- Annemarie (Schiff)
-
Annemarie
Schiffsdaten Schiffstyp: Stählerner Toppsegelschoner mit Hilfsmotor Unterscheidungssignal: RHQB → DJDP → DGCS IMO Nummer: 5019109 Heimathafen: Sassnitz Baujahr: 1930 Bauwerft: Werft Nobiskrug, Rendsburg Eigner: Europäische Jugendhanse e.V. Technische Daten Vermessung: 83 BRZ Länge (Zwischen den Loten/Über Alles): 33,65 m
45 mBreite: 7,03 m max. Tiefgang: 2,99 m Maschine Antrieb: Mercedes Turbodiesel Maschinenleistung: 420 PS Rigg und Takelung Takelung: Toppsegelschoner Masten: 3 Anzahl Segel: 13 Segelfläche: 570 m² Sonstiges Anzahl Besatzung: 2 bis 6 Die Annemarie ist ein ehemaliger Frachtmotorsegler mit stählernem Rumpf und drei Masten. Das Schiff wurde 1930 als Jacht-Schoner in Rendsburg gebaut und fuhr bis 1991 als Kümo in Nord- und Ostsee.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Die Anfänge
Der Motorsegler vom Typ Ich Verdiene, dem ersten deutschen Serien-Küstenschiffstyp, wurde im Jahre 1930 schon als Annemarie auf der Schiffswerft Nobiskrug in Rendsburg gebaut. Den Bauauftrag für den Schiffsneubau Nummer 393 erteilte am 16. Januar 1930 Kapitän W. J. Penns aus Burg, Dithmarschen, der auch beim Stapellauf am 5. Juni 1930 zugegen war. Am 2. Juli 1930 wurde das Schiff in Hamburg für Penns registriert und am 12. Juli von der Bauwerft an seinen Eigner übergeben. Erstes Rufzeichen war "RHQB". Während des Frühjahrs 1935 wurde die Annemarie das erste Mal bei ihrer Bauwerft verlängert.
Kriegszeit
Am 3. September 1939 wurde die Annemarie erstmals durch die Kriegsmarinedienststelle in Hamburg als Nachschubfahrzeug für die Luftwaffe erfasst und am 25. Oktober an den Eigner zurückgegeben. Die nächste Erfassung folgte am 27. Juli 1940 als Transporter für das Unternehmen Seelöwe. Eingesetzt war das Schiff bei der 280. Flottille in Trouville unter der Bezeichnung H 2835 MK. Die Annemarie wurde zwar noch im selben Jahr wieder an ihren Eigner zurückgegeben, aber schon am 4. Juni 1941 wieder zum Militärdienst erfasst. Eingesetzt wurde es von der Kriegsmarine wiederum als Transporter, jetzt aber beim Erprobungsverband Ostsee und mit Kapitän und Besatzung. Irgendwann im Jahr 1942 wurde es an den Führer der Minensuchboote Ost abgegeben, wo es bis Kriegsende als Minenfahrzeug in Kiel gemeldet war.
Nachkriegszeit
Die formale Rückübertragung an den Eigner erfolgte schon am 10. Mai 1945. Am 4. Juni 1948 wurde der Heimathafen nach Kiel verlegt und im Frühjahr 1953 verlängerte die Nobiskrug Werft den Motorsegler erneut und baut auch einen leistungsfähigeren Motor ein. Im gleichen Zuge wurde sie um 33 cm erhöht. 1954 übernimmt Johannes Thode aus Hamburg das Schiff als Korrespondentreeder. Die Annemarie wird zwar am 4. September 1963 an Wilfried Kruse veräußert, Johannes Thode bleibt aber bis 1987 weiterhin Korrespondentreeder. Erst im August 1991 wurde die Annemarie außer Dienst gestellt und war zum Abbruch vorgesehen, sie wird jedoch 1992 durch Klaus Schaefer für die Makarenko Schiffahrts GmbH aus Arnis angekauft, um sie bei der ebenfalls in Arnis ansässigen Eberhardt-Werft zum Chartersegler umbauen zu lassen. Dort wurde bis 1996 der Rumpf wieder verkürzt und die Aufbauten außer den Masten abgebrochen. Im Mai 2004 wurde die Annemarie nach Sassnitz überführt, um dort von der gemeinnützigen Lohmer Haus Wildfang GmbH eingesetzt zu werden. Sassnitz wurde nun auch neuer Heimathafen. Am 15. August 2008 wurde die Annemarie schließlich nach Rendsburg überführt, wo sie von der gemeinnützigen Organisation "Europäische Jugendhanse e.V." als neuem Eigner fertig gestellt werden soll.
Schiffsbeschreibung
Die Annemarie ist etwa 40 Meter lang, knapp 7 Meter breit und hat einen Tiefgang von knapp 3 Metern. Sie war ursprünglich bei einer Tragfähigkeit von 220 Tonnen mit 203 BRT vermessen. Der Rumpf besteht aus genietetem Stahl. Der Motorschoner hatte drei Masten, die Takelung entspricht einem gaffelgetalkelten Schoner. Die Segelfläche betrug 210 Quadratmeter.
Die erste Motorisierung erfolgte beim Bau im Jahre 1930, damals erhielt der Schoner einen Junkers-Motor mit einer Leistung von 120 PS. Heute ist das Segelschiff mit einem Mercedes-Dieselmotor mit einer Leistung von 420 PS ausgerüstet.
Literatur
- Detlefsen, Gert Uwe: Vom Ewer zum Containerschiff. Die Entwicklung der deutschen Küstenmotorschiffe. Koehlers Verlagsgesellschaft, Herford 1983, ISBN 3-7822-0321-6.
Weblinks
Wikimedia Foundation.