Alte Sandkaut

Alte Sandkaut

Die Alte Sandkaut auf der Gemarkung der rheinland-pfälzischen Ortsgemeinde Dirmstein ist eine ehemalige Sandgrube, die heute von einem Betrieb als Produktionsstätte für das Recycling von Baustoffen genutzt wird. Nach dem Objekt benannt hat sich ein örtlicher Verein für Umwelt-, Dorf- und Landschaftsschutz.

Inhaltsverzeichnis

Geographie

Die Alte Sandkaut liegt auf einer Höhe von etwa 120 Meter im Norden der Feldgemarkung von Dirmstein, am südlichen Anstieg zum Schneckenberg (143 Meter) und links oberhalb des von West nach Ost fließenden Floßbachs. Die ehemalige Sandgrube hat etwa 200 Meter Durchmesser. Sie wird erreicht nach 1200 Meter Fahrt über den Heppenheimer Weg, der von der Heuchelheimer Straße/Landesstraße 453 (GrünstadtFrankenthal) nach Norden abzweigt und anfangs asphaltiert, später geschottert ist. Die Entfernung der Alten Sandkaut nach Westen zur Landesstraße 455 (Dirmstein–Offstein) und nach Osten zur Verlängerung der von Dirmstein nach Norden führenden Stahlbergstraße beträgt jeweils etwa 500 Meter, die über unbefestigte Wirtschaftswege zurückzulegen sind.

Geologie

Während der Eiszeiten kam es in der räumlichen Umgebung der Vergletscherung großer Teile Europas auch im Bereich des heutigen Dirmstein zu allmählichen Abgleitbewegungen der Hänge und zur Abschleifung durch den Wind. Diese Vorgänge führten zu einer Schwemmfächerebene mit Aufschüttungs- bzw. Abtragungsterrassen. Zudem entstanden in trockenkalten Phasen der Würmeiszeit durch Windeinflüsse Lössschichten; dabei sammelte sich der Löss vor allem an Verwerfungen sowie im Lee von Kleinmulden an. In einer solchen Mulde, die sich vor einer Abrisskante gebildet hat, entwickelte sich die Sandanhäufung, die bis in die Neuzeit ausgebeutet wurde.

Wirtschaft und Infrastruktur

Nach der Stilllegung der Sandgrube in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts wurde das Grubengelände 1989 durch die Ortsgemeinde an einen privaten Betrieb verpachtet[1], der dort Baustoffe wieder aufarbeitet.

Der Verein Alte Sandkaut Dirmstein e.V. wurde 1990 in der Absicht gegründet, die namengebende Sandgrube als Biotop zu bewahren und die Beeinträchtigungen durch die kommerzielle Nutzung möglichst gering zu halten. Heute beschäftigt er sich zudem allgemein mit Natur- und Landschaftsschutz durch regelmäßige Flurbegehungen sowie mit der Restaurierung von Natur- und Kulturobjekten. Er hat die Patenschaft für den Eckbach und den Floßbach übernommen und versucht, bereits Kindergarten- und Schulkinder für den Naturschutz zu gewinnen.[2]

Einzelnachweise

  1. Grathwohl: Unternehmensgruppe Grathwohl. Abgerufen am 9. Juli 2011.
  2. „Alte Sandkaut“ Dirmstein e. V.: „Alte Sandkaut“. Abgerufen am 8. Juli 2011.
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