- Anneliese Kretschmer
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Anneliese Kretschmer, geborene Silberbach (* 1903 in Dortmund; † 1987 ebd.) war ein deutsche Fotografin.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Zwischen den Jahren 1920 und 1922 studierte Anneliese an der Kunstgewerbeschule in München, Buchbinderei und Zeichnen. Anschließend begann sie eine Fotoassistenz im Atelier Leon von Kaenels in Essen, die bis 1924 andauerte. Als Meisterschülerin von Franz Fiedler gelangte sie 1924 nach Dresden, wo sie 1928 den Bildhauer Sigmund Kretschmer heiratete, mit dem sie vier Kinder bekam.
Im Jahr 1929 ging die Familie in Annelieses Heimatstadt Dortmund, wo sie ein eigenes Atelier eröffnete. Sie widmete sich vor allem der Portraitfotografie von Kindern und Kulturschaffenden der Stadt, veröffentlichte aber auch regelmäßig in Zeitschriften wie „Das Atelier“. 1929 nahm sie an der legendären Wanderausstellung des Deutschen Werkbundes „Film und Foto“ sowie 1930 an der Ausstellung „Das Lichtbild“ in München teil. In dieser Zeit kann ihr Werk der Stilrichtung der Neuen Sachlichkeit zugeordnet werden - sie experimentierte viel mit Bildausschnitten und Aufnahmewinkeln.
Nach dem Zweiten Weltkrieg eröffnet sie 1950 ihr zerstörtes Studio erneut. In Zusammenarbeit mit ihrer Tochter Christiane arbeitete sie bis in die 70er Jahre weiter an Portraitaufnahmen u.a. von Albert Renger-Patzsch, Gerhard von Graevenitz, Ellice Illiard oder Ewald Mataré.
Anneliese Kretschmer war seit 1926 Mitglied der Gesellschaft Deutscher Lichtbildner.
Ausstellungen (Auswahl)
- 1929 „Film und Foto“, Stuttgart
- 1930 „Das Lichtbild“, München
- 2003 „Anneliese Kretschmer - Photographien 1925-1975“, Das Verborgene Museum, Berlin
- 2003 „Anneliese Kretschmer“, Museum für Kunst und Kulturgeschichte, Dortmund
- 2003 „Zwei Fotografinnen - Elisabeth Hase, Anneliese Kretschmer“, Museum Folkwang, Essen
Literatur
- Ute Eskildsen (Hrsg.): Beruf: Fotografin, Annelise Kretschmer, Fotografien 1927 - 1937. Göttingen 2003
- Marsha Meskimmon; Shearer West: Visions of the „Neue Frau“: women and the visual arts in Weimar Germany. Scolar Press, 1995
Weblinks
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