiner Gitarre.[2]

Beendet wurde das Festival an diesem Tag, der durch die regenbedingten Wartezeiten sehr lang geworden war, durch Jefferson Airplane. Sie begannen kurz nach Sonnenaufgang zu spielen. Sängerin Grace Slick kündigte an, dass die Band ein wenig „morning maniac music“ (grob: „Musik für die Morgenverrückten“) spielen würde. Sie spielten unter anderem den Song Volunteers, der erst sechs Monate später zusammen mit dem gleichnamigen Album erschien.

Sonntag

Joe Cockers Auftritt

Der letzte Tag von Woodstock begann mit dem Auftritt von Joe Cocker, der mit seiner bereits im Vorjahr erschienenen Coverversion des Beatles-Klassikers With a Little Help from My Friends den ersten großen Durchbruch in seiner Karriere erreichte. Nach dessen Auftritt setzten starker Regen und Sturm ein.

Als der Regen aufgehört hatte, betrat der Farmer Max Yasgur die Bühne. Er dankte dem Publikum dafür, dass sie ihm halfen, der Welt etwas zu beweisen. Sie hatten seiner Meinung nach zusammen bewiesen, dass eine halbe Million Menschen zusammenkommen und nichts als Spaß und Musik haben könnte. Er behauptete, dass dies die größte Ansammlung von Leuten an einem Ort überhaupt wäre.

Danach folgte der Auftritt von Country Joe and the Fish, die in letzter Minute als Ersatz für Jethro Tull gebucht worden waren. Auch wenn die Band bereits 1967 beim Monterey Pop Festival aufgetreten war, war Woodstock der Höhepunkt ihrer Karriere. Wieder wurde der I-Feel-Like-I’m-Fixin’-to-Die Rag gespielt.


Gegen 20:00 Uhr gab es einen weiteren Höhepunkt: Den 90-minütigen Auftritt von Ten Years After, die ziemlich rastlos nach einem Konzert mit Nina Simone aus St. Louis angereist waren. Da der Regen die Luftfeuchtigkeit verändert hatte, musste die Band während ihres ersten Songs Good Morning Little School Girl nach etwa einer Minute unterbrechen, um die Gitarren erneut zu stimmen. Nach dem regulären Set folgte die Zugabe I’m Going Home, in welcher der Gitarrist Alvin Lee ein fast zehnminütiges Solo spielte. Dies war der einzige Song des Auftritts, der von der Filmcrew aufgenommen wurde. Sie hatte mit drei Kameras begonnen zu filmen, von denen eine nach der Hälfte des Auftritts ausfiel. Für die Dreifach-Split-Screen-Version des Films wurde deshalb gegen Ende das gespiegelte Filmmaterial der rechten Kamera benutzt, um die Lücke zu füllen.

Warten auf das Ende des Regens

Der Auftritt von The Band um 22:30 Uhr, ebenso wie der zwei Wochen später stattfindende Auftritt beim Isle of Wight Festival, wo die Musiker zusammen mit Bob Dylan spielten, war Auslöser für starke Anfälle von Lampenfieber bei den Mitgliedern. Die Musiker von The Band waren derartige Menschenmengen nicht gewöhnt und verarbeiteten diese Erlebnisse später im Song Stage Fright („Lampenfieber“).

Um Mitternacht folgten Blood, Sweat & Tears, die als einer der Headliner galten. Nach Meinung des Managers der Band hätte der Auftritt nicht im Film erscheinen sollen, da die 7.500 Dollar, die die Band für den Auftritt erhalten hatte, angeblich zu wenig gewesen seien, um den Auftritt für die Zukunft zu erhalten. Allerdings schaffte es die Filmcrew, das Eröffnungsstück More and More aufzuzeichnen, bevor sie der Bühne verwiesen wurde.

Obwohl der nachfolgende Auftritt von Johnny Winter gefilmt wurde, erschien er nicht im Film, da sein Manager sich mit der Filmcrew zerstritten hatte, welche die Veröffentlichung des Auftritts anschließend mit der Begründung, dass er „zu merkwürdig“ gewesen sei, verhinderte.

