Alice (Spielfilm)

Alice (Spielfilm)
Filmdaten
Deutscher Titel Alice
Originaltitel Něco z Alenky
Produktionsland Tschechoslowakei
Schweiz
Vereinigtes Königreich
Bundesrepublik Deutschland
Originalsprache Tschechisch
Erscheinungsjahr 1988
Länge 86 Minuten
Stab
Regie Jan Švankmajer
Drehbuch Jan Švankmajer
Produktion Peter-Christian Fueter
Schnitt Marie Zemanová
Besetzung
  • Kristýna Kohoutová: Alenka

Alice (Originaltitel: Něco z Alenky) ist ein tschechischer, surrealistischer Fantasyfilm von Jan Švankmajer, der von der Schweizer Condor Films AG koproduziert wurde. Er basiert auf Lewis Carrolls Buch Alice im Wunderland, im einzigartigen Švankmajer Stil. Der Film ist eine Kombination aus Live-Action und Stop-Motion-Animation. Alice wurde von Kristýna Kohoutová gespielt und im Englischen von Camilla Power synchronisiert.

Inhaltsverzeichnis

Handlung

Jan Švankmajer orientiert sich in der Erzählung der Originalgeschichte von Alice im Wunderland. Allerdings gibt es eine Vielzahl von Sequenzen, die losgelöst von der Originalgeschichte im Film vorkommen. Auch einzelne Charaktere, beispielsweise die Königin, wurden abgeändert. Ebenso wie im Original ist nicht immer klar, ob die Hauptfigur Alice in einer imaginären Welt oder in Realität agiert. Zu Beginn des Films erscheint Alice im Kinderzimmer mit einem ausgestopften Hasen. Dieser erwacht zum Leben und durchbricht die Glasvitrine, die ihn von den Kinderhänden bewahren soll. Alice folgt dem durch Stop-Trick animierten Hasen über einen felsigen Hügel. Die wilde Jagd endet in einer Schreibtischschublade - die sich als Eingang zu einer Höhle entpuppt. Nachdem Alice den weißen Hasen dabei beobachtet hat wie er ein mit einem Löffel weißen Sand aus einem Teller löffelt, fällt sie in die Tiefe und landet im Wunderland. Das Wunderland selbst im Film eine irritierende Mischung aus realen Elementen, deren Zeit- und Raumverhältnisse jedoch komplett inkongruent und surrealistisch sind.
Am Ende des Filmes erwacht Alice in ihrem Kinderzimmer - und stellt fest, dass der Hase in der Glasvitrine noch immer fehlt.

Produktion

Außer Alice wurden sämtliche Charaktere durch das Stop-Motion-Verfahren Bild für Bild animiert. So der ausgestopfte weiße Hase, eine Socke mit Zähnen und Glasaugen oder eine Eidechse mit Totenkopf.

Kritiken

Der Film gilt als Kultfilm.[1] Alle 13 Reviews von Rotten Tomatoes haben eine gute Bilanz gegeben. Der Film hat insgesamt 7,3 von 10 Bewertungspunkte.[2]
Der Film wurde nach der Premiere teilweise als visuell grotesk, pervers oder verstörend bezeichnet, aber es wurde ihm auch eine seltsam verführerische Anziehungskraft zugestanden. Gelobt wurde die Figur des ausgestopften weißen Hasen, der anders als im Original durch einen Riss im Brustkasten konstant Sägespäne verliert, den er darum durch die ganze Geschichte immer wieder löffelweise zu sich nehmen muss.

Sprachversionen

Der Film hatte am 3. August 1988 in den USA unter dem Titel "Alice" Premiere. Viele Charaktere wurden im Film umbenannt und umgestaltet, haben aber dieselben Eigenschaften. So wurde beispielsweise Märzhase zu einem Wind-Up Toy Kanionchen.

Restauration und Re-Release

Die tschechische Originalversion mit englischen Untertiteln war auf VHS und DVD bisher nicht erhältlich. Das British Film Institute BFI plant die Originalversion 2011 auf Bluray Disc und auf DVD als restaurierte Originalversion erneut auf den Markt zu bringen.[3]

Einzelnachweise

  1. AV Club - The New Cult Canon - Alice (englisch)
  2. Kritik bei Rotten Tomatoes (englisch, abgerufen am 11. März 2010)
  3. Michael B. (26. Oktober 2010): Alice (Jan Švankmajer, 1988). Blu-ray.com. Abgerufen am 29. November 2010.

Weblinks


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