- Turowo (Szczecinek)
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Turowo Basisdaten Staat: Polen Woiwodschaft: Westpommern Landkreis: Szczecinek Gmina: Gmina Szczecinek Geographische Lage: 53° 39′ N, 16° 43′ O53.6516.716666666667Koordinaten: 53° 39′ 0″ N, 16° 43′ 0″ O Einwohner: 950
Postleitzahl: 78-431 Telefonvorwahl: (+48) 94 Kfz-Kennzeichen: ZSZ Wirtschaft und Verkehr Straße: Landesstraße 11: Kołobrzeg–Koszalin–Szczecinek ↔ Piła–Posen–Bytom Wilcze Laski →Turowo Schienenweg: PKP-Bahnstrecke Piła–Ustka („Turowo Pomorskie“) Nächster int. Flughafen: Stettin-Goleniów Turowo (deutsch Thurow, Kreis Neustettin) ist ein Dorf in der polnischen Woiwodschaft Westpommern. Es gehört zur Landgemeinde Szczecinek (Neustettin) im Powiat Szczecinecki (Kreis Neustettin).
Inhaltsverzeichnis
Geographische Lage
Turowo liegt sieben Kilometer südlich der Kreisstadt Szczecinek (Neustettin) an der polnischen Landesstraße 11 (hier Teilstück der deutschen Reichsstraße 160), die von Kołobrzeg (Kolberg) über Koszalin (Köslin) nach Piła (Schneidemühl) und weiter über Posen bis ins oberschlesische Bytom (Beuthen) führt. Im Ort trifft eine von Wilcze Laski (Wulfflatzke) kommende Nebenstraße auf die Fernstraße.
Im Jahre 1879 wurde die Bahnstation Thurow (Kr. Neustettin) (heute polnisch: Turowo Pomorskie) errichtet und stellt seither den Anschluss an die Bahnstrecke Piła–Ustka (Schneidemühl–Stolpmünde) her.
Ortsname
Die deutsche Ortsbezeichnung Thurow gibt es heute auch noch mehrmals in Deutschland, während es in Polen zehn Orte mit dem Namen Turowo gibt.
Geschichtliches
Bis zum Jahre 1945 gehörte Thurow zum Landkreis Neustettin, der bis 1938 in den Regierungsbezirk Köslin integriert war und dann in den neugebildeten Regierungsbezirk Grenzmark Posen-Westpreußen umgegliedert wurde.
Zur Gemeinde Thurow gehörten damals die Ortschaften Münchowshof (heute polnisch: Miękowo), Forsthaus, Thurowkrug und Wegnershof (Janowo). Der Ort selbst war Amtsdorf, und zu seinem Bezirk gehörten die Gemeinden Hütten (bei Gellin) (Sitno) und Labenz (Łabędź). Amtsgerichtsbereich war Neustettin.
Im Jahre 1910 zählte die Gemeinde Thurow 720 Einwohner. Ihre Zahl stieg bis 1925 auf 740, betrug 1933 noch 725 und wuchs bis 1939 auf 798.
Seit 1945 gehört das nun Turowo genannte Dorf als Ortsteil (Schulzenamt) zur polnischen Gmina Szczecinek im Powiat Szczecinecki in der Woiwodschaft Westpommern und zählt 950 Einwohner.
Standesamt Thurow
Thurow war bis 1945 Sitz eines Standesamtes. Die Personenstandslisten aus der Zeit zwischen 1874 und 1938 sind zum großen Teil erhalten und werden im Standesamt 1 in Berlin (-Mitte), im Staatsarchiv Köslin (Archiwum Państwowe w Koszalinie) bzw. im Standesamt (Urząd Stanu Cywilnego) in Szczecinek aufbewahrt.
Kirche
Kirchen-/Pfarrgemeinde
Thurow war ein altes Kirchdorf und Turowo ist es bis heute geblieben. Die Bevölkerung des Ortes war vor 1945 überwiegend evangelischer Konfession.