Gegen 5 Uhr folgte der Auftritt von Crosby, Stills and Nash. Dieser Auftritt, währenddessen auch das neue Bandmitglied Neil Young auf die Bühne kam, war der zweite Liveauftritt der Formation in der neuen Besetzung. Die Bandmitglieder waren dementsprechend nervös und spielten zwei Sets. Den Anfang machte Suite: Judy Blue Eyes, eine Suite von 8 Minuten, die vom Ende der Liebesbeziehung zwischen Stephen Stills und Judy Collins handelt und unter anderem Someday Soon von Ian Tyson enthält. Außerdem spielten sie mit 4 + 20 (ebenfalls geschrieben von Stephen Stills) einen Song, der auf dem 1970er Album Déjà Vu erschien.

Danach trat die Butterfield Blues Band auf, die sich kurz zuvor nach einer Studiopause neu formiert hatte. Beim Auftritt der Band um Paul Butterfield war auch Buzz Feiten dabei. Für ihn war es der erste professionelle Auftritt.

Mit ihrem Auftritt danach wurde Sha Na Na einer breiten Öffentlichkeit bekannt. Die Band begann, sich in der US-amerikanischen Rock-’n’-Roll-Landschaft zu etablieren. Sha-Na-Na waren die einzigen Interpreten des Woodstock-Festivals ohne Plattenvertrag; sie spielten ca. 40 Minuten lang für 300 Dollar.

Jimi Hendrix hatte für das Festival eine neue Band zusammengestellt: Gypsy Sun & Rainbows mit Mitch Mitchell (Schlagzeug), seinem alten Armee-Freund Billy Cox (Bass), Larry Lee (Rhythmusgitarre) und zwei Perkussionisten. Hendrix spielte unter anderem den Titel The Star-Spangled Banner, seine Interpretation der US-amerikanischen Nationalhymne, als einen Friedensappell vor dem Hintergrund des Vietnamkrieges, in der er das Geräusch einschlagender Raketen und das Sterben der Soldaten musikalisch wiederzugeben versuchte. Mit Hendrix’ Darbietung von Purple Haze, einer Improvisation und Villanova Junction (gefolgt von Hey Joe als Zugabe) endete das Konzert am Montagmorgen gegen 9:00 Uhr.

Absagen

Trotz Verpflichtung waren die Bands Jeff Beck Group und Iron Butterfly nicht aufgetreten. Erstere hatten sich kurz vor dem Festival getrennt, letztere den Weg vom Flughafen nicht geschafft, da sie die verlangten Hubschrauber nicht erhielten.

Geplant war außerdem ein Auftritt von The Moody Blues, die auf frühen Plakaten des Festivals noch aufgeführt waren. Da sie auch für die gleichzeitig stattfindende politische Veranstaltung Socialist Rally in Paris engagiert worden waren, entschied sich die Band per Münzwurf. Die dadurch getroffene Entscheidung, in Paris aufzutreten, bereute die Band im Nachhinein.

Auch Joni Mitchell gelang es nicht, wie geplant am Festival teilzunehmen, weswegen sie zu Hause vor dem Fernseher mit Woodstock eine Hymne auf das Festival schrieb. Dieser Song wurde durch Crosby, Stills, Nash & Young und Ian Matthews’ Band Matthews Southern Comfort ein Welthit.

Durch die Existenz verschiedener, unterschiedlicher Setlisten[3][4] lässt sich heute die exakte Reihenfolge der Bands nicht mehr feststellen. Es existiert eine inoffizielle Mailingliste, mit dem Ziel, die exakte Reihenfolge der Auftritte und der gespielten Songs zu rekonstruieren.[5]

Aber sogar die Berichte über die Anzahl der aufgetretenen Künstler gehen bisweilen auseinander.[6] Auf diese Mythisierung der gesamten Ära bezieht sich folgendes Zitat, das, je nach Quelle, entweder Robin Williams, Wavy Gravy oder David Crosby zugeschrieben wird:

„If you remember the sixties, you probably weren’t there.“
(„Wer sich an die Sechziger erinnern kann, war wahrscheinlich nicht dabei.“)

Versorgung

Verpflegung

Ursprünglich war die Firma Food for Love (Essen für Liebe) mit der alleinigen Essensausgabe betraut gewesen, die in Verbindung mit den Eintrittskarten hätte erfolgen sollen. Da allerdings der Großteil der Leute keine Eintrittskarten besaßen, die Straßen für Nachlieferungen verstopft waren und die Mitarbeiter der Firma im Geiste des Festivals begannen, die Ware auch an Menschen ohne Ticket zu vergeben, reichte dies bei weitem nicht aus. Allein am ersten Tag wurden 500.000 Hamburger und Hot Dogs verzehrt.

