Alpine Gastgeber

Alpine Gastgeber
Alpine Gastgeber
Zweck: Qualitätssicherung und Weiterbildung im Tourismus
Vorsitz:
Gründungsdatum: 2005
Mitgliederzahl: etwa 450
Sitz: Innsbruck
Website: www.alpine-gastgeber.com

Alpine Gastgeber, mit Sitz in Innsbruck, ist ein Verein zur Unterstützung des kleinstrukturierten Tourismus im Alpenraum.

Die Organisation unterstützt ihre Mitglieder durch Qualitäts- und Marketingmaßnahmen, und stellt eine Dachmarke dar, unter der Privatzimmer sowie Unterkünfte in gewerblichen Beherbergungsbetrieben in familiärer Atmosphäre in den Urlaubsregionen Allgäu, Oberbayern, Salzburger Land und Tirol angeboten werden.

Die Kooperation umfasst derzeit etwa 450 Mitglieder (Stand: August 2010).

Inhaltsverzeichnis

Historische Entwicklung

Die grenzüberschreitende Initiative Alpine Gastgeber wurde 2005 vom Tourismusverband München-Oberbayern, dem SalzburgerLand Tourismus und der Tirol Werbung gegründet, um den kleinstrukturierten Tourismus im Alpenraum zu unterstützen.

Ausgangssituation

Die Idee dieser touristischen Kooperation entstand aufgrund konstanter Übernachtungsrückgänge im Segment der Klein- und Mittelbetriebe im Gastgewerbe des bayerisch-österreichischen Alpenraums. Die Tourismuswirtschaft zählt hier zu den wichtigsten Wirtschaftsfaktoren. Einen besonderen Stellenwert nimmt dabei der kleinstrukturierte Tourismus ein: 30 bis 40% aller Übernachtungen werden im Bereich der Privatzimmer, Ferienwohnungen sowie der kleineren Gästehäuser und Pensionen getätigt.[1]

Eine stärkere Investitions- und Innovationsbereitschaft, die Auseinandersetzung mit der Zielgruppenthematik sowie die Förderung des eTourismus bei den Klein- und Mittelbetrieben sollen diesem Prozess entgegenwirken.

Interreg IIIA-Projekt „Qualitätsoffensive Alpine Gastlichkeit“ (2005–2008)

Um die grenzüberschreitende, touristische Zusammenarbeit der Regionen Oberbayern, Salzburg und Tirol zu intensivieren und Barrieren abzubauen, starteten die drei touristischen Regionalverbände 2005 das von der EU geförderte INTERREG IIIA-Projekt Österreich-Deutschland/Bayern[2] „Qualitätsoffensive Alpine Gastlichkeit“. Das Programm dient der „Förderung der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit im bayerisch-österreichischen Grenzraum“.[3]

Der Schwerpunkt des Projekts lag auf dem Angebot von Basis- und Aufbauseminaren zu Themen wie Service, Gästebetreuung, Kalkulation oder rechtliche Grundlagen der Gastgewerbes („Vermieterakademie“). Zusätzlich wurden Maßnahmen zur Qualitätssicherung und Qualitätskontrolle der Mitgliedsbetriebe festgesetzt.[4]

Weitere Schwerpunkte des Projekts waren die Entwicklung eines überregionalen Netzwerkes zum gegenseitigen Erfahrungs- und Informationsaustausch der Betriebe, sowie der Aufbau der Marke Alpine Gastgeber. Diese steht für kleine, familiäre Betriebe im Alpenraum mit geprüfter Qualität,[5] die Verwendung regionaler Produkte sowie ein persönlicher, individueller Service.[6][7]

Im Endbericht an das Bundesministerium für Wirtschaft und Arbeit schreibt der Verein über das Erreichen der Projektziele: „In Verbindung mit dieser Qualitätsoffensive wurde erstmals grenzüberschreitend eine Strategie für ein ‚Qualitätsmarketing‘ entwickelt und umgesetzt, das vor allem für die schwächeren Anbieter offen steht …“[8]. Weitere erreichte Ziele: „Qualitätssteigerung bei den touristischen Leistungsträgern durch Kunden- und Dienstleistungsorientierung, Professionalisierung und Spezialisierung […] Saisonverlängerung, Nächtigungssteigerungen und Erhöhung der Wertschöpfung“.[8] Besonders erfolgreich waren laut Bericht die Seminare der Vermieterakademie, an denen innerhalt der Projektzeit insgesamt 2.479 Mitglieder teilnahmen und die von den Teilnehmern überdurchschnittlich gut bewertet wurden.[8]

Interreg IV-Projekt „Innovationsnetzwerk für alpine Angebotsentwicklung“ (2008–2011)

An das Interreg III – Projekt wurde 2008 das INTERREG IV-Projekt „Innovationsnetzwerk für alpine Angebotsentwicklung“ angeschlossen.

