Christian Alwart

Christian Alwart

Christian Alwart (* 26. Dezember 1624 in Körlin in Hinterpommern; † 1695)[1] war ein deutscher Pädagoge und lutherischer Pastor.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Nach Beendigung seines Studiums in Königsberg wurde Alwart (latinisiert Alwartus) 1649[2] als Kantor an die Stadtschule von Falkenburg berufen, wo er in der Folgezeit Rektor wurde. Aus der Falkenburger Zeit stammen verschiedene lateinische und deutsche Gelegenheitsgedichte.[3]

1654 wurde er Pastor in Altenwalde bei Tempelburg. 1656 nahm er eine Stellung als Konrektor am Gymnasium von Neustettin an, wo er 1658 zusätzlich Diaconus und zweiter Prediger wurde und in dieser Doppelfunktion etwa ein Jahr lang amtierte, ehe er das Konrektorat einem Schwager überließ. Als 1657 in Neustettin die Pest ausbrach[4], verließ er zeitweise die Stadt und hielt nach dem Abklingen der Epidemie dann am 26. Februar 1658 eine Dankesrede in lateinischen Hexametern,[5] die im selben Jahr auch bei Jakob Kuse in Kolberg gedruckt wurde.[6]

Durch einen Brief des Pastors Martin Philipp Neanders vom 2. April 1756, der als ehemaliger Schüler, Kantor und Rektor der Falkenburger Schule gute Kenntnis der dortigen Lehrerschaft besaß, ist auch der Wahlspruch Alwarts bekannt, den dieser durch Umstellung der Buchstaben seines Namens gebildet haben soll: Christe! Accipe contritum pectus[7] („Christus, empfange das reumütige Herz!“)

Werke

  • Λοιγολογία, hoc est Metrica descriptio pestis Neosedinensis. Kolberg 1658.

Literatur

  • August Brunk: Beiträge zu einer Geschichte der Falkenburger Schule im 17. und 18. Jahrhundert. In: Baltische Studien 41 (1891), S. 224-262
  • Burkhardt Köhler: Pommersche Musikkultur in der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts. Mit einer Biographie pommerscher Musikalien. Academie-Verlag, Sankt Augustin 1997 (= Deutsche Musik im Osten, 11; ISBN 3883457256 / ISBN 3-88345-725-6), S. 481: Alwart, Christian (II)
  • Joachim Bernhard Steinbrück: Neue Sammlung Pommerscher Jubel-Prediger. - Stettin, 1767
  • Franz Woken: Beytrag zur Pommerischen Historie, mehrenteils aus geschriebenen Urkunden und Jahrbüchern zusammengetragen. Teubner, Leipzig 1732

Anmerkungen

  1. Christian Friedrich Wutstrack: Nachtrag zu der Kurzen historisch-geographisch-statistischen Beschreibung von dem königlich-preußischen Herzogtum Vor- und Hinterpommern. Stettin 1795, S. 322 (online) Wutstracks Angaben basieren auf: a) Johann Karl Dähnert: Pommersche Bibliothek. Band V, Greifswald ca. 1755, S. 231; b) Woken, Beytrag zur Pommerischen Historie (1732), S. 105 und S. 139.
  2. Nach Köhler, Pommersche Musikkultur (1997), S. 248; Brunk, Beiträge (1891), S. 236, gibt demgegenüber an, daß er bereits 1647 als Kantor berufen worden sei und dann als Rektor (wohl schon ab 1648) noch sechs Jahre amtiert habe.
  3. Brunk, Beiträge (1891), S. 236f.
  4. Julius Adolph Wilcke: Chronik der Stadt Neustettin. Nach urkundlichen und amtlichen Quellen. Neustettin 1862, S. 36 (online)
  5. Brunk, Beiträge (1891), S. 240f., mit Wiedergabe des Schlußgebets, nach Woken, Beytrag (1732), S. 184
  6. Jakob Franck: Kuse, Jakob. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 17, Duncker & Humblot, Leipzig 1883, S. 433 (Erwähnung im Artikel zum Drucker Kuse).
  7. Brunk, Beiträge (1891), S. 241

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