- Algaita
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Algaita (Pl. Algaitu) bei den Hausa, (andere Schreibweisen Alghaita, Algayta und Algheita), Algaitasu bei den Fulbe (Pl. Algaitagi) ist ein Holzblasinstrument mit Doppelrohrblatt in der nordwestafrikanischen Savanne, besonders im Niger.
Der Name ist vom Arabischen al-ghaita abgeleitet, ebenso wie das im Maghreb gespielte Doppelrohrblattinstrument Ghaita und einige bis nach Südeuropa verbreitete Sackpfeifen (Galicische Gaita und Kaba Gajda).
Inhaltsverzeichnis
Bauform
Die Algaita ist etwa 45 Zentimeter lang und besitzt ein konisches Melodierohr aus Holz mit vier bis sechs Grifflöchern an der Vorderseite. Das Rohrende erweitert sich zu einem trichter- bis glockenförmigen Schallstück, bei anderen Instrumenten wurde ein Schalltrichter aus einem anderen Holzstück angepasst. Das Mundstück besteht aus einem Eisen- oder Messingröhrchen, das in das Melodierohr gesteckt wird. An das Mundstückröhrchen ist eine Scheibe aus Metall, Holz oder Kürbis befestigt, die beim Spielen an die Lippen gepresst wird. Dabei wird das kleine, aufgesteckte Doppelrohrblatt aus einer Grasart vom Mundraum umschlossen.
Spielweise und Bedeutung
Diese Form eines Oboeninstruments entspricht dem asiatischen Typ der Surnais, zu dem die türkische Zurna, die arabische Mizmar (Zamr), die indische Shehnai und die chinesische Suona gehören. Gemeinsame Kennzeichen sind der breite Schalltrichter, die dreiteilige Bauform und der laute schrille Klang, den auch die feiner ausgearbeiteten asiatischen Instrumente besitzen. Das vergleichbare und namensähnliche marokkanische Blasinstrument heißt Ghaita. Als Algaita kommt es auch bei den Tuareg vor.
In den traditionellen Herrscherhäusern im islamischen Nordafrika haben besonders die nur von Männern gespielten Naturtrompeten eine repräsentative symbolische Bedeutung. In dieser Funktion wird auch die Algaita im Hoforchester der Hausa vor dem lokalen Würdenträger zusammen mit der langen Trompete Kakaki und der Trommel Gangan gespielt.
Es gibt von Hausa-Griots vorgetragene Preislieder auf den Herrscher, bei denen die Algaita im Duett mit dem Sänger, der zugleich Gangan spielt, in ein musikalisches Wechselspiel eintritt. Die Lieder für den gepriesenen Auftraggeber gewinnen an Bedeutung mit zunehmender Länge, sie sind dafür melodisch einfach und ähneln rhythmisch einem nicht taktgebundenen Stampfen.[1]
Die Algaita ist kein reines Männerinstrument, ein Algaita-Spieler ohne einen männlichen Nachkommen darf auch seine Tochter unterrichten.[2]
Literatur
- Curt Sachs: Algaita. In: Ders.: Real-Lexikon der Musikinstrumente. Zugleich Polyglossar für das gesamte Instrumentengebiet. 3. Aufl. Georg Olms Verlag, Hildesheim 1979, ISBN 3-487-00205-1 (Nachdr. d. Ausg. Berlin 1913).
Weblinks
- Algaita – Traditional Musical Instrument. stevenmikki.com Abbildung und Hörprobe
- dutseemirate.com Abbildung
- centros.edu.xunta.es Abbildung mit vier Grifflöchern
Einzelnachweise
Kategorien:- Doppelrohrblattinstrument
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- Kultur (Niger)
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