Anton Emanuel Schönbach

Anton Emanuel Schönbach
Anton Emanuel Schönbach

Anton Emanuel Schönbach (* 29. Mai 1848 in Rumburg; † 25. August 1911 in Schruns) war ein österreichischer Germanist, Kultur- und Literaturwissenschaftler.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Der aus Nordböhmen stammende Schönbach kam schon als Kind nach Wien, wo er am Piaristengymnasium 1867 maturierte. Anschließend studierte er an der Universität Wien, wo er 1871 promovierte. Die Habilitation 1872 behandelte die Reimprosa der heiligen Cäcilia, die Antrittsrede die Entwicklung der Gralssage.

1873 wurde Schönbach außerordentlicher Professor an der Universität Graz, 1876 ordentlicher Professor. Er arbeitete die Statuten für das zu gründende erste Seminar für deutsche Philologie in der österreichisch-ungarischen Monarchie aus und war von 1876 bis 1911 Ordinarius.

Schönbach wurde 1895 korrespondierendes und 1903 wirkliches Mitglied der Österreichischen Akademie der Wissenschaften. Korrespondierendes Mitglied der Königlich-Preußischen Akademie der Wissenschaften war er seit 1906. 1903 wurde er zum Hofrat ernannt.

1911 starb Anton Emanuel Schönbach in seiner langjährigen Sommerfrische in Vorarlberg, wo er seinerzeit die Gründung des Montafoner Heimatschutzvereines angeregt hatte. Er wurde in Graz beigesetzt. 1932 benannte man die Schönbachgasse in Wien-Hietzing nach ihm.

Schriften

  • Über die humoristische Prosa des 19. Jahrhunderts (Graz 1875)[1]
  • Über Lesen und Bildung (1888)
  • Walther von der Vogelweide (1890)
  • Otfried-Studien (1894f.)
  • Studien zur Geschichte der altdeutschen Predigt, 7 Teile (1896−1906)
  • Studien zur Erzählung des Mittelalters (1898−1902)
  • Anfänge des Minnegesangs (1898)
  • Gesammelte Aufsätze (1900)
  • Schiller-Rede (1905)

Schönbach war Mitherausgeber der Grazer Studien zur deutschen Philologie (1895−1900) und Herausgeber der Altdeutschen Predigten (1886−1891). Der Schwerpunkt seiner Arbeit lag auf der altdeutschen und mittelalterlichen Literatur. Er war auch Mitarbeiter der Allgemeinen Deutschen Biographie.

Literatur

  • H. Giebisch, L. Pichler, K. Vancsa: Kleines österreichisches Literaturlexikon. Hollinek, Wien 1948
  • Hans-Jürgen Meinerts (Bearb.): Der Dräumling. Christoph Pechlin. (2. Aufl.) Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 1968. Bd. 10, ohne ISBN in Karl Hoppe (Hrsg.): Wilhelm Raabe. Sämtliche Werke. Braunschweiger Ausgabe. 24 Bde.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Meinerts, S. 463, 11. Z.v.o.

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