Neben der Bevölkerung Bethels und der umgebenden Gemeinden, die teilweise zu horrenden Preisen ihre Agrarprodukte an die Zuschauer verkaufte oder sehr preiswert riesige Mengen Hühnersuppe und Sandwiches verteilte, gab es noch die Hippiekommune Hog Farm mit ihrem Leiter Wavy Gravy, die ebenfalls massenhaft Nahrung zubereitete und an die Menschen verteilte.

Medizin

Die Bewohner der Hog Farm waren es auch, welche die Unmengen an Drogenopfern betreuten, die durch den offenen Verkauf und Konsum von Mescalin und LSD zustande kamen. Auch bei kleineren Verletzungen, wie beispielsweise den häufig vorgekommenen Schnittwunden wegen herumliegender Flaschen, unterstützte die Gruppe die etwa 50 Ärzte, die nachträglich eingeflogen worden waren und die teilweise ohne Bezahlung arbeiteten. Diese mussten sich außerdem mit einer großen Anzahl von Sonnenbränden und Hitzschlägen befassen. Das US-Militär half dabei, Menschen aus dem Gebiet auszufliegen um sie in Krankenhäuser zu bringen.

Sanitäre Anlagen

Die 600 aufgestellten mobilen Toilettenkabinen waren sehr schnell überfüllt und verströmten einen beißenden Gestank. Für ihre Benutzung mussten die Konzertbesucher oft mehrere Stunden anstehen, was viele dazu brachte, die umliegenden Büsche oder einfach die Wiese zur Verrichtung ihrer Notdurft zu nutzen. Bald wurden von den Leuten selbst Schilder aufgestellt, die anzeigten, wo das Urinieren wegen des Trinkwassers verboten war.

Elektrizität

Die komplette Stromversorgung wurde durch die Pantel Electric Company aus South Fallsburg bereitgestellt, nachdem diese 14 Tage vor dem Festival das Monopol dazu erhalten hatte. Zu ihrer Arbeit, die zu Beginn des Festivals noch auf Hochtouren lief, gehörte unter anderem der Anschluss der 40 Verpflegungsstände, eine Art Freilichtkino, Außensteckdosen für den Campingbereich, sowie die Wegbeleuchtung im gesamten Gelände. Firmenchef Pantel zog mit seinem Wohnwagen direkt neben die Bühne, um dort seine Kommandozentrale zu errichten und direkt vor Ort zu sein. Es wurde in zwei Schichten mit jeweils 25 Mann gearbeitet. Immer wieder kam es zu Engpässen in Sachen Material, das oft direkt aus New York City beschafft werden musste. Eine Verteileranlage mit 1200 Ampere Dreiphasenwechselstrom für die Hauptbühne erhielt Pantel von einem Freund, der die Ausstattung einiger Gebäude der New Yorker Weltausstellung aus den Jahren 1964 und 65 erworben hatte. Die komplette Stromversorgung kostete die Woodstock Ventures 150.000 US-Dollar.[7]

Bühnentechnik

Auf dem Gelände des Festivals gab es eine große Bühne, die von zwei Lautsprechertürmen mit 22 bis 25 Metern Höhe flankiert war. Diese waren mit jeweils zwölf 5000-Watt-Scheinwerfern ausgerüstet. Gegenüber der Bühne in der Zuschauermenge stand ein notdürftig errichtetes Zelt, in dem das FoH (Front Of House: Tontechnik wie Mischpult, etc.) mit den Technikern untergebracht war. Über das Gelände verteilten sich weitere Lautsprechertürme, um auch weiter hinten gelegene Gebiete beschallen zu können. Alle Bühnenkonstruktionen bestanden aus Holz; die Lautsprechertürme waren aus Metallgerüsten errichtet. Die Bühne sowie die Dächer der weiteren Gebäude waren mit großen Planen aus Segeltuch überspannt. Alle Konstruktionen wurden nach dem Festival wieder entfernt. Hinter der Bühne befanden sich auch die Aufnahmegeräte, die im Anhänger eines Sattelzuges untergebracht waren.

Die Bühne selbst maß ungefähr 20 × 15 × 5 Meter und besaß in der Mitte ein großes, rundes Holzpodest, welches auf Rollen drehbar gelagert war. Während auf der vorderen Hälfte die jeweils aktuelle Band spielen sollte, war die rückwärtige Hälfte für Auf- und Abbau vorgesehen. Es war geplant, die Umbaupausen so auf ein Minimum zu reduzieren und am Ende eines Konzertes die Bühne für die nächste Band lediglich zu drehen. Da man das Gewicht des Musikequipments unterschätzt hatte, brachen die Rollen schon am ersten Tag und man kehrte zum herkömmlichen System mit Umbaupausen zurück. Der Aufbau der Bühne wurde von Chip Monck organisiert. Er war bereits für die Bühnen- und Beleuchtungstechnik des Monterey Pop Festivals verantwortlich gewesen und hatte ein eingespieltes Team, sowie zahlreiche Hilfskräfte unter sich.

Neben dieser großen Hauptbühne gab es auch noch eine kleinere offene bzw. freie Bühne, die Alternative Stage. Sie war von den Mitgliedern der Hog Farm errichtet worden und stand der breiten Masse zur Verfügung. Außerdem spielte Joan Baez dort 40 Minuten lang, bevor sie ihren Auftritt auf der Hauptbühne hatte.

Für die Aufnahmen standen in dem Anhänger hinter der Hauptbühne zwei Achtspur-Tonbandgeräte zur Verfügung, die jeweils zeitversetzt liefen. So war es möglich, immer eine Tonbandmaschine aufnehmen zu lassen, während auf der anderen das Tonband gewechselt wurde. Ein Wechsel der Spulen war aus Sicherheitsgründen alle 20 bis 25 Minuten fällig, da diese maximal 30 Minuten Musik aufnehmen konnten. Da durchgängig eine Tonspur benutzt wurde, um für den Film eine Synchronisationsspur der Kameras aufzuzeichnen, sowie eine zweite den Applaus des Publikums festhielt, blieben dem Tontechniker Eddie Kramer mit seinen Assistenten lediglich sechs Tonspuren, um die Musik aufzunehmen. Konnten die Tontechniker Solokünstler, die lediglich mit Gesang und Akustikgitarre arbeiteten, noch adäquat auf zwei getrennten Spuren aufzeichnen, wurden bei Bands mit mehr als sechs Tonquellen ähnlich klingende Instrumente auf einer Spur zusammengefasst. Bei Jimi Hendrix’ Auftritt verwendete Kramer eine Spur für das Schlagzeug, eine für weitere Percussion, eine für Hendrix’ E-Gitarre, eine für Hendrix’ Stimme sowie eine weitere für den E-Bass.

Während der Auftritte wurde teilweise ein neues Mikrofonsystem eingesetzt, das von den Technikern der Band Grateful Dead für deren Wall of Sound entwickelt worden war: ein Sänger bekam pro Mikrofonständer zwei Mikrofone, die phasenverdreht nebeneinandergeschaltet wurden. Sinn dieser Konstruktion war die Unterdrückung von Rückkopplungen bei hohen Lautstärken. Da diese Schaltung jedoch auch eine reduzierte Klangqualität mit sich brachte, wurde sie nicht bei allen Künstlern eingesetzt. Bei späteren Konzerten rückte man von dieser Technik ganz ab.

Nachwirkungen

Bereits zuvor hatten einige große Festivals wie das Monterey Pop Festival stattgefunden. Keines wurde aber zu einem derartigen Ereignis wie Woodstock. Dies hatte verschiedene Gründe: Zum einen hatte sich die Hippie-Subkultur bereits vom Untergrund zum Mainstream entwickelt und war entsprechend kommerzialisiert worden.

Ein weiterer Punkt war das Streben nach Freiheit und Ungebundenheit, das von jeder Jugendkultur ausgeht. In diesem Fall gab es einige mehr oder weniger akute Bedrohungen und Missstände, gegen die man sich auflehnen konnte. Großen Einfluss auf Woodstock hatte der Vietnamkrieg. Auch die Bürgerrechtsbewegung hatte Ende der 1960er Jahre einige Siege errungen, was ebenfalls diese Strömungen begünstigte.

Auch musikalisch gab es zu dieser Zeit Ereignisse, die eine gewisse Beachtung erfuhren: Der Rock ’n’ Roll erfuhr gegen Ende der 1960er ein Revival, das sich im explosionsartigen Ansteigen der Anzahl erfolgreicher Rockbands ausdrückte. Elvis Presley war nach vielen Jahren 1969 wieder in seine Heimatstadt Memphis gekommen, um dort Plattenaufnahmen durchzuführen.

Trotz der unkontrollierten und unkontrollierbaren Menschenmenge kam es zu keinen nennenswerten Gewalttätigkeiten. Im Gegensatz zu einigen anderen Rockfestivals wie dem Altamont Free Concert war Woodstock außerordentlich friedlich.

Laut Legende gab es während des Festivals drei Tote: Zwei Personen seien an einer Überdosis Drogen gestorben und eine sei von einem Traktor überfahren worden. 1989 wurde für ein Buch eine Umfrage durchgeführt, aus der hervorging, dass 70 Prozent der befragten Baby-Boomer es bereuen, das Festival nicht besucht zu haben.[8]

Wichtige Jahrestage

Gedenkstein zum 15-jährigen Jubiläum
  • 1989 fand im August ein spontanes Konzert statt, das mit einem einzelnen Folk-Gitarristen begann, der zum einstigen Festivalgelände gekommen war. Das Publikum des Konzerts, auf dem hauptsächlich unbekannte Bands wie The Fugs spielten, wuchs schnell auf 30.000 Menschen an. Anwesend waren außerdem Wavy Gravy und Al Hendrix, der Vater von Jimi Hendrix.
  • 1994 fand zum 25-jährigen Jubiläum in Saugerties im Bundesstaat New York das Konzert Woodstock II statt, auf dem neben vielen Alternative-Interpreten wie den Red Hot Chili Peppers, Green Day oder Nine Inch Nails, auch Interpreten wie Joe Cocker und The Band auftraten, die schon bei dem Woodstock-Festival 1969 aufgetreten waren. Der Headliner war Peter Gabriel.[9] Als Höhepunkt des Woodstock II zählt der Auftritt von Bob Dylan, welcher den ungefähr 350000 Zuschauern[10] in Anspielung auf seine Abwesenheit beim 1969er-Festival mit den Worten „We have waited 25 years to hear this …“ angekündigt wurde.[11]Im selben Jahr erschien mit Woodstock Two die CD-Version des zweiten Albums zum Woodstock-Festival von 1969.
  • 1999 fand zum 30-jährigen Jubiläum das Festival Woodstock III statt, das allerdings von gewalttätigen Auseinandersetzungen überschattet wurde.
  • 2009: Zum 40. Jahrestag des Festivals war ein Jubiläumskonzert in New York geplant.[12]

Diskografie

Neben den beiden Fassungen des Woodstock-Films von Michael Wadleigh (Regie u. Drehbuch) aus dem Jahren 1970 und 1994 und den offiziellen Alben wurden die Auftritte einiger Künstler durch ihre Plattenfirmen veröffentlicht.

