Am Lohsepark

Am Lohsepark
Modell

Am Lohsepark ist ein geplantes Teilquartier in der HafenCity in Hamburg. Er liegt im zentralen Bereich des Stadtteils zwischen dem Brooktorhafen im Norden, der Pfeilerbahn im Osten, dem Becken des Baakenhafens im Süden und der Shanghaigallee und dem Elbtorquartier im Westen. Der Name leitet sich ab aus dem an diesem Ort gelegenen, seit 1907 so genannten Lohseplatz vor dem Hannoverschen Bahnhof, benannt nach dem Architekten und Ingenieur Hermann Lohse (1815-1893), dem Erbauer eben diesen Bahnhofs sowie der ersten Eisenbahn-Elbbrücke.

Die Nutzungsstruktur des Quartiers wird von einer Mischung aus Wohn- und Büronutzungen gekennzeichnet, ferner ist im Südteil eine weiterführende Schule geplant, seit April 2008 befindet sich das private Automobilmuseum Prototyp an der nördlichen Shanghaiallee.[1]

Inhaltsverzeichnis

Städtebauliches Konzept

Das zentrale Element des Quartiers ist der rund 4 ha große Lohsepark, der das Areal in Nord-Süd-Richtung vollständig durchmisst und die Wasserflächen des Brooktorhafens im Norden und des Baakenhafens im Süden miteinander verbindet und das Quartier in einen östlichen und einen westlichen Teil teilt.

Die Bebauung umfasst vierzehn Baufelder und orientiert sich zu beiden Seiten des Lohseparks und bildet eine blockrandartige Struktur aus.

Als einziges Bestandsgebäude bleibt das Ensemble rund um die ehemalige Harburger Gummi-Kamm-Compagnie erhalten.

Geschichte der Entwicklung

Ehemaliges Gebäude der Hamburger Gummi-Kamm-Compagnie

Als erstes Projekt des Quartiers wurde das Gebäudeensemble der ehemaligen Hamburger Gummi-Kamm-Compagnie an der nördlichen Shanghaiallee saniert. Es dient seit April 2008 unter anderem als vorläufiger Sitz des Präsidiums der HafenCity Universität, als Sitz einer privaten Hochschule für Medien und Journalismus und als Ausstellungsfläche für das private Automobilmuseum Prototyp.

Die weitere Entwicklung wird sich zunächst auf die Flächen westlich des Lohseparks und den Norden des Areals konzentrieren, da der Großteil der Flächen östlich des Lohseparks noch bis 2018 mit einer Speditionsnutzung belegt ist und im Südteil bis voraussichtlich Ende 2012 Bauarbeiten an der U4 stattfinden und die Flächen erst nach Abschluss der Arbeiten für die Entwicklung freigegeben werden.

Als nächste Maßnahmen sind der Bau zweier Wohnprojekten westlich des Lohseparks und zweier Büroprojekte am Ufer des Brooktorhafens vorgesehen. Die Wohnvorhaben umfassen zusammen rund 40.000 m² Bruttogeschossfläche mit insgesamt 350 Wohneinheiten, Baubeginn wird frühestens Frühjahr 2011 sein. Die Investorenauswahl für die Büroprojekte könnte Ende 2010 eröffnet werden.

Der Lohsepark wird in mindestens drei Bauabschnitten realisiert; die erste Ausbauphase umfasst die Uferzonen nördlich der Stockmeyerstraße und südlich der Versmannstraße und soll bis 2013 realisiert werden. Der zweite Abschnitt umfasst einen Teil nördlich der Versmannstraße und könnte bei günstiger Entwicklung der Rahmenbedingungen bis 2014 entwickelt werden. Der letzte Teil soll abschließend bis 2018 hergestellt werden.

Ende 2009 wurde ein freiraumplanerischer Ideen- und Realisierungswettbewerb zur Gestaltung des Parks und des mit diesem zusammenhängenden so genannten Erinnerungsortes ausgeschrieben. Der Erinnerungsort soll als eine Art Gedenkstätte an die zwischen 1940 und 1945 vom ehemals hier gelegenen Hannoverschen Bahnhof Deportierten erinnern. Er wird durch ein Dokumentationszentrum am Ensemble der Gummi-Kamm-Compagnie ergänzt. Die insgesamt 30 zum Wettbewerb geladenen Büros waren dazu aufgefordert, die Anlagen des Bahnhofes in ihrem Entwurf zu berücksichtigen und unter anderem Relikte von einem der Bahnsteige und mehrere Gleistrassen in die Gestaltung aufnehmen. Am 15. Mai 2010 wurde der prämierte Entwurf des Zürcher Büros Vogt Landschaftsarchitekten der Öffentlichkeit vorgestellt. Er sieht eine differenzierte Baumbepflanzung an den Rändern der Parkfläche mit einzelnen gestalterischen Schwerpunkten vor, der Mittelbereich des Parks wird zugunsten einer durchgehenden Sichtachse von Baumbestand freigehalten.

Erschließung

ÖPNV

Die Erschließung vor allem des südlichen Quartiersteils erfolgt hauptsächlich über die U-Bahn-Station HafenCity Universität, die voraussichtlich im September 2012 eröffnet wird. Der nördliche Teil wird zudem peripher durch die Station Meßberg der Linie U1 erschlossen.

Einzelnachweise

  1. HafenCity Hamburg GmbH (Hrsg.): „Am Lohsepark. Vom Ort industrieller Pioniere zum grünen Stadtquartier“ In: Projekte. Einblicke in die aktuellen Entwicklungen Nr. 12, S. 30f. Selbstverlag, Hamburg 2009.

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