Im Zuge des Folgeprojektes wurde der Kooperationsraum zwischen den Tourismusregionen Oberbayern, Salzburger Land und Tirol weiter ausgebaut und auf das Allgäu erweitert. 2008 stieg der Tourismusverband Allgäu-Bayerisch-Schwaben e.V. 2008 als weiterer Projektpartner ein.

Im Mittelpunkt des Interreg IV-Projektes steht das Ziel, die kleinen Beherbergungsbetriebe dabei zu unterstützen, durch die Spezialisierung auf Themen und Zielgruppen den Gästeanforderungen besser zu entsprechen, Innovationstätigkeiten zu entwickeln und daraus neue sowie qualitativ verbesserte Dienstleistungen und Produkte aufzubauen.[9]

Agenden des Vereins

Der Verein versteht sich als „Qualitäts- und Marketingoffensive“.

Die Mitglieder sind Vermieter von Privatzimmern und Ferienwohnungen, sowie Gewerbebetriebe bis zu einer Größe von 40 Betten aus den teilnehmenden Regionen, und das mittlere Segment der Gastronomie (2 Edelweiß für Privatzimmer- und Ferienwohnungsvermieter, maximal 4 Sterne für Hotels in Österreich, maximal 4 Sterne in der Hotel- und G-Klassifizierung bzw. Einstufung in der Klassifizierung des Deutschen Tourismusverbandes/2–5 Sterne).[10]

Geboten werden auch Kriterien wie familiäre Atmosphäre, alpiner Charakter, regionales Angebot, und Präsenz im Internet (eigene E-Mail-Adresse und Website).[11]

Konzept der Dachmarke

Für die Mitglieder des Vereins wurden vier Angebotsschwerpunkte entwickelt, auf die sich die einzelnen Betriebe spezialisieren können:

  • Sportler willkommen: für den aktiven Urlaub in den Bergen (Wandern, Mountainbiken, Klettern, Skifahren …)
  • Entdecker willkommen: für Urlaub mit starkem Regionalbezug (Kennenlernen der Kultur und Kulinarik der Region)
  • Gesundheitsurlauber willkommen: für den gesundheitsorientierten Urlaub
  • Kinder willkommen: für familienfreundlichen Urlaub mit Kindern

Der Verein bietet seinen Mitgliedsbetrieben verschiedene Marketing-Maßnahmen zur gemeinsamen Vermarktung, darunter ein Eintrag im internen Gastgeberverzeichnis, das über das gemeinsame Webportal erschlossen ist, Online-Marketing, Direktmarketing, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit.

Berufliche Weiterbildung

Wichtigstes Element der Qualitätssicherung ist die Vermieterakademie, ein Fortbildungsangebot für die Mitglieder des Vereins.[12] Der Verein versteht sich selbst als „Hilfe zur Selbsthilfe“.

Finanzierung

Das Projekt wird neben den Mitgliedsbeiträgen aus Mitteln des Europäischen Fonds für Regionale Entwicklung (EFRE), des Bundesministeriums für Wirtschaft, Familie und Jugend, der Länder Salzburg und Tirol und des Bayerischen Staatsministeriums für Wirtschaft, Infrastruktur, Verkehr und Technologie gefördert.[13]

Teilnahme an den Seminaren der Vermieterakademie ist verpflichtend.

Auszeichnungen und Preise

  • 2009: Preisträger des Constantinus Award (Österreichischer Beratung und IT-Preis)[14]
  • 2009: Nominiert für den deutschen Staatspreis Consulting 2009 in der Kategorie Kommunikation & Netzwerke[15]
  • 2010: Ausgezeichnet als Finalist beim Wettbewerb Tirol Touristica 2010 (Tiroler Tourismuspreis, jährlich vergeben durch die Tirol Werbung)[16][17]