Im Jahre 1940 zählte die Kirchengemeinde Thurow 800 Gemeindeglieder, war seit alters her Filialgemeinde im Kirchspiel der St.-Nikolai-Kirche in Neustettin und wurde von dem Inhaber der Zweiten Pfarrstelle (ehemaliger „Diakonus“) mitversorgt. Sie gehörte zum Kirchenkreis Neustettin im Ostsprengel der Kirchenprovinz Pommern der Kirche der Altpreußischen Union. Aus der Zeit vor 1945 haben sich die Kirchenbücher mit den Namen der Getauften, Konfirmierten, Getrauten und Verstorbenen aus den Jahren zwischen 1788 und 1815 erhalten und werden jetzt im Staatsarchiv Köslin (Koszalin) aufbewahrt.
Seit 1945 lebt in Turowo eine fast ausnahmslos katholische Einwohnerschaft. Die Kirche wurde zugunsten der katholischen Kirche enteignet und am 1. Juli 1947 als „St. Josefskirche“ (Kościół św. Józefa) neu geweiht. Im Jahre 1980 wurde in Turowo eine eigene Pfarrei errichtet, zu der auch die Kirchengemeinde Wilcze Laski (Wulfflatzke) gehört und die nahezu 2000 Gemeindeglieder zählt. Sie liegt im Bereich des Dekanats Szczecinek im Bistum Köslin-Kolberg der Katholischen Kirche in Polen.
Hier lebende evangelische Kirchenglieder gehören nun zum Kirchspiel Koszalin (Köslin) in der Diözese Pommern-Großpolen der Evangelisch-Augsburgischen Kirche in Polen. Szczecinek ist ein Filialkirchort innerhalb des Pfarrsprengels.
Pfarrer
Seit der Reformation bis zum Jahre 1945 amtierten in Thurow (Sitz in Neustettin) als evangelische Geistliche:
- Johann Snittke, bis 1554
- Joachim Born, 1554–1560
- Michael Schlott, 1560–1572
- Laspar Gendrich, 1573–1589
- Jakob Scheve (Schieve), 1589–1591
- Joachim Moltzan, 1596–1599
- Johann Florus, 1599–1620
- Albertus Rizschowius, 1621–1631
- Peter Richter, 1631–1654
- Franz Heinrich Richter, 1654–1658
- Christian Alwart, 1659–1694
- David Daniel Kludt, 1694–1708
- Gottfried Weise, 1708–1738
- Johann Heinrich Lüdemann, 1739–1763
- Melchior Moritz Müzel, 1765–1778
- Christian Balthasar Schmidt, 1778–1788
- Johann Friedrich Ruschke, 1789–1812
- Johann Carl Wilhelm Drews, 1813–1850
- Johann Karl Ferdinand Lehmann, 1851–1853
- Gustav Adolf Schultze, 1854–1856
- Ernst Moritz Poethko, 1857–1861
- Karl August Heinrich Klamroth, 1862–1900
- Johannes August Kleophas Schwartz, 1901–1914
- Robert Carlsburg, 1915–1936
- Hugo Gotthard Bluth (Bloth), 1936–1945
Nach 1945 wurden in Turowo als katholische Geistliche tätig:
- Stanisław Wojnar, 1979–1985
- Bernard Mielcarzewicz, 1985–2009
- Stefan Maliczewski, seit 2009
Verweise
Literatur
- Karl Tümpel, Neustettin in 6 Jahrhunderten, Neustettin, 1910
- Ernst Müller, Die Evangelischen Geistlichen Pommerns von der Reformation bis zur Gegenwart, Teil 2, Stettin, 1912
- Hans Glaeser-Swantow, Das Evangelische Pommern, Teil 2, Stettin, 1940
Weblinks
Gmina Szczecinek (Landgemeinde Neustettin)Ortsteile (Schulzenämter): Brzeźno (Birkhof) | Dalęcino (Klein Dallenthin) | Drawień (Trabehn) | Drężno (Drensch) | Dziki (Dieck) | Gałowo (Galow) | Grąbczyn (Grumsdorf) | Gwda Mała (Klein Küdde) | Gwda Wielka (Groß Küdde) | Jelenino (Gellin) | Krągłe (Bernsdorf) | Kusowo (Kussow) | Kwakowo (Quackow) | Marcelin (Horngut) | Mosina (Mossin) | Parsęcko (Persanzig) | Sitno (Hütten) | Spore (Sparsee) | Stare Wierzchowo (Sassenburg) | Trzesieka (Streitzig) | Turowo (Thurow) | Wierzchowo (Wurchow) | Wilcze Laski (Wulfflatzke) | Wojnowo (Grünbüch) | Żółtnica (Soltnitz)
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