Auswahl offizieller Alben mit verschiedenen Künstlern:

  • 1970 Woodstock: Music from the Original Soundtrack and More, 3 LPs bzw. 2 CDs mit je einem oder zwei Stücken pro Auftritt
  • 1971 Woodstock 2 als Doppel-LP
  • 1994 Woodstock Diary, Atlantic Records
  • 1994 Woodstock: Three Days of Peace and Music mit zusätzlichen Titeln, ohne Nebengeräusche und Ankündigungen von der Bühne etc. publiziert von Atlantic Records als 4-CD-Box
  • 2009 Woodstock 40, Rhino Records, 77 digital überarbeitete Songs vom Festival auf insgesamt sechs CDs[13]

Auswahl offizielle Alben einzelner Künstler:

Die Veröffentlichungen Woodstock Experience bestehen aus dem kompletten Auftritt der jeweiligen Band am Woodstock Festival und dem 1969 dazugehörigen Studioalbum der Band. Im Fall von Jefferson Airplane ist dies beispielsweise das Album Volunteers. Daneben existieren unzählige Bootlegs.

Einzelnachweise

  1. Jörg Gülden: Woodstock: Wunder oder Waterloo?. Seite 144
  2. The Music Festival Home Page: The Festival. Day Two (Archivversion aus dem Internet Archive, Zugriff am 28. Juli 2009)
  3. woodstock69.com: Woodstock '69 Song List, Zugriff am 2. Juli 2009
  4. digitaldreamdoor.nutsie.com: Woodstock 1969 Lineup and Songlist, Zugriff am 2. Juli 2009
  5. woodstock.wikia.com: Setlist – Woodstock Wiki, Zugriff am 2. Juli 2009
  6. Sheila Lennon: Woodstock: Who plays, Zugriff am 2. Juli 2009
  7. Challenging Jobs: Woodstock Music & Art Fair in: Electric contractor, August 1976, Seite 29-31
  8. * Anthony M. Casale, Philip Lerman: Where have all the flowers gone?. the fall and rise of the Woodstock generation Andrews McMeel Pub, 1989, ISBN 0-8362-1847-7, S. 13
  9. ram.org: Woodstock 1994 concert review, Zugriff am 29. August 2009
  10. Michael Hill: Getting Back To the Garden in Bethel, Februar 1997, Zugriff am 29. August 2009
  11. veoh.com: Bob Dylan Woodstock '94, Zugriff am 29. August 2009
  12. Katrin Schoelkopf: Woodstock auf dem Tempelhofer Flugfeld, in: Berliner Morgenpost vom 10. Februar 2009, Zugriff am 19. Februar 2009
  13. swr.de: Woodstock 40: Sechs CDs mit Frieden und Musik, Zugriff am 14. August 2009

Literatur

  • Joel Rosenman, John Roberts, Robert Pilpel: MAKING WOODSTOCK – Ein legendäres Festival und seine Geschichte (erzählt von denen, die es bezahlt haben) orange-press, Freiburg 2009, ISBN 978-3-936086-42-3
  • Jan Feddersen: Woodstock. Ein Festival überlebt seine Jünger. Ullstein, Berlin 1999, ISBN 3-548-35834-9
  • Elliott Landy: Woodstock Dream. Teneues Buchverlag, Kempen 2000, ISBN 3-8238-5452-6
  • Elliott Landy: Woodstock Vision. Rowohlt Pegasus, Reinbek 1984, ISBN 3-498-03829-X
  • Frank Schäfer: Woodstock ’69 – Die Legende. Residenz Verlag, St.Pölten-Salzburg 2009, ISBN 978-3-7017-3138-1
  • Wolfgang Tilgner: Open Air. Monterey – Woodstock – Altamont. Lied der Zeit Musikverlag, Berlin 1988, ISBN 3-7332-0038-1
  • Elliot Tiber & Tom Monte: Taking Woodstock. Edel, Hamburg, September 2009, ISBN 978-3-941376-02-1
  • Mike Evans, Paul Kingsbury (Hrsg.): Woodstock – Die Chronik. Collection Rolf Heyne, München, 2009, ISBN 978-3-89910-419-6.
  • Jörg Gülden: Woodstock – Wunder oder Waterloo? Eine Abrechnung von Jörg Gülden. Hannibal-Verlag, Höfen 2009, ISBN 978-3-85445-299-7

Weblinks

 Commons: Woodstock – Album mit Bildern und/oder Videos und Audiodateien
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