Albert Berg (Politiker)

Albert Berg (Politiker)

Albert Berg (* 7. September 1901 in Hamburg; † 10. Juni 1973 ebenda) war ein deutscher Politiker (SPD, später DFU).

Inhaltsverzeichnis

Leben

Albert Berg besuchte die Volksschule und war Schriftsetzer sowie bis 1933 in der Jugend- und Gewerkschaftsarbeit aktiv. Er war beruflich als Geschäftsführer tätig.

Neben seinem parteipolitischen Engagement war er Vorsitzender des Bundes der Kleingärtner Hamburg. Zudem gehörte er zwischenzeitlich dem Aufsichtsrat der HAPAG an.[1]

Politik

Albert Berg saß für die SPD ab Oktober 1946 in der ersten frei gewählten Bürgerschaft. Er saß in der Hamburgischen Bürgerschaft durchgehend bis 1961.

Noch während er sein Mandat ausübte wurde er aus Fraktion und Partei ausgeschlossen. Er wurde zuerst im November 1959 vom Bezirksvorstand Hamburg-Nordwest aus der SPD ausgeschlossen, weil er als Ehrengast an der Zehn Jahres Feier der DDR in Ost-Berlin am 7. Oktober teilgenommen hatte. Gegen diesen Ausschluss erhob er bei dem Parteiinternen Schiedsgericht in Bonn Einspruch, ließ aber während dieser Zeit sein Mandat in der Bürgerschaft ruhen.[2] Im Februar 1960 bestätigte der SPD-Vorstand in Bonn den Ausschluss. Die Aufforderung der Bürgerschaftsfraktion, das Mandat zurückzugeben lehnte Berg ab.[3] In diesem Zusammenhang wurde Berg bei einer Außerordentlichen Delegiertenversammlung der Kleingärtner auch von seinem Amt als Vorsitzender des Hamburger Verbandes der Kleingärtner abgewählt.[4]

Später gründete er bei einem Kongress der Vereinigung ausgeschlossener und ausgetretener Sozialdemokraten die Partei „Vereinigung Unabhängiger Sozialisten“.[5] Im Februar 1961 wurde Berg in den geschäftsführenden Vorstand der neugegründete Partei DFU-Hamburg gewählt.[6] Für die Bürgerschaftswahl am 12. November wurde er von seiner neuen Partei zum Spitzenkandidat gewählt.[7] Bei der Wahl erhielt die DFU 2,9 Prozent der Wählerstimmen.

Literatur

  • Erich Lüth: Die Hamburger Bürgerschaft. Wiederaufbau und Neubau. Im Auftrag der Hamburger Bürgerschaft. Kayser, Hamburg 1971, S. 196.

Einzelnachweise

  1. Drei Stimmen gegen Schuchmann, Hamburger Abendblatt, 18. Februar 1958, S. 6.
  2. Protest gegen SPD-Ausschluß, Hamburger Abendblatt, 14. November 1959, S. 3
  3. SPD-Vorstand bestätigt Ausschluß Bergs, Hamburger Abendblatt, 29. Februar 1960
  4. Hamburgs Kleingärtner verloren das Vertrauen, Hamburger Abendblatt, 28. Januar 1961
  5. Die Rebellion im Biersaal, Die Zeit, 11. November 1960
  6. Bundesinnenminister: eine KP-Tarnorganisation, Hamburger Abendblatt, 13. Februar 1961, S. 6
  7. Parteien und Kandidaten, Hamburger Abendblatt, 7. November 1961

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Нужно сделать НИР?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Albert Berg — ist der Name folgender Personen: Albert Berg (Maler) (1825–1884), deutscher Maler, Teilnehmer der preußischen Ostasienexpedition Albert Berg (Politiker) (1901–1973), deutscher Politiker (SPD, später DFU) Diese Seite ist eine B …   Deutsch Wikipedia

  • Albert Berg-Winters — (* 21. November 1943 in Hemer/Westfalen) ist ein deutscher Politiker (CDU). Er besuchte das Gymnasium Saarburg und legte dort 1963 seine Reifeprüfung ab. 1963 bis 1964 absolvierte er ein Studium der Rechtswissenschaften, Musik und Philosophie in… …   Deutsch Wikipedia

  • Berg (Familienname) — Berg ist ein Familienname. Herkunft und Bedeutung Berg als Name kann ein Toponym sein. Die Grafen von Berg von der Burg Berge im heutigen Nordrhein Westfalen gehören zu den ersten Namensträgern seit dem 11. Jahrhundert Als van den Berg kommt der… …   Deutsch Wikipedia

  • Van den Berg — Berg ist ein Familienname. Herkunft und Bedeutung Berg als Name kann ein Toponym sein. Das Berg Altena (Adelsgeschlecht) im heutigen Nordrhein Westfalen gehört zu den ersten Namensträgern seit dem 11. Jahrhundert. Als van den Berg kommt der… …   Deutsch Wikipedia

  • Albert Sieber — im Februar 1874 in Arizona. Aufnahme von Flanders Penelon, Photographic Artists. Al Sieber (* 27. Februar 1843 in Mingolsheim[A 1] im Kraichgau, Baden; † 19. Februar …   Deutsch Wikipedia

  • Albert von Ploetz — Friedrich Wilhelm Albert von Ploetz (* 18. Juli 1803 auf Gut Klein Weckow, Landkreis Cammin, Hinterpommern; † 3. März 1876 auf Gut Groß Weckow, Landkreis Cammin) war preußischer Gutsbesitzer, Landrat und Politiker. Familie Er entstammte einem… …   Deutsch Wikipedia

  • Berg (Starnberger See) — Wappen Deutschlandkarte …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der Biografien/Berg — Biografien: A B C D E F G H I J K L M N O P Q …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der Politiker der DDR — 7. Oktober 1949 (Gründung der DDR) 18. März 1990 (erste freie Volkskammerwahlen) 18. März 1990 (erste freie Volkskammerwahlen) 3. Oktober 1990 (Wiedervereinigung) A Alexander Abusch (1902–1982), SED, Schriftsteller, Journalist, Kulturminister… …   Deutsch Wikipedia

  • Hermann Berg — (* 29. August 1905 in Altena; † 21. Oktober 1982 in Benndorf) war ein deutscher Politiker (FDP, FVP, DP). Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Beruf 2 Partei 3 Abgeordneter …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”