Alexander O’Neal

Alexander O’Neal

Alexander O’Neal (* 15. November 1953 in Natchez, Mississippi, USA) ist ein afroamerikanischer R&B-Sänger. Seine größten Erfolge feierte in der zweiten Hälfte der 1980er Jahre mit dem Produzententeam Jimmy Jam und Terry Lewis. Insgesamt platzierte er zwischen 1985 und 1993 16 Hits in den amerikanischen R&B-Charts.

Inhaltsverzeichnis

Karriere

Alexander O’Neal wuchs in armen Verhältnissen in Mississippi auf, seine Mutter zog ihn und seine fünf Geschwister ohne den Vater, der vor seiner Geburt bei einem Unfall verstorben war, auf.[1] Mit 20 zog er nach Minneapolis und versuchte mit regionalen Bands Geld zu verdienen. Schließlich wurde er 1979 Mitglied bei der Band Flyte Tyme, die Anfang der 1980er Jahre als Vorgruppe von Prince spielte und der auch die späteren Produzenten Jimmy Jam und Terry Lewis angehörten. O’Neal verließ die Band allerdings noch bevor deren ersten LP unter dem neuen Gruppennamen The Time erschien. Im Anschluss startete O’Neal seine Solo-Karriere.

Seine ersten Singles Do You Dare? und Attitude erschienen 1983 bei kleineren Labels, hatten aber keinen Erfolg. Der kommerzielle Durchbruch stellte sich erst mit dem Wechsel zu Tabu Records und der Zusammenarbeit mit Jam und Lewis ein. Das Produzentenduo verantwortete das Debüt Alexander O’Neal (1985), das mit Innocent und If You Were Here Tonight O’Neals erste beiden Top-20-Erfolge in den R&B-Charts enthielt. Der endgültige Durchbruch gelang dem Sänger Anfang 1986 als er mit seiner R&B-Kollegin Cherrelle das Duett Saturday Love einsang. Die Single erreichte die Top-30 der USA, kletterte auf Platz 2 der R&B-Charts und war auch ein Top-10-Erfolg in Großbritannien. Das Duo wiederholte den Erfolg zwei Jahre später mit Never Knew Love Like This (USA 28, R&B 2, Großbritannien 26).

Trotz dieser Erfolge als Sänger hatte O’Neal massive Alkohol- und Drogenprobleme, die ihn 1986 zu einer Entziehungskur zwangen.[1] Danach ging es mit seiner Karriere weiter aufwärts: O’Neals erfolgreichstes Album Hearsay erschien 1987 und erhielt eine Gold-Auszeichnung in den USA für über 500.000 verkaufte Einheiten. Das Werk wurde erneut von Jam/Lewis produziert und lehnte sich konzeptionell an das autobiografische Album Control von Janet Jackson an, die zeitgleich Weltkarriere mit dem gleichen Produzententeam machte.[2] Mit Fake und Criticize wurden die erfolgreichsten Singles in der Karriere von O’Neal ausgekoppelt, die den Sänger auch in Deutschland bekannt machten. Fake war zudem seine einzige Nummer eins in den amerikanischen R&B-Charts.

Noch erfolgreicher lief es in Großbritannien, wo sich O’Neal auf eine besonders treue Fangemeinde verlassen konnte. Criticize war hier ein Top-10-Erfolg, weitere Single-Auskopplungen aus Hearsay und Remixe reichten noch bis in das Jahr 1989. Ende 1988 veröffentlichte O’Neal außerdem eine Weihnachtsplatte. Auf dem Höhepunkt seines Erfolges trat O’Neal ferner an sechs ausverkauften Abenden im Londoner Wembley-Stadion auf - ein Rekord für einen afroamerikanischen Sänger.[3]

1991 veröffentlichte O’Neal die CD All True Man, die erneut mit Gold in den USA ausgezeichnet wurde. Der Titelsong war ein Hit in den USA (Platz 43, R&B 5) und Großbritannien (Platz 18). Nach diesem Album endete die Zusammenarbeit mit Jam und Lewis, parallel dazu nahm auch O’Neals Erfolg ab. Zudem kämpfte der Sänger seit ein paar Jahren wieder mit seiner Drogensucht.

Mit dem mäßig erfolgreichen Album Love Makes No Sense endete 1993 der Vertrag mit Tabu, anschließend veröffentlichte der Sänger in größeren Abständen Alben bei kleineren Plattenfirmen. Als Live-Künstler ist er nach wie vor gefragt, zudem tritt er weiterhin mit seiner Kollegin Cherrelle auf. 2010 zog O’Neal, nachdem er 14 Jahre lang in London gelebt hatte, zurück nach Minneapolis.[1] Im Jahre 2011 präsentierte der afroamerikanische TV-Sender TV One eine Folge mit O’Neal und Cherrelle in der Reihe Unsung, die sich R&B-Stars widmet, die weniger Aufmerksamkeit als andere erhielten. Hier gab O’Neal auch ausführlich Auskunft über seine Drogenprobleme.[4]

Diskografie

Alben

  • 1985: Alexander O’Neal (Tabu)
  • 1987: Hearsay (Tabu)
  • 1988: My Gift to You (Tabu)
  • 1991: All True Man (Tabu)
  • 1993: Love Makes No Sense (Tabu)
  • 1996: Lovers Again (One World)
  • 2002: Saga of a Married Man (Eagle)
  • 2003: Live at the Hammersmith Apollo - London (Eminence)
  • 2008: Alex Loves... (EMI)
  • 2010: Five Questions: The New Journey (CC)

Compilations

  • 1989: All Mixed Up (Tabu, Remix-Album)
  • 1992: Twelch Inch Mixes (Tabu, Remix-Album)
  • 1992: This Thing Called Love - The Greatest Hits of Alexander O'Neal (Tabu)
  • 1995: The Best of Alexander O'Neal (Tabu)
  • 2004: Greatest Hits (Tabu)
  • 2011: Icon (Tabu)

DVD

  • 2010: Live at the Hammersmith Apollo (Pegasus)

Weblinks

Einzelnachweise

  1. a b c Unsung: Alexander O'Neal and Cherrelle, YouTube.Com, abgerufen am 12. August 2011
  2. Adam White und Fred Bronson: The Billboard Book of Number One Rhythm & Blues Hits, Billboard Books, 1993, ISBN 0-8230-8285-7, Seiten 392/3
  3. BBC Review Hearsay, BBC.co.uk, 12. März 2009, abgerufen am 12. August 2011
  4. Unsung: Alexander O'Neal and Cherrelle, tvoneonline.com, abgerufen am 12. August 2011

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