Gerhard von Graevenitz

Gerhard von Graevenitz

Gerhard von Graevenitz (* 19. September 1934 in Schilde, Landkreis Prignitz, Mark Brandenburg; † 20. August 1983 bei Habkern im Traubachtal, Schweiz) war ein deutscher Kinetischer Künstler, Vertreter der Op-Art aus früher Computergrafik und Reliefkünstler.

Leben und Werk

Gerhard von Graevenitz wuchs in einer Landratsfamilie als jüngstes Kind von vier Brüdern und einer Zwillingsschwester auf. Er studierte von 1955 bis 1956 Wirtschaftswissenschaften an der Universität Frankfurt am Main und von 1956 bis 1961 Kunst an der Akademie der Bildenden Künste München. Von 1959 bis 1960 war er Herausgeber der Zeitschrift nota . Im Jahr 1962 war von Graevenitz Mitbegründer der internationalen Bewegung nouvelle tendance (Neue Tendenzen). Seit dem Jahr 1970 lebte und arbeitete er in Amsterdam.

Seine ersten Arbeiten im Jahr 1959 waren monochrome Reliefs. Es folgte ab 1960 die Gestaltung kinetischer Objekte. Im Jahr 1962 begann von Graevenitz erstmals die neuen technischen Möglichkeiten der Computergrafik zu nutzen und Serien geometrisch geordneter Rasterstrukturen als Druckgrafiken herzustellen. 1968 war Gerhard von Graevenitz mit drei Objekten auf der 4. documenta in Kassel vertreten.

In seinem Werk beschäftigte sich von Graevenitz mit den Phänomenen der Wahrnehmung. Die meisten seiner Grafiken sind in Siebdrucktechnik entstanden. In seinen frühen Grafiken befasste er sich mit den Verhältnissen zwischen Form und Farbe und Linie und Fläche. In seinen kinetischen Objekten zeigte er die Zusammenhänge von Struktur und Bewegung und Zufall und Ordnung auf. Gerhard von Graevenitz starb am 20. August 1983 bei einem Flugzeugabsturz in der Schweiz.

Literatur und Quellen

  • Ausstellungskatalog zur IV. documenta: IV. documenta. Internationale Ausstellung; Katalog: Band 1: (Malerei und Plastik); Band 2: (Graphik/Objekte); Kassel 1968
  • Kimpel, Harald / Stengel, Karin: documenta IV 1968 Internationale Ausstellung - Eine fotografische Rekonstruktion (Schriftenreihe des documenta-Archives); Bremen 2007, ISBN 978-3-86108-524-9
  • Gerhard von Graevenitz - Ausstellungskatalog, Kunsthalle Kiel, Kiel 1975
  • Dieter Honisch (Vorw.): Kunst in der Bundesrepublik Deutschland 1945–1985, Nationalgalerie. Staatliche Museen Preußischer Kulturbesitz, Berlin 1985, ISBN 3-87584-158-1

Weblinks


Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем написать реферат

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Von Graevenitz — Das Geschlecht von Graevenitz ist altmärkischer Uradel mit dem Stammhaus Grävenitz, heute Ortsteil der Gemeinde Schorstedt im Landkreis Stendal in Sachsen Anhalt. Der Name erscheint urkundlich erstmals mit Hennekinus de Grebenitz 1290 [1] und… …   Deutsch Wikipedia

  • Hanno von Graevenitz — Hanno Theodor von Graevenitz (* 1. Oktober 1937 in Cosel; † 4. Mai 2007 in München) war ein deutscher Botschafter. Leben Hanno von Graevenitz studierte Rechtswissenschaft und trat 1965 in den auswärtigen Dienst. Von 1968 bis 1971 war er an der… …   Deutsch Wikipedia

  • Kurt-Fritz von Graevenitz — (* 31. August 1898 in Kreuth; † 20. November 1987 in München) war ein deutscher Diplomat in der Zeit des Nationalsozialismus und in der Bundesrepublik. Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Werke 3 …   Deutsch Wikipedia

  • Graevenitz — Das Geschlecht von Graevenitz ist altmärkischer Uradel mit dem Stammhaus Grävenitz, heute Ortsteil der Gemeinde Schorstedt im Landkreis Stendal in Sachsen Anhalt. Der Name erscheint urkundlich erstmals mit Hennekinus de Grebenitz 1290 [1] und… …   Deutsch Wikipedia

  • Graevenitz (Adelsgeschlecht) — Das Geschlecht von Graevenitz ist altmärkischer Uradel mit dem Stammhaus Grävenitz, heute Ortsteil der Gemeinde Schorstedt im Landkreis Stendal in Sachsen Anhalt. Der Name erscheint urkundlich erstmals mit Hennekinus de Grebenitz 1290 [1] und… …   Deutsch Wikipedia

  • Graevenitz — Graevenitz,   1) Christiane Wilhelmine Friederike, Gräfin (seit 1707 Reichsgräfin) von, * Schwerin 4. 2. 1686, ✝ Berlin 21. 10. 1744; wurde 1706 von ihrem Bruder Friedrich Wilhelm Reichsgraf (seit 1707) von Graevenitz (* 1679, ✝ 1754; seit 1704… …   Universal-Lexikon

  • Gerhard Söhnke — (* 5. Juli 1916 in Johannisburg in Ostpreußen) ist ein ehemaliger deutscher Botschafter. Leben Von 1950 bis 1951 nahm Söhnke am zweiten Lehrgang für den höheren Auswärtigen Dienst in Speyer teil. Söhnke wurde an den Vertretungen in Paris, Brüssel …   Deutsch Wikipedia

  • Richard Freiherr von Weizsäcker — Richard von Weizsäcker als Bundespräsident Richard Karl Freiherr von Weizsäcker (* 15. April 1920 in Stuttgart) ist ein deutscher Politiker (CDU). Er war von 1981 bis 1984 Regierender Bürgermeister von Berlin und von 1984 bis 1994 der sechste …   Deutsch Wikipedia

  • Richard Karl Freiherr von Weizsäcker — Richard von Weizsäcker als Bundespräsident Richard Karl Freiherr von Weizsäcker (* 15. April 1920 in Stuttgart) ist ein deutscher Politiker (CDU). Er war von 1981 bis 1984 Regierender Bürgermeister von Berlin und von 1984 bis 1994 der sechste …   Deutsch Wikipedia

  • Richard von Weizsäcker — Bundespräsident Richard v. Weizsäcker …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”