Siehe auch

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Qualitätsoffensive Alpine Gastlichkeit. (Powerpoint als pdf) INTERREG Bayern – Österreich 2007–2013 (inkl. Statistiken zu Übernachtungsrückgängen Statistik Tirol Sommer 2004, Projektidee). Abgerufen am 11. August 2010.
  2. INTERREG Österreich-Deutschland/Bayern
  3. INTERREG IIIA-Programm Österreich-Deutschland/Bayern (2000–2006). INTERREG IIIA. Abgerufen am 11. August 2010.
  4. Projekte/Aktivitäten: Qualitätsoffensive Alpine Gastgeber. Euregio Inntal. Abgerufen am 9. August 2010.
  5. Alpine Gastgeber. Tourismusverband München-Oberbayern e.V. Abgerufen am 9. August 2010.
  6. Wie bei Muttern – nur viel höher. Vier Regionen, eine Idee: Urlaub mit Bergluft und Herzlichkeit. In: Berliner Kurier. 9. Mai 2009, S. 34–35.
  7. Maria Kapeller: Tirol, Salzburg, Bayern, Allgäu: Klein, gediegen und tief verwurzelt. „Alpine Gastgeber“ bieten familiäre Atmosphäre, hohe Qualität und Essen aus der Region. In: Die Presse. 21. Februar 2009.
  8. a b c Endbericht Alpine Gastlichkeit. Alpine Gastgeber. Abgerufen am 17. August 2010.
  9. Alpine Gastgeber. Erfolg seit fünf Jahren. In: gastgewerbe DEHOGA Magazin. (Magazin des Deutschen Hotel- und Gaststättenverbandes). Ausgabe Juli/August 2010, S. 14 (Pressebericht über die Mitgliederversammlung).
  10. Bewertungssysteme, alpine-gastgeber.com.
  11. Philosophie. alpine-gastgeber.com.
  12. Vermieterakademie. alpine-gastgeber.com.
  13. Innovationsnetzwerk für alpine Angebotsentwicklung. EuRegio Salzburg-Berchtesgadener Land-Traunstein. Abgerufen am 9. August 2010.
  14. Auszeichnung „Alpine Gastgeber“. In: EuRegio Aktuell Ausgabe 01/2010, S. 4. Abgerufen am 9. August 2010.
  15. Nominierungen zum Staatspreis für IT- und Unternehmensberater. Grenzenlose Almseligkeit. In: Wirtschaftsblatt. 24. November 2009, S. 9.
  16. Impulsgeber beim Tourismusforum ausgezeichnet. Tirol Werbung, 24. Juni 2010. Abgerufen am 9. August 2010.
  17. Alpine Gastgeber ausgezeichnet. In: Hotel & Touristik. Ausgabe 07–08 2010, S. 11.

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Нужна курсовая?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Alpine Skiweltmeisterschaft 2009 — 40. Alpine Skiweltmeisterschaft Ort: Val d’Isère, Frankreich Beginn: 2. Februar 2009 Ende: 15. Februar 2009 …   Deutsch Wikipedia

  • Urlaub am Bauernhof — (UaB) Zweck: Tourismusmarketing Vorsitz: Mag. Hans Embacher[1] …   Deutsch Wikipedia

  • Weltmeisterschaften — Mit Weltmeisterschaft bzw. Weltmeisterschaften, oft nur als WM abgekürzt, bezeichnet man einen von Einzelsportlern oder Nationalmannschaften auf globaler Ebene ausgetragenen sportlichen Wettbewerb, zumeist in Turnierform, der von dem jeweiligen… …   Deutsch Wikipedia

  • World Championship — Mit Weltmeisterschaft bzw. Weltmeisterschaften, oft nur als WM abgekürzt, bezeichnet man einen von Einzelsportlern oder Nationalmannschaften auf globaler Ebene ausgetragenen sportlichen Wettbewerb, zumeist in Turnierform, der von dem jeweiligen… …   Deutsch Wikipedia

  • Grenoble 1968 — X. Olympische Winterspiele Teilnehmende Mannschaften 37 Teilnehmende Athleten 1158 (947 Männer, 211 Frauen) Wet …   Deutsch Wikipedia

  • St. Moritz 1948 — V. Olympische Winterspiele Teilnehmende Nationen 28 Teilnehmende Athleten 669 (592 Männer, 77 Frauen) Wettbewerbe 22 in 4 Sportarten …   Deutsch Wikipedia

  • Sport in Kanada — Der Sport in Kanada ist vielfältig und umfasst zahlreiche Winter und Sommersportarten. Eishockey – in Kanada schlicht als hockey bezeichnet – ist die mit Abstand beliebteste Sportart mit dem größten Erfolg im internationalen Vergleich.… …   Deutsch Wikipedia

  • Weltmeisterschaft — Mit Weltmeisterschaft bzw. Weltmeisterschaften, oft nur als WM abgekürzt, bezeichnet man einen von Einzelsportlern oder Nationalmannschaften auf globaler Ebene ausgetragenen sportlichen Wettbewerb, zumeist in Turnierform, der von dem jeweiligen… …   Deutsch Wikipedia

  • Schi WM 2009 — 40. Alpine Skiweltmeisterschaft Ort: Val d’Isère, Frankreich Beginn: 2. Februar 2009 Ende: 15. Februar 2009 Länder: 70 …   Deutsch Wikipedia

  • Olympische Winterspiele 1968 — X. Olympische Winterspiele Teilnehmende Mannschaften 37 Teilnehmende Athleten 1158 (947 Männer, 211 Frauen) …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”