Andreas Bratt

Andreas Bratt

Andreas Bratt (* 1769 im Kirchspiel Åsaka, Västergötland[1]; † Februar 1811) war ein schwedischer Mathematiker und Astronom.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Andreas Bratt, Sohn des gleichnamigen Landpastors im Bistum Skara, wurde von seinem Vater und von Hauslehrern unterrichtet. Nach einem Jahr am Gymnasium in Skara studierte er an der Universität Uppsala und wurde 1789 Magister.[1] Er lehrte als Privatdozent Astronomie, später an der Universität Åbo Mathematik. 1801 ging er an die Universität Greifswald, wo er ordentlicher Professor für Mathematik und Physik wurde. 1805 wurde er zum Rektor der Hochschule gewählt.[2]

1810 veröffentlichte er eine umfangreiche Schrift gegen die von der schwedischen Regierung in Betracht gezogene Auflösung der Universität Greifswald. Detailliert legte er dar, dass dieses Vorhaben keine Einsparungen bringen würde und der Stadt Greifswald und ihrem Umfeld schwerer wirtschaftlicher Schaden entstehen könnte. Bratt wies als erster die kulturelle, über die Grenzen Schwedisch-Pommerns hinausgehende Bedeutung der Universität nach. Er legte den hohen Wert Greifswalds für die schwedische Kultur dar und führte eine große Zahl von Schweden auf, die in Greifswald studiert hatten und später hohe und höchste Ämter in Kirche, Staat und Universitäten Schwedens innehatten.[3]

Er selbst wollte als Pfarrer nach Schweden zurückkehren. In einer theologischen Arbeit suchte er 1810 dazu seine Befähigung nachzuweisen. Sein Tod 1811 verhinderte sein Vorhaben.

Schriften (Auswahl)

  • Problema geometricum triangulum datum a dato punctum in duas partes aequales secandi. Greifswald 1807.
  • Dissertation de satifactione Christi vicaria. Greifswald 1810.
  • Ueber die projektierte Aufhebung der Universität zu Greifswald. Greifswald 1810.

Literatur

Einzelnachweise

  1. a b Diedrich Hermann Biederstedt: Nachrichten von dem Leben und den Schriften neupomerisch-rügenscher Gelehrten seit dem Anfange des achtzehnten Jahrhundertes bis zum Jahre 1822. Bd. 1, Friedrich Wilhelm Kunike, Greifswald 1824, S. 29.
  2. Die Rektoren der Universität 1800–1899. Ernst Moritz Arndt Universität Greifswald, abgerufen am 22. April 2010.
  3. Dirk Alvermann: Greifswalder Universitätsreformen 1648–1815. In: Dirk Alvermann, Nils Jörn, Jens E. Olesen: Die Universität Greifswald in der Bildungslandschaft des Ostseeraums. LIT Verlag, Münster 2007, ISBN 978-3-8258-0189-2, S. 102 (Google bücher).

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем написать курсовую

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Bratt — ist der Familienname folgender Personen: Andreas Bratt (1769–1811), schwedischer Mathematiker und Astronom Benjamin Bratt (* 1963), US amerikanischer Schauspieler Berte Bratt (1905–1990), Pseudonym der norwegischen Schriftstellerin Annik… …   Deutsch Wikipedia

  • Johann Christoph Muhrbeck — (* 7. Januar 1733 in Lund; † 15. Januar 1805 in Greifswald) war ein schwedisch pommerscher Philosoph. Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Literatur 3 Einzelnachweise …   Deutsch Wikipedia

  • Orientierungslauf — Orientierungsläuferin beim Durchqueren eines Baches. Rechts ein Kontrollposten …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der Biografien/Bra — Biografien: A B C D E F G H I J K L M N O P Q …   Deutsch Wikipedia

  • Liste von Kriegsfilmen — Es ist teilweise umstritten, welche Spielfilme als „Kriegsfilme“ gelten können. Wie im Hauptartikel Kriegsfilm dargelegt, gibt es die Auffassung, nur die Thematisierung moderner Kriege rechtfertige das Etikett „Kriegsfilm“. Hiervon abweichend… …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der Schwedischen Meister im Skispringen — Logo des Svenska Skidförbundet (Schwedischer Skiverband) Die Liste der Schwedischen Meister im Skispringen listet alle Sieger im Skispringen bei den Schwedischen Meisterschaften seit 1910 auf. Inhaltsverzeichnis 1 …   Deutsch Wikipedia

  • Orientierungslaufkarte — Portugiesische Orientierungslaufkarte Eine Orientierungslaufkarte, häufig auch abgekürzt OL Karte, ist eine topografische Karte, die speziell für die Verwendung im Orientierungslauf gezeichnet wurde. OL Karten zeichnen sich durch einen besonders… …   Deutsch Wikipedia

  • Carinthian Slovenes — ( sl. Koroški Slovenci; de. Kärntner Slowenen) are the Slovene speaking population group in the Austrian State of Carinthia. The Carinthian Slovenes send representatives to the National Ethnic Groups Advisory Council. The status of the minority… …   Wikipedia

  • Ogham inscription — Ogham stone from the Isle of Man showing the droim in centre. Text reads BIVAIDONAS MAQI MUCOI CUNAVA[LI], or in English Of Bivaidonas, son of the tribe Cunava[li] There are roughly 400 known ogham inscriptions on stone monuments scattered around …   Wikipedia

  • Liste der Bischöfe der Norwegischen Kirche — Inhaltsverzeichnis 1 Die amtierenden Bischöfe 2 Nidaros 3 Oslo 4 Hamar 5 Tunsberg (Tønsberg